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Asus Nova Go Always Connected PC

Always Connected PCs: Immer an, immer Saft, immer Internet? Her damit!

Microsoft, HP und Asus haben die ersten Always Connected PCs vorstellt: Laptops mit einem Smartphone-Prozessor, über 20 Stunden Akkulaufzeit, Gigabit-Mobilfunk und ständiger Erreichbarkeit. Hat uns eine solche Laptop-Klasse noch gefehlt? Ja, findet Trendblog-Redaktionsleiter Jürgen Vielmeier.

Alle Jahre wieder lassen sich die IT-Schwergewichte etwas Neues einfallen. In diesem Jahr sind es Always Connected PCs. Laptops, die eine massive Akkulaufzeit mitbringen – wirkliche All Day Battery Life von 20 Stunden und mehr. Laptops, die trotzdem genug Leistung für Multimedia-Anwendungen haben, ständig mit dem Internet verbunden sind – in Gigabit-Geschwindigkeit – und außerdem sofort arbeitsbereit.

Man könnte meinen, das sei im Jahr 2018 – wenn die ersten Always Connected PCs auf den Markt kommen – doch eine Selbstverständlichkeit. Mitnichten!

Mobilfunkwüste Laptop – Always Connected PCs sollen das ändern

Noch immer ist kaum ein Laptop heute mit einem Mobilfunk-Chip ausgestattet. Was bei Tablets und Smartphones eine Selbstverständlichkeit ist, ist bei Laptops die Ausnahme und selbst bei vielen 2-in-1-Geräten nur optional. Unterwegs ist man also zwingend auf WLAN angewiesen oder man muss über USB einen Surfstick anschließen und diesen nach jedem Aufwecken neu verbinden. Wenn es jetzt also Laptops gibt, die immer an und immer mit dem Internet verbunden sind, na dann: her damit!

Unterwegs mit 1 Gbit/s: Das sind die ersten Gigabit-Smartphones

Man könnte kritisieren, dass in den ersten Always Connected PCs nur ein Qualcomm Snapdragon 835 arbeitet, also ein Smartphone-Prozessor. Asus Nova Go und HP Envy x2 sollen trotzdem um die 800 Euro kosten, wenn sie Anfang 2018 erscheinen. Billig ist das nicht.

Preiswerter sind aber selbst Smartphones mit dem Snapdragon 835 nicht. 600 bis 1000 Euro muss man für ein gutes Smartphone mit dem derzeit besten Qualcomm-Chip hinblättern. Muss ein Laptop da zwingend billiger sein?

Lieber ein Smartphone-Prozessor als ein Intel irgendwas

Die Einstiegsklasse bei Laptops ist derzeit ein Murks. Man hat die Wahl zwischen einer kaum überschaubaren Masse schwachbrüstiger Intel Atom-, Celeron- oder Pentium-Chips, die wie Relikte aus dem 20. Jahrhundert klingen. Selbst ein Core i3 ist kein Garant für ausreichende Leistung, es hängt vom genauen Typ ab.

Wer sichere Geschwindigkeit will, der muss schon zu einem Core i5 greifen und wäre dann auch schnell 600 Euro für einen Laptop los. Ein Snapdragon 835 kann es mit der Einstiegsklasse der mobilen X86-Chips locker aufnehmen.

Nicht nur das iPhone X: Angriff der 1000-Euro-Smartphones

Man könnte noch einwerfen, dass ein Gigabit-Modem wie das Snapdragon X16 überflüssig ist in einem Mobilfunkmarkt, in dem 50 GB einen Spitzenpreis kosten und die meisten Discounter die Geschwindigkeit auf 50 Mbit/s oder noch weit darunter begrenzen.

Aber immerhin: Man wäre sofort online. Und mit Geschwindigkeiten bis 1 Gbit/s auch für die Zukunft gerüstet.

Windows 10 S: Kein vollwertiges Windows, aber besser als Chrome OS

Man könnte noch kritisieren, dass auf den Always Connected PCs kein vollwertiges Windows 10 installiert ist, sondern nur das „leichtere“ Windows 10 S. Wir haben euch seinerzeit hier beschrieben, was es mit Windows 10 S auf sich hat. Es beschränkt sich auf den Edge-Browser; Programme sind nicht von Hand installierbar, sondern nur Apps aus dem Microsoft Store. Windows 10 S gilt als Microsofts Antwort auf Google Chrome OS. Auch aufgrund direkt eingebauter Sicherheits-Features.

Always Connected PC: HP Envy x2

Dafür gibt es auf Windows 10 S vollwertige Apps, das Hochfahren und der Login-Prozess sollen noch schneller gehen als auf Windows 10 Pro. Das klingt eine Portion besser als Chrome OS.

Noch ein möglicher Kritikpunkt: Praktisch zeitgleich zur Veröffentlichung der ersten Always Connected PCs mit einem Snapdragon 835 am Dienstag, hat Qualcomm offiziell den Nachfolger angekündigt: den Snapdragon 845. Der soll die Wahl der nächsten Generation der Spitzensmartphones sein und erst im Frühjahr 2018 erscheinen. Die ersten Always Connected PCs aber auch.

Vermutlich kam die Veröffentlichung zu spät für die ersten Geräte von Asus und HP, trotzdem werden sie sich schon bald veraltet anfühlen. Man kann hoffen, dass noch in der ersten Jahreshälfte 2018 die ersten Always Connected PCs mit dem Snapdragon 845 erscheinen werden.

Asus und HP: Das können die ersten Always Connected PCs

Das Asus Nova Go ist ein Convertible Laptop (Yoga-Prinzip) und bietet neben dem Achtkern-Prozessor Snapdragon 835 bis zu 8 GB Arbeitsspeicher und 256 GB Festspeicher. Das Display misst 13,3 Zoll. Der Akku soll bis zu 22 Stunden durchhalten. Das Gerät soll Anfang 2018 ab 799 Euro in Deutschland erhältlich sein. Mehr Infos zum Nova Go bei Asus.

HP Envy x2

Das HP Envy x2 ist ein Detachable-Laptop mit abnehmbarer Tastatur im Stil eines Microsoft Surface und wahlweise einem Eingabestift. Sein Akku soll auch immerhin bis zu 20 Stunden durchhalten, der Achtkern Snapdragon 835 ist natürlich auch hier drin.

Always Connected PCs: Viele Vorteile

Also fassen wir mal zusammen. Die Always Connected PCs…

Das ist nicht perfekt, aber es geht absolut in die richtige Richtung. Und ich hoffe, Apple schaut sich ein bisschen was davon ab.

Always Connected PC: Günstige Tablets und Convertibles mit Windows 10 kommen

Neben den ersten Always Connected PCs mit einem Snapdragon 835, also einem ARM-Prozessor wie er meist in Smartphones und Tablets eingesetzt wird, sollen 2018 auch Always Connected PCs mit X86-Architektur erscheinen. Das wären dann klassische Laptop-Chips. Ob diese dann stärker sind als die ARM-Fraktion und trotzdem die gleiche Akku-Laufzeit bieten, wird man sehen.

Das Beitragsbild zeigt den Always Connected PC Asus Nova Go, der im Frühjahr 2018 erscheinen soll.

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