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DVB-T2 wird vor allem in den Ballungsgebieten zu empfangen sein

DVB-T2 wird vor allem in den Ballungsgebieten zu empfangen sein

8 Fragen zu DVB-T2: Unbedingt noch vor der Umstellung besorgen!

Am 29. März 2017 wird das Fernsehen über die Zimmerantenne auf den neuen Standard DVB-T2 umgestellt. Wir erklären euch, was ihr machen müsst, damit ihr dann auch alle Sender in HD empfangen könnt.

„Ihr TV-Bild ist bald weg!“ verspricht freenetTV, denn Ende März 2017 werden in großen Teilen Deutschlands die DVB-T-Sender abgeschaltet. Wer dort das Fernsehen über die Zimmerantenne erhält, sieht tatsächlich nur noch ein schwarzes Bild. Das wissen zwar die meisten, auch dass sie einen neuen Receiver benötigen. Wir erklären euch aber, was noch notwendig ist: Wer ein CI+-Modul benötigt, wie teuer das ist und was der ganze Spaß im Jahr kostet.

Wann erfolgt die Umschaltung auf DVB-T2?

In der Nacht vom 28. auf den 29. März 2017 werden die bisherigen DVB-T-Sender abgeschaltet. Die Programme werden dann nur noch per DVB-T2 gesendet. Die privaten Sender bevorzugen den Begriff DVB-T2 HD.

Davon betroffen sind alle großen Städte und Ballungsräume. Im November 2017 sollen weitere Regionen folgen. Schaut euch auf der Karte an, ob ihr dabei seid. Alternativ könnt ihr auch eure Postleitzahl eingeben. Aber bedenkt, dass der Fernsehempfang von vielen Faktoren abhängt. Manchmal bekommt der Nachbar ein Signal, ihr aber nicht.

Wo die Umstellung Ende März erfolgt, wird bereits jetzt DVB-T2 testweise ausgestrahlt – neben dem regulären DVB-T-Betrieb. Am Tag nach der Umstellung, also am 29. März 2017, müsst ihr den Sendersuchlauf starten, um die neuen Sender zu erhalten. Für den Empfang der öffentlich-rechtlichen Programme reicht dies bereits aus. Um Privatfernsehen zu schauen, benötigt ihr noch eine kostenpflichtige Freischaltung.

Kann ich meinen alten Receiver weiterhin nutzen?

Nein. Sofern ihr nicht in den letzten Monaten euch eine Settop-Box angeschafft habt, die neben DVB-T auch schon DVB-T2 beherrscht, benötigt ihr einen neuen DVB-T2-Receiver. Ob das der Fall ist, könnt ihr an dem grünen Logo erkennen. Nur wenn das vorhanden ist, wird der richtige Codierungs-Standard unterstützt. Ist der Receiver im Fernseher integriert, klebt das Logo eben dort drauf.

Beim Kauf einer DVB-T2-HD-Hardware unbedingt auf dieses Logo achten! Sonst lassen sich keine Privatsender empfangen.

Wenn ihr die privaten Sender schauen möchtet, benötigt ihr zusätzlich zum Receiver noch ein Entschlüsselungsmodul von freenetTV. Falls ihr euch für einen Receiver entscheidet, der von freenetTV zertifiziert wurde, ist das Modul bereits fest verbaut.

Noch ein Tipp: Falls ihr einen neuen Receiver benötigt, kauft ihn rechtzeitig. In den Tagen vor und nach der Umstellung könnten die Geräte knapp werden.

Kann ich meinen alten Fernseher weiterhin nutzen?

Es ist zwar überall zu lesen, dass ein „neues Empfangsgerät“ benötigt wird, damit ist aber nicht der Fernseher gemeint, sondern der Receicer. Der kann zwar auch im TV-Gerät stecken, muss es aber nicht. Also: Wenn der interne DVB-T-Receiver nicht mehr funktioniert, lässt sich an den Fernseher auch ein externer DVB-T2-Receiver anstecken. Und ihr könnt auf eurem alten Fernseher das Programm über die neue Technik empfangen.

Falls dennoch der Neukauf eines Fernsehers ansteht, achtet darauf, dass bereits ein DVB-T2-Receiver eingebaut ist. Der sollte ebenfalls DVB-T beherrschen und euch damit auch bis zur Umstellung ein Bild anzeigen.

Kann ich meine alte Antenne weiterhin nutzen?

Ja. Wenn eure bislang Antenne gereicht hat, DVB-T zu empfangen, sollte sie auch für den Empfang von DVB-T2 reichen. In einem Umkreis von mehreren Kilometern um den Sender sollte eine einfache Zimmerantenne genügen. Wer weiter weg wohnt, insbesondere in bergigen Gegenden, könnte auf eine Außenantenne oder auf eine Hausantenne unter dem Dach angewiesen sein.

Warum benötige ich ein Entschlüsselungsmodul?

Die privaten Sender (Pro7, RTL, Vox) wollen Geld dafür haben, dass sie ihre Programme über DVB-T2 ausstrahlen. Angeblich würde ihnen das nur Kosten verursachen, ohne dass sie im Gegenzug Mehreinnahmen erhalten. Deshalb werden die Programme verschlüsselt gesendet. Nur wer zahlt, erhält ein entschlüsseltes TV-Signal. Dafür könnt ihr die Sender dann auch in HD-Qualität schauen, was über DVB-T noch nicht möglich war. Euer Fernseher benötigt dementsprechend auch einen Steckplatz für die Entschlüsselungs-Karte (Entschlüsselungsmodul, CI+ Modul). Im Receiver ist das Modul teilweise schon eingebaut, sonst findet ihr auch dort einen Steckplatz.

So sieht das CI+-Modul von freenetTV aus, das in den Fernseher gesteckt werden muss (Bild: freenetTV)

Die öffentlich-rechtlichen Sender (ARD, ZDF) können auch ohne das CI+Modul empfangen werden, da dieses Programm nicht verschlüsselt wird. Wer nur sonntags seinen Tatort schaut und unter der Woche die Tagesschau, muss also auch kein Geld an freenetTV zahlen.

Wie teuer wird die Freischaltung über freenetTV?

Das CI+-Modul kostet über die Website von freenetTV 79,99 Euro plus Versand. Dort sind bereits drei Gratis-Monate enthalten, dann muss die reguläre Jahresgebühr bezahlt werden, die 69 Euro beträgt. Das sind umgerechnet 5,75 Euro pro Monat, also soviel wie die Freischaltung der HD-Sender bei einem Sat-Anschluss und günstiger als ein Kabelanschluss. In Verbindung mit dem CI+Modul kann sie per Lastschrift im Abo bezahlt werden. Wer jedoch einen Receiver mit festverbautem Modul freischalten oder anonym bleiben möchte, kann auch eine Guthabenkarte nutzen.

In diesem Fall müsst ihr dann aber ein Jahr später eine neue Guthabenkarte besorgen, denn ihr geht damit keine Verpflichtung ein, die sich automatisch verlängert. Ihr müsst also auch keinen Vertrag kündigen, wenn ihr in Zukunft nur noch über die Mediatheken im Internet Fernsehen schaut.

Wo erhalte ich CI+-Modul und Guthabenkarte?

Im Fachhandel, wo ihr bereits euren Fernseher gekauft habt, könnt ihr auch das CI+-Modul und die Guthabenkarten erhalten – also auch bei einem der vielen Euronics-Händler. FreenetTV bietet aber auch eine Bestellung über die eigene Website an. Das CI+-Modul wird dann ins Haus geliefert, der Gutscheincode per E-Mail versandt.

Nicht vergessen: Wer RTL und ProSieben auf zwei oder drei Geräten empfangen möchte, benötigt auch entsprechend viele Receiver bzw. CI+Module. Oder die Settop-Box muss jedesmal umgesteckt werden.

Wie schalte ich meinen Receiver frei?

Bevor die Sender entschlüsselt werden, muss der Receiver freigeschaltet werden. Die Aktivierung kann online unter freenet.tv/freischaltung geschehen oder telefonisch unter 0221 4670 8700.

Dort müsst ihr zuerst die 11-stellige freenet TV ID angeben. Diese findet ihr in der Broschüre „Wichtiges Dokument“, die eurer Settop-Box oder eurem Fernseher mit eingebautem Receiver beiliegt. Ihr findet diese Nummer aber auch auf dem Gerät selbst unter der Bezeichnung „freenet TV ID“ oder „Service ID“. Falls ihr mit einem Guthaben-Code bezahlt, müsst ihr noch den 12-stelligen PIN-Code angeben. Die Freischaltung gilt dann für 12 Monate.

Es soll 15 Minuten dauern, bis ihr nach der Freischaltung dann tatsächlich Privatfernsehen schauen könnt.

Noch Fragen?

Wir haben in diesem Text bewusst Fragen ausgeklammert, die sich zum Beispiel auf Bildqualität und Alternativen beziehen. Uns geht es vor allem darum, dass ihr auch im April noch Fernsehen über die Zimmerantenne schauen könnt, wie ihr es gewohnt seid. Falls wir euch doch Antworten zur technischen Umstellung schuldig geblieben sind, stellt eure Fragen im Kommentarbereich.

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