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Hund vor Spülmaschine

Hund vor Spülmaschine (Bild: Getty Images)

Geschirr aus der Spülmaschine stinkt – warum nur?

Essensreste vom Teller sind selten Schuld, dass Geschirr stinkt. Es sind Bakterien, die an verschiedenen Stellen in der Spülmaschine Fäulnis und Gerüche produzieren.

Kennt ihr das auch? Manchmal stinkt das Geschirr, wenn es aus dem Geschirrspüler kommt. Es riecht muffig, nach Fisch, nach Hund oder gar nach faulen Eiern. Nicht schön.

Doch bei von Hand gespültem Geschirr passiert das nicht. Folglich kann es nicht am Porzellan, sondern nur an der Spülmaschine liegen. Aber woran genau? Wir helfen dir bei der Fehlersuche.

Faulende Essensreste

Das ist der erste Gedanke, oder? Die Reste, die noch auf den Tellern kleben, wenn du die Maschine anstellst. Doch diese pustet der Wasserstrahl vom Geschirr. Sie landen im Sieb und haben während des Spülgangs nicht genug Zeit, um üble Gerüche zu entwickeln.

Essensreste, die im Sieb des Geschirrspülers landen, können unschöne Gerüche entwickeln (Bild Getty Images)

Wenn sie dort allerdings liegen bleiben, fangen sie an zu gammeln. Fette und Eiweiß zersetzen sich, schwefelige Verbindungen entstehen und damit auch die fauligen Gerüche.

Abhilfe: Reinige das Sieb regelmäßig. Bei starken Verschmutzungen nach jedem Spülgang. Ansonsten einmal die Woche oder nach Bedarf.

Fang aber bitte nicht an, das Geschirr jedesmal vorzuspülen, bevor es in die Maschine kommt. Dafür ist schließlich das Gerät gemacht. Unnötiges Vorspülen kostet nur Wasser, Energie und damit auch Geld.

Reiskörner im Sprüharm

Wenn du das Sieb reinigst, achte darauf, dass es anschließend wieder richtig sitzt. Ansonsten können Essensreste durch den Spalt schlüpfen und in die Pumpe gelangen.

Reis und Kräuter am besten entfernen, bevor der Teller in den Geschirrspüler kommt (Bild Pixabay/congerdesign)

Von dort kommen sie dann wieder in den Wasserkreislauf – eventuell nachdem sie eine Zeit lang vor sich hingegammelt haben. Sie liegen dann im Spülarm und können von dort ihren Geruch verbreiten.

Reiskörner passieren übrigens besonders gut die undichten Stellen am Sieb. Zudem haben sie die ideale Größe, um Öffnungen im Sprüharm zu verstopfen. Ebenso lästig sind Spinat- und Kräuterreste. Diese Kleinteile solltest du tatsächlich vorher vom Teller spülen.

Abhilfe: Nimm die Sprüharme ab und reinige sie. Das geht ganz einfach und mit wenigen Handgriffen. Schau am besten vorher in der Bedienungsanleitung nach, wie das geht.

Stehendes Wasser

Nicht nur die Reste im Sieb sind ein Problem. Auch das Wasser, das noch in der Maschine steht.

Das verbirgt sich normalerweise in den Rohren und Schläuchen der Spülmaschine. Wenn noch Wasser sichtbar im Gerät steht, solltest du schauen, ob eine Verstopfung vorliegt, und diese dann beheben.

Wenn Wasser in der Spülmaschine steht, ist das gar nicht gut (Bild: Getty Images)

Im Restwasser vermehren sich Bakterien, an feuchten Stellen bildet sich Schimmel – gerade wenn die Maschine länger nicht gelaufen ist.

Wenn du sie dann wieder anstellst, kann sich das Restwasser mit dem Frischwasser vermischen und so auf das Geschirr gelangen.

Abhilfe: Lass die Spülmaschine regelmäßig im Programm mit der höchsten Temperatur laufen – ohne Ökotaste. Insbesondere nach einer längeren Pause.

Lass immer die Tür offen stehen, bis die Spülmaschine innen komplett getrocknet ist, nachdem du sie ausgeräumt hast.

Niedrigere Temperaturen

Bakterien werden erst bei einer Temperatur ab 60 Grad getötet. Daher gilt, was ich im vorherigen Abschnitt geschrieben habe, auch für Spülmaschinen, die ausnahmslos im Ökoprogramm laufen.

Für das Geschirr muss es nicht 60 Grad sein, für den Geschirrspüler zumindest ab und zu (Bild: Bosch)

Viele Ökoprogramme 60 Grad erhitzen das Wasser nicht auf 60 Grad. Sie sind lediglich so effektiv wie ein richtiges 60-Grad-Programm und leiten davon ihren Namen ab. Bei einer maximalen Temperatur von 50 oder 55 Grad sterben aber die Bakterien nicht.

Abhilfe: Lass die Spülmaschine regelmäßig im Programm mit der höchsten Temperatur laufen – am besten das 70-Grad-Programm für stark verschmutzte Töpfe. Einige Geschirrspüler haben auch ein Selbstreinigungsprogramm.

In einem weiteren Beitrag erklären wir dir übrigens genau, was die Symbole auf dem Bedienfeld deiner Spülmaschine bedeuten:

Mikrofilm auf Dichtungen

Auch wenn du viel spülst und regelmäßig auf über 60 Grad erhitzt: in versteckten Ecken kann sich dennoch Schmodder absetzen und ein Nährboden für Mikroorganismen bilden:

Abhilfe: Reinige die Spülmaschine gründlich. Wische die Problemstellen mit einem feuchten Tuch ab, insbesondere die Dichtungen.

Falsche Reinigertabs

Reinigertabs reinigen nicht nur, sie deodorieren auch – damit es schön duftet, wenn du die Spülmaschine öffnest. Jede Tabmarke riecht anders und manche in deiner Nase dann vielleicht auch unangenehm.

Am besten bei einer Tab-Marke bleiben (Bild: Peter Giesecke)

Im besten Fall ist das bloß eine olfaktorische Täuschung. Du bist den Geruch eines neuen Tabs schlichtweg noch nicht gewöhnt.

Du kennst das vielleicht vom Waschmittel. Wenn du ein Kleidungsstück verliehen hast und es gewaschen zurückerhältst, oft riecht es anders – seltsam, ungewohnt. Dann liegt das meist am Waschmittel, das du nicht kennst.

Abhilfe: Suche dir einen Reinigertab und bleibe dabei. Gib dir nach einem Wechsel Zeit, dich an den neuen Geruch zu gewöhnen.

Falsch angeschlossen

Wenn der Geruch auf dem Geschirr schon von Beginn an vorhanden war, kann es auch daran liegen, wie die Maschine angeschlossen wurde.

Wenn sich der Fehler nicht finden lässt, muss ein:e Handwerker:in ran (Bild: Getty Images)

Offensichtlich ist dies, wenn der Anschluss des Geräts nicht vor, sondern hinter dem Siphon sitzt, denn dieser agiert als Geruchsverschluss. Beim falschen Anschluss können die Gerüche aus der Kanalisation in deine Wohnung aufsteigen.

Ebenfalls Gerüche verursachen kann ein Zulaufschlauch mit viel Weichmacher. Der ist dann zwar schön flexibel beim Anschluss, doch Bakterien setzen sich darin leicht fest und sorgen für Gestank.

Abhilfe: Überprüfe den Anschluss und baue ihn gegebenenfalls um. Beauftrage einen Fachbetrieb dafür, wenn du dir nicht sicher bist. Auch Euronics bietet einen Anschlussservice für Geschirrspüler an.

Fazit: Immer sauber, regelmäßig heiß

Nicht die Essensreste verursachen einen fauligen Geruch auf dem Geschirr. In den meisten Fällen sind es Bakterien, die sich irgendwo in der Spülmaschine festgesetzt haben.

Halte deinen Geschirrspüler sauber, leere regelmäßig das Sieb, wische ab und zu die Dichtungen ab und reinige bei Bedarf den Sprüharm. Vor allem, lasse das Gerät von Zeit zu Zeit mit über 60 Grad laufen. Übrigens ist es auch wichtig, die Spülmaschine richtig einzuräumen.

Manchmal jedoch kann es auch ein ungewohnter Reinigertab sein oder ein falscher Anschluss.

Beitragsbild: Getty Images

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