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Jackery Explorer 500 im Test: Kraftpaket mit kleinen Schwächen

Der Jackery Explorer 500 ist ein zuverlässiger Begleiter und Solargenerator. Allerdings fiept die AC-Steckdose und es gibt nur langsames USB-A.

Solargeneratoren werden immer beliebter als Stromspeicher und Steckdosen-Ersatz im Camper, im Garten oder auch als Teil einer Solaranlage auf einem Festival. Nur besonders hübsch waren diese Geräte bislang eigentlich nicht – bis Jackery kam. Der Jackery Explorer 500 ist der fesche und handliche unter den Solargeneratoren. Auffällig designt, zuverlässig – und mit den orangen Designelementen ein echter Hingucker. Neben den Vorteilen haben wir aber auch ein paar Schwächen entdeckt:

Unsere Bewertung
  • Praktisch und handlich
  • Tolles Design
  • Ausdauernd und schnell wieder aufgeladen
  • AC-Steckdose mit echter Sinuswelle
  • Kein USB-C, kein Schnelllademodus
  • AC-Steckdose fiept, Lüfter springt schnell an

Jackery Explorer 500: Was sind die Vorteile?

Der Jackery Explorer 500 erwies sich bei mir im Test insgesamt als ausdauernder und kraftvoller Solargenerator. Ich konnte mein MacBook mehrmals daran laden und mein Smartphone gleich noch dazu. Jackery verspricht sogar, dass du ein Standard-Smartphone um die 53x mit einer Ladung mit Strom versorgen kannst.

„500“ ist beim Explorer übrigens Programm: Die Zahl bezieht sich zum einen auf die Kapazität von – etwas über – 500 Wattstunden, auf die 500 Ladezyklen, die Jackery garantiert. Und auf die 500 Watt Leistung an der integrierten „Haushaltssteckdose“ (Wechselstrom mit reiner Sinuswelle).

Jackery Explorer 500: Kocht Wasser mit fast 600 Watt

Teilweise übertraf der Explorer die 500 Watt sogar. Etwa als ich einen Reisewasserkocher mit 600 Watt Leistung an den Explorer 500 anschloss – und die Anzeige dann sogar auf fast 600 Watt raufging. Laut Jackery sind kurzzeitig 1.000 Watt in der Spitze möglich. Die 600 ml Wasser kochten übrigens binnen 4 Minuten – und damit schneller als an der potenteren Jackery Explorer 1000 oder dem Konkurrenzmodell EcoFlow River Pro:

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Neben der genannten Wechselstromsteckdose für Wasserkocher oder andere Haushaltsgeräte verfügt der Jackery 500 noch über 3 USB-A-Steckdosen, zwei DC-Stecker und eine KFZ-Steckdose. Daran kannst du etwa Geräte (bis 12V, 10A) betreiben, die du auch im Auto in den Zigarettenanzünder steckst.

Übersichtliches Display, per leicht erreichbarer Taste auch beleuchtet

Das kleine und per Tastendruck beleuchtete Display enthält übersichtlich die notwendigsten Informationen. Also die Ladeanzeige in Prozent und als Balkendiagramm, sowie die Information, wie viel Strom gerade reinkommt und rausgeht (Input/Output). Die im Gerät verbauten Tasten fand ich übrigens leicht zu erreichen und zu bedienen – einmal abgesehen vielleicht vom AC-Knopf, wenn ich schon einen Schuco-Stecker eingesteckt hatte.

Jackery Explorer 500: Technische Daten

Lampe und Lüftungsschlitze an der Seite des Jackery 500.

Zusätzlich hat Jackery an der Seite eine Lampe verbaut, die als Taschenlampe oder Campinglicht dienen kann – und mit der du im Notfall auch SOS funken kannst (die Taste kurz gedrückt halten). Auf beiden Seiten des Geräts findest du Lüftungsschlitze.

Jackery Explorer 500
Kapazität518 Wh (24 Ah, 21,6V)
Gewicht6,4 kg
Maße (B/T/H)30 x 19,3 x 24,2 cm
Betriebstemperatur-10 bis 40°C
Ladezyklen500+
Batterie-TypLi-On
EingangGleichspannung 24V * 3,75A
Ausgänge3x USB-A (5V * 2,4A)
2x DC (12V * 7A)
1x KFZ (12V * 10A)
1x AC (230V, 50 Hz, Sinuswelle, 500W Durchgangsleistung, 1000W Spitzenwert)
LadereglerMPPT
SchutzmechanismenUnter- und Überspannungsschutz, Über- und Kurzschlussstromschutz, Übertemperaturschutz, Überladespannungsschutz
Ladezeit7-9h (Haushaltssteckdose, KFZ-Steckdose)
ca. 10h mit 100W-Solarpanel
Das Solarpanel Jackery SolarSaga 100 lädt den Explorer 500 bei gutem Wetter in 10 Stunden auf.

Geladen habe ich den Jackery Explorer 500 immer mit dem passenden Solarpanel SolarSaga 100, den der Hersteller mir für den Test zur Verfügung gestellt hat. Er liefert allerdings auch einen Netzstecker und ein KFZ-Kabel mit. Mit denen kannst du die Powerstation an einer Autobatterie oder einer ganz normalen Haushaltssteckdose aufladen.

KFZ-Kabel und Netzstecker: Mit beiden kannst du den Jackery Explorer 500 ebenfalls laden. Der Hersteller liefert beides mit.

Jackery Explorer 500: Nachteile

Du hast es bereits eingangs gelesen: So schön handlich und vielseitig der Jackery Explorer 500 ist, ein paar Nachteile hat er aber auch.

Da wären zum einen die USB-Steckdosen zu nennen. Die Anzahl von 3 hat Jackery zwar zufriedenstellend bemessen, allerdings können wir im Jahr 2022 auch mindestens 1 USB-C-Steckdose in einem Ladegerät verlangen. Oder zumindest einen Schnelllademodus. Beides hat die Powerstation nicht – sie bietet an den USB-Schnittstellen nur maximal 12 Watt. Mein Samsung Galaxy A53 lud daran sogar nur mit 7 Watt und damit noch länger als ohnehin schon.

Nur 3x USB-A mit maximal 12 Watt. Das ist in den 2020er-Jahren nicht mehr zeitgemäß in einer Ladestation.

Mein MacBook Air M1 konnte ich zwar über ein USB-C-auf-USB-A-Ladekabel an einer USB-Steckdose aufladen. Das hätte aber Stunden gedauert. Ich wich deswegen auf einen Ladeplug aus, den ich in die AC-Steckdose steckte – wo bei etwa 30-50 Watt direkt der Lüfter der Powerstation mehrmals ansprang:

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Dazu fiepte es deutlich hörbar während des gesamten Ladevorgangs. Gleiches, wenn ich meine Bürolampe daran anschloss. Hier zeigte das Display übrigens 11 Watt Ausgang an, obwohl die Birne eigentlich nur 4 Watt ziehen sollte. Sonderbar.

Generell war der Display-Anzeige nicht immer zu trauen. Ladestand bei 95 Prozent, ein Solarpanel bei gutem Wetter angeschlossen, das Gerät meldet einen Eingang von 0 Watt. Dabei lud der Explorer augenscheinlich weiter. Etwa eine halbe Stunde später hatte der Ladestand 99 Prozent erreicht.

Haushaltswasserkocher kocht nicht

Als ich meinen Haushaltswasserkocher an den Explorer 500 anschloss, streikte das Gerät und wollte das Wasser nicht kochen. Okay, könnte man sagen: der Kocher zieht im Schnitt auch 2.000 Watt und der Explorer liefert nur 1.000 in der Spitze. Allerdings lud die EcoFlow River Pro, die ich kürzlich im Test hatte, das Wasser mit dem Kocher sehr wohl. Es regelte die Leistung dann lediglich auf die ihr maximal möglichen 600 Watt herunter. Es dauerte dann länger, aber es funktionierte.

Der Jackery Explorer 500 allerdings streikte bei dieser Aufgabe einfach:

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Last but not least, eine kleine Designentscheidung, die ich kritisieren würde: Die Kontrollleuchte ist beinahe störend hell, wenn ich den Powergenerator lade. Tagsüber kein großes Problem, aber wenn du einmal nachts an der Steckdose lädst, kann dich das helle Licht mitunter stören. Jackery sieht es offenbar genauso und lässt die Kontrolllampe im leistungsfähigeren und besser ausgestatteten Explorer 1000 deutlich schwächer leuchten:

Fazit

Wenn ich meckere, dann auf hohem Niveau. Der Jackery Explorer 500 ist eine tolle Powerstation. Sie ist leistungsfähig, zuverlässig, vielseitig und sieht ganz nebenbei noch schnittig aus. Wer ein wenig Fiepen und Lüftergeräusche ertragen kann, wenn die Wechselstromsteckdose läuft, und wem 500 Ladezyklen ausreichen, der findet einen echten Nachteil eigentlich nur noch in den USB-Steckdosen.

Hier sind Schnelllademodus und zumindest 1 USB-C-Schnittstelle im Jahr 2021 (als das Gerät erstmal auf den Markt kam) mittlerweile eigentlich Pflicht.

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