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Mann vor Waschmaschine mit stinkender Wäsche

Wenn das Shirt nur etwas riecht, schnell mit Dampf auffrischen (Bild: Getty Images)

Waschmaschine reinigen: Schluss mit stinkender Wäsche

Bakterien lieben Waschmaschinen. Das könnt ihr sogar riechen: Es müffelt. Mit diesen Mitteln bekommt ihr das Gerät wieder sauber – und damit auch die Wäsche.

Müffelt eure Wäsche auch, wenn sie aus der Waschmaschine kommt? – Das kann am falschen Waschmittel liegen oder einer falschen Dosierung. Meist jedoch ist die Waschmaschine schuld.

In der Waschmaschine ist es feucht und warm, wenn ihr die Wasche entnommen habt. Bakterien und Schimmel finden dort eine ideale Umgebung, um sich auszubreiten. Wenn ihr die kleinen Stinker wieder loswerden wollt und das auf Dauer, müsst ihr eure Maschine regelmäßig reinigen.

Es gibt mehrere Methoden, um eure Waschmaschine sauber zu halten. Wir sagen euch, was die Unterschiede sind.

Inhalt

Wo sitzt der Dreck in der Waschmaschine?

Die Bakterien gedeihen auf Rückständen, die nach dem Waschen in der Maschine bleiben. Das sind Reste vom Waschmittelpulver, die sich nicht ganz aufgelöst haben, aber auch Schmutz und Fett aus der Kleidung. Zusammen mit Bakterien, Schimmel und anderen Keimen werden sie zu einem Biofilm, der in der Maschine kleben bleibt.

Ab einer Temperatur von 60 Grad können Keime nicht mehr überleben. Wir waschen jedoch immer öfter mit geringeren Temperaturen, weil die Kleidung empfindlich ist oder wir Energie sparen wollen. Dadurch bleiben auch immer öfter Keime in der Maschine zurück – insbesondere wenn wir über einen längeren Zeitraum nicht heiß genug waschen.

Wenn die Waschmaschine sauber ist und ihr das Waschmittel richtig dosiert, riecht auch die Wäsche gut (Bild: Getty)

Die Bakterien siedeln sich dann dort an, wo die Rückstände sitzen und wo es feuchtwarm ist: in den Abflussschläuchen, insbesondere an den Dichtungen. Vor allem sind es drei Orte, auf die ihr regelmäßig achten solltet, die ihr aber auch leicht reinigen könnt:

Es gibt noch ein zweites Problem, das ihr bei der Reinigung eurer Waschmaschine berücksichtigen müsst: Auch Kalk sammelt sich in der Maschine an, er lagert sich bevorzugt auf den Heizstäben ab und erhöht dadurch den Energieverbrauch. Er kann aber auch auf den Fasern der Wäsche liegen und diese kratzig machen.

Putzplan für die Waschmaschine

Ein einmaliger Frühjahrsputz wird nicht reichen: Um eure Waschmaschine wieder sauber zu bekommen und auch dauerhaft zu halten, müsst ihr mehrere Schritte ausführen:

Richtig zu waschen, ist nicht schwer. Die Anleitung steht auf der Packung des Waschmittels. Von der dort angegebenen Dosierung solltet ihr nicht abweichen.

Zu viel Waschmittel kann sich nicht auflösen und ein Nährboden für Bakterien bieten. Zu wenig Waschmittel ist aber auch nicht gut. Dann wird erstens eure Wäsche nicht richtig sauber. Vor allem begünstigt dies aber auch die Kalkbildung in der Waschmaschine.

Zu den weiteren Schritten, wie ihr die Maschine nach jedem Gebrauch pflegt, insbesondere Waschmittelfach, Gummiring im Bullauge und Flusensieb, findet ihr weiter unten eigene Abschnitte. Genauso wie zur Grundreinigung mit Hausmitteln und Chemie aus der Drogerie.

Waschmittelfach reinigen

Zwischen den Waschgängen sollte das Waschmittelfach trocken sein. Ihr müsst aber nicht mit einem Lappen anrücken und jede Ritze auswischen. Es reicht, das Fach so lange herausgezogen zu lassen, bis es an der Luft getrocknet ist. Das solltet ihr allerdings jedes Mal machen.

Schwer zu erkennen, aber für Bakterien ein gefundenes Fressen: Waschpulver-Reste im Waschmittelfach der Waschmaschine. Auch (schlecht) zu sehen: viele, viele Wassertropfen (Bild: Peter Giesecke)

Alle paar Wochen steht dann eine Grundreinigung an. An den meisten Waschmaschinen könnt ihr das Waschmittelfach entfernen. Anschließend legt ihr es in eine Wanne, in das ihr vorher warmes Wasser gefüllt und ein Glas Essigessenz hinzugegeben habt.

Nach einer Viertelstunde könnt ihr das Waschmittelfach herausnehmen. Bei Bedarf arbeitet ihr mit einem Tuch, einem Schwamm oder einer Zahnbürste in den Ecken nach und trocknet es dann gut ab.

Wenn ihr das Waschmittelfach nicht herausnehmen könnt, müsst ihr versuchen, mit den selben Hilfsmitteln so gut wie möglich in die Ecken zu kommen.

Gummiring reinigen

Bei einem Frontlader steht nach dem Wäschewaschen immer etwas Wasser in der Türdichtung, also im Gummiring des Bullauges. Lasst dieses Wasser ablaufen. Bei einem Toplader müsst ihr das nicht machen, da dieser anders konstruiert ist.

Im Gummiring des Waschmaschinen-Bullauges bleibt hier nur etwas Schaum und Wasser zurück, oft aber auch Papiertaschentücher, Münzen und andere Fundstücke (Bild: Peter Giesecke)

Meist reicht es dafür, die Gummilippe ein wenig nach oben zu ziehen. Rückstände wie Dreck, Kalkplättchen, Münzen und die Reste von Papiertaschentüchern solltet ihr vorher entfernen. Ihr könnt mit einem Lappen einmal durchwischen. Es reicht es aber, die Tür für ein paar Stunden offen stehen zu lassen, damit der Gummiring wie auch das Innere der Waschtrommel gut duchtrocknet.

Flusensieb reinigen

Das Flusensieb befindet sich meist unten auf der Frontseite der Waschmaschine hinter einer Klappe. Stellt eine Schüssel darunter, da beim Entfernen immer etwas Wasser aus der Maschine kommen kann. Nehmt dann das Flusensieb aus der Halterung. Oft müsst ihr es vorher mit einer Drehung lösen.

Hinter der runden Klappe rechts unten sitzt bei meiner Waschmaschine das Flusensieb (Bild: Peter Giesecke)

Entfernt nun den Schmutz aus dem Flusensieb, am besten unter fließendem, lauwarmen Wasser. Auch hier können wieder Schwamm und Zahnbürste helfen. Trocknet anschließend das Flusensieb ab und setzt es wieder in die Halterung ein.

Reinigungsprogramme

Für die Grundreinigung stehen euch mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Die naheliegende ist das Reinigungsprogramm der Waschmaschine – wenn sie denn über ein eigenes verfügt.

Im Prinzip macht dieses Programm nur das, was ihr auch selbst machen könnt: hohe Temperaturen erzeugen und das mit Reinigungs- oder Lösungsmitteln kombinieren. Allerdings geschieht dies auf eine für dieses Gerät optimierte Weise. Deshalb würde ich immer das Reinigungsprogramm wählen.

Konsole der Waschmaschine Miele WCI 860 WPS: Das Reinigungsprogramm wird über das Display aufgerufen (Bild: Miele)

Bei den hochwertigen Waschmaschinen namhafter Hersteller kommt dann auch schon mal etwas Extratechnik zum Einsatz: Sensoren erfassen, wann es wieder Zeit ist für die nächste Grundreinigung. Mit heißem Dampf statt Wasser kann diese sogar noch gründlicher erfolgen.

Ob eure Waschmaschine ein Reinigungsprogramm hat und wie ihr dieses aufruft, lest ihr am besten in der Bedienungsanleitung nach.

Wie oft bei 90 Grad laufen lassen?

Hohe Temperaturen töten Bakterien recht zuverlässig ab. Ein Waschgang bei 60 Grad reicht eigentlich schon – egal ob sich Wäsche in der Maschine befindet oder nicht.

Viele machen auch alle paar Monate – oder wenn es aus der Waschmaschine riecht – eine Leerwäsche, dann am besten bei 90 Grad. Eventuell auch mit zusätzlichen Reinigungsmitteln, um die es in den nächsten Abschnitten geht.

Wenn die Waschmaschine kein Reinigungsprogramm hat, sollte ab und zu eine leere Maschine bei 90 Grad laufen (Bild: Peter Giesecke)

Aber aufgepasst: Viele 60-Grad-Öko-Programme halten nicht das, was sie versprechen. Sie erreichen die 60 Grad in der Wäschetrommel gar nicht oder nur kurz. Der irreführende Name bedeutet lediglich, dass so effektiv gewaschen wird wie mit einem 60-Grad-Normal-Programm.

Das mag dann sogar auf die Entfernung von Flecken zutreffen, nicht aber auf das Abtöten von Bakterien. Ich wasche deshalb Bettwäsche immer bei 60 Grad ohne Energiesparmodus.

Chemie verwenden?

Wenn ihr den hohen Temperaturen allein nicht vertraut, könnt ihr noch spezielle Waschmaschinen-Hygiene-Reiniger verwenden, die Keime töten sowie den Biofilm lösen. Auch hier gibt es wieder eine optimierte Lösung: Chemie aus Drogerie oder Supermarkt. Sie machen eure Waschmaschine wirklich sauber, können aber auch die Umwelt belasten, weil die Chemie letztlich ins Abwasser gerät.

Waschmaschinen-Hygiene-Reiniger gibt es in der Drogerie von den bekannten Marken (Bilder: Sagrotan li., Frosch)

Ganz so schlimm ist das aber auch wieder nicht, denn 1. passiert das nur selten, 2. lässt es eure Wäsche nicht mehr müffeln, sodass ihr hoffentlich ein paar Waschgänge einspart, und 3. hält eure Waschmaschine dadurch länger. Die Verwendung von Chemie muss also nicht schlecht sein, wenn ihr sie richtig dosiert.

Wenn ihr nur gegen Kalk vorgehen wollt, gibt es auch reine Entkalker für die Waschmaschine. Allerdings enthalten die allermeisten Waschmittel bereits einen Entkalker. Nur wenn ihr sehr hartes Wasser habt oder die Maschine bereits verkalkt ist, benötigt ihr dafür ein Extramittel.

Essig und andere Hausmittel

Meist habt ihr die entsprechende Chemie auch schon im Haushalt. Das sind dann die sogenannten Hausmittel. In unserem Beitrag Wasserkocher entkalken haben wir bereits beschrieben, wie Essig, Zitronensäure, Backpulver, Natron und Soda wirken. Sie wirken aber nicht nur gegen Kalk, sondern in der Waschmaschine auch gegen die anderen Verschmutzungen, auf denen sich Bakterien ansiedeln können.

Die Hausmittel wirken schonender als die Chemie aus der Drogerie. Daher müssen sie auch öfter und regelmäßig angewendet werden. Zudem müsst ihr auf die Dosierung achten. Vor allem wenn ihr mit Essig reinigen wollt, achtet darauf, dass die Säure nicht zu stark ist.

Essig-Essenz (links) und Essig sind ein effektives Hausmittel, um Kalk zu bekämpfen, aber nicht so gut für die Waschmaschine geeignet (Bilder: Surig, Hengstenberg)

Wenn ihr Kacheln von Kalk befreit, ist das nicht ganz so wichtig. In der Waschmaschine stecken jedoch viele Teile aus Gummi und Kunststoff, die durch Säure angegriffen werden – Dichtungen und Schläuche. Experimentiert also lieber zuerst mit einer weniger intensiven Säure.

Lasst eine leere Maschine bei 90 Grad laufen, gebt vorher ein Glas Essigessenz direkt in die Trommel (oder weniger). Aus Essigsäure und Kalk werden Kohlensäure und Calcium. Mit ausreichend Wasser werden dann alle Bestandteile aus der Maschine hinausgespült. Allerdings kann sich der Essiggeruch in der Maschine festsetzen und auf die Wäsche übertragen.

Zitronensäure, Natron, Spülmaschinentabs

Zitronensäure ist weniger aggressiv als Essig. Gebt 5–10 Esslöffel Zitronensäure in die leere Waschtrommel. Wählt hier aber eine maximale Temperatur von 40 Grad. Zitronensäure gibt es in der Drogerie. Ich führe es hier dennoch als Hausmittel auf, da es komplett biologisch abbaubar ist.

Zitronensäure löst ebenfalls Kalk, ist aber ebenfalls nicht die erste Wahl bei der Waschmaschinenreinigung (Bilder: Surig, Heitmann)

Eine Alternative dazu ist Natron- oder Sodapulver. Gebt 50 Gramm in das Waschmittelfach und wählt das Hauptwaschprogramm mit 60 Grad.

Ein Tipp, den ihr immer wieder finden werdet, sind Spülmaschinentabs. Gebt zwei Tabs in die leere Waschtrommel und wählt das Hauptwaschprogramm mit 60 Grad.

Fazit: Regelmäßige Pflege hilft

Wenn ihr verhindert wollt, dass eure Waschmaschine müffelt, müsst ihr das Waschmittel richtig dosieren und die Waschmaschine nach dem Waschgang gut trocknen lassen. Alle zwei Monate sollte dann eine Grundreinigung erfolgen.

Manchmal reicht schon ein Waschgang mit 60 oder 90 Grad und die Reinigung des Flusensiebs. Wenn bereits Gerüche aus der Maschine kommen, solltet ihr diese mit Reinigungsmitteln aus Drogerie oder Küchenschrank bekämpfen.

Immer wieder lest ihr den Tipp, dass Singlehaushalte länger als zwei Monate mit der Grundreinigung warten könnten. Doch darauf würde ich mich nicht verlassen. Im Gegenteil, wenn die Waschmaschine seltener läuft, werden die Leitungen auch seltener gespült. Folgt also letztlich immer eurer Nase.

Beitragsbild: Getty

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