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Mann und Kind vor Backofen

(Bild: Getty Images)

Backofen reinigen: Diese Hausmittel wirken

Eingebrannt und verkrustet, Fettspritzer überall. Den Backofen zu reinigen, gelingt mit einfachen Mitteln: Pasten auf Natronbasis, Backofenspray oder Pyrolyse.

Kein Mensch putzt gerne den Backofen – und so sehen viele Öfen dann auch innen aus: verkrustete und eingebrannte Essensreste überall. Doch irgendwann müssen die auch wieder raus, spätestens beim Auszug.

Verschiedene Mittel helfen: Natron, Salz und Chemie. Dazu gibt es verschiedene Methoden, dem Dreck zu Leibe zu rücken: Pasten, Sprays und Hitze.

Wir zeigen dir die Wege, die zu einem sauberen Backofen führen – Schritt für Schritt. Darüber freuen sich nicht nur Nase und Auge, sondern auch Konto und Umwelt, denn verschmutze Backöfen verbrauchen mehr Strom.

Dieser Dreck sitzt im Ofen

Was für Dreck befindet sich eigentlich im Backofen? Meistens Essenreste, schon klar, die vom Blech, meist aber vom Rost auf den Boden gefallen sind. Oder Flüssiges, das übergelaufen ist. Beides brennt sich mit der Zeit ein und verkrustet.

Der Dreck sitzt überall im Backofen: auf dem Boden, an den Wänden, in der Tür (Bild: Peter Giesecke)

An den Wänden findest du dagegen Spritzer. Meist ist das Fett, das sich in der Hitze langsam zersetzt. Du riechst das, wenn du den Backofen einschaltest. Leider befinden sich die Fettspritzer auch an und hinter den Heizstäben, also an Stellen, an die du nur schwer herankommst.

Jetzt die Überraschung: Auch das Putzen kann dazu führen, dass dein Backofen stinkt. Wenn du die Putzmittel nicht komplett entfernst, können auch sie sich unter Einwirkung der Hitze zersetzen und anfangen zu stinken.

Und sogar deine Putztücher und Schwämme aus Chemiefasern hinterlassen durch den Abrieb Reste im Ofen, die dann einbrennen können.

Nach dem Kauf: Backofen einbrennen

Nach Auspacken und Einbau solltst du einen neuen Backofen erst einmal reinigen. Auch wenn er nicht nach Chemikalien stinkt, vermutlich sind doch noch Polierpasten vorhanden sowie Fette und Lacke – wenn auch nur in kleinen Mengen.

Fachleute empfehlen, den Backofen vor der ersten Nutzung einzubrennen. Also: Den Backofen einbrennen, nicht die Essensreste. Backofen einbrennen heißt es übrigens nur beim ersten Mal, danach ist dann von ausbrennen die Rede.

So brennst du deinen Backofen ein (vor der ersten Nutzung):

Hausmittel gegen Verkrustungen: Backpulver, Natron, Soda

Reinigungsmittel müssen einwirken können, auch an den Wänden und ganz oben unter der Decke an den Heizstäben. Eine Paste ist dafür besser geeignet als eine wässrige Lösung – zumindest bei hartnäckigen Verschmutzungen.

Etwas flüssig, aber effektiv: Reinigungspaste mit Backpulver für den Backofen (Bild: Peter Giesecke)
Recht effektiv ist eine Reinigungspaste, die aus einer Tüte Backpulver und drei Esslöffeln Wasser besteht.

Du kannst auch Natron statt Backpulver verwenden, vielleicht mit etwas mehr Wasser. Gib die Flüssigkeit erst nach und nach hinzu, bis du eine Konsistenz erreicht hast, die sich gut auftragen lässt.

Du kannst das Backpulver auch durch Haushaltssoda ersetzen, das an sich stärker ist. Nimm daher nochmal mehr Wasser, vielleicht einen Esslöffel Sodapulver auf eine Tasse warmes Wasser, und verwende Gummihandschuhe.

Die erste saubere Stelle im Backofen: Die Backpulver-Reinigungspaste wirkt schnell (Bild: Peter Giesecke)

In einigen Backöfen kannst du die Heizstäbe herausziehen oder zur Seite klappen. Schau am besten in die Bedienungsanleitung, ob und wie das geht. Bestenfalls kannst du sie außerhalb des Backofens reinigen.

Hausmittel gegen Verkrustungen: Salz

Ebenfalls gut geeignet für die Reinigung des Backofens ist Salz. Doch es haftet nicht an den Wänden, auch nicht wenn sie feucht sind. Daher eignet sich diese Methode nur für den Boden des Backofens. Dort befinden sich allerdings auch die meisten und hartnäckigsten Verunreinigungen.

Reinigung mit Salz: Es muss noch etwas Feuchtigkeit im Backofen sein (Bild: Peter Giesecke)

Backofenspray aus der Drogerie

Wenn die Hausmittel nicht ausreichen, müssen schärfere Reiniger ran, also Chemie. Einige Hersteller bieten eine Reinigungspaste oder ein Reinigungsgel speziell für den Backofen an.

Das Backofenspray reagiert mit dem Schmutz auf dem Backblech (Bild: Peter Giesecke)

Normalerweise wirst du jedoch in der Drogerie oder im Supermarkt zum üblichen Backofenspray greifen. Egal, was du verwendest, halte dich an die Angaben auf der Verpackung!

Geschirrspültabs

Wenn du eine Spülmaschine nutzt, weißt du: Geschirrspültabs oder -pulver lösen verkrustete Essensreste aus der Auflaufform. Recht zuverlässig sogar. Die darin enthaltenen Enzyme und Tenside schaffen das auch im Backofen.

Der Backofen lässt sich auch gut mit einer Mischung aus Wasser und Spülmaschinenreiniger sauber machen. Hier mit Pulver statt Tab (Bild: Peter Giesecke)

Dampfreinigung und Hydrolyse

Reinigungspaste und Backofenspray wirken nur einseitig von oben. Dampf dagegen kann auch unter die Verkrustungen kriechen und diese von unten bzw. innen lösen.

Hole jetzt bitte nicht den Hochdruckreiniger aus der Garage, mach das auf keinen Fall. Der Dampf wird nicht mit Druck auf die Stellen aufgesprüht, stattdessen erzeugst du Dampf im Innenraum des Backofens.

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Die Dampfreinigung wird nur bei leichten Verschmutzungen gut wirken und auch eher gegen verkrustete Essensreste, weniger gegen Fett. Du kannst es allerdings auch mit einer Lösung aus Wasser und Spülmittel versuchen. Du kannst sie gut als ersten Schritt anwenden, dem dann die Reinigung mit einem wirksameren Mittel folgt.

Die Dampfreinigung ist sogar als Hydrolyse-Funktion in einigen Backöfen schon eingebaut. Auch bei der Hydrolyse stellst du Wasser mit Zitronensäure oder Spülmittel in den Backofen, wählst dann aber das Hydrolyse-Programm.

Alternativ kannst du auch den Dampf über einen Dampfreiniger erzeugen, der dir dann verschiedene Aufsätze zur Auswahl bietet. Damit kannst du hartnäckige Verkrustungen intensiver bearbeiten, aber auch empfindliche Stellen wie die Glasscheibe der Backofentür besonders sanft.

Selbstreinigung per Pyrolyse

Ein Backofen kann sich auch selbst reinigen, wenn er über die Pyrolyse-Funktion verfügt.

Dabei heizt sich der Ofen auf über 500 Grad auf, sodass die Essensreste zu Asche verbrennen, die du hinterher einfach ausfegen kannst. Die hohe Hitze bewirkt, dass die Molekühle instabil werden und aufbrechen.

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Ganz von selbst geht es dann allerdings doch nicht: Roste und Bleche, aber auch die (ausziehbaren) Schienen können in der Regel die hohe Temperatur nicht aushalten und dürfen daher nicht im Ofen bleiben. Diese musst du entfernen – die genaue Vorgehensweise verrät dir die Bedienungsanleitung – und per Hand reinigen.

Der Nachteil: Geräte mit Pyrolyse-Funktion sind einiges teurer. Hinzu kommen noch die hohen Stromkosten für den Backofen, die nicht nur das eigene Konto belasten, sondern auch die Umwelt.

Selbstreinigung per Katalyse

In einem Atemzug mit der Pyrolyse wird oft auch die Katalyse genannt, obwohl sie etwas anders funktioniert. Bei der Katalyse reinigt sich der Backofen ebenfalls selbst, aber bereits beim Backen, wenn der Ofen über 200 Grad heißt wird.

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Voraussetzung dafür ist allerdings eine besondere Beschichtung aus Emaille oder Keramik. Die darin enthaltenen Metalloxide spalten zusammen mit Sauerstoff den Schmutz in Kohlendioxid und Wasser auf. Nach dem Backen musst du den Ofen also nur einmal kurz auswischen, am besten mit etwas Spülmittel, damit auch das Fett entfernt wird.

Nachteil der Katalyse: Die Beschichtung verliert mit der Zeit ihre Wirkung. Nach einigen Jahren muss sie erneuert werden, abhängig von der Häufigkeit der Nutzung.

Gegen leichte Verschmutzungen: Zitronenwasser

Wenn die hartnäckigen Verschmutzungen erst einmal weg sind, lass es in Zukunft nicht mehr so weit kommen, sondern reinige deinen Backofen regelmäßig.

Das kannst du mit weit weniger Aufwand erledigen, zum Beispiel mit einer einfachen Lösung aus Wasser und Zitrone oder Essig. Essig ist nicht nur stärker in seiner Wirkung, sondern auch im Geruch – es kann sogar die Atemwege reizen.

Essig und Zitronensäure sind ebenfalls gute Mittel zur Backofenreinigung (Bild: Peter Giesecke)

Das Mischungsverhältnis kannst du selbst bestimmen. Wir empfehlen ein Verhältnis von 10:2 – gemessen in Esslöffeln Zitronensaft zu Tassen Wasser. Verwende Handschuhe, um deine Haut zu schonen.

Backbleche und Roste reinigen

Alle Reinigungsarten für den Backofen kannst du auch auf die Bleche und Roste anwenden – mit Ausnahme der Pyrolyse. Allerdings reinigst du die Bleche und Roste außerhalb des Ofens. Das eröffnet dir zwei weitere Möglichkeiten:

Du kannst das Blech oder das Rost in das Spülbecken legen, sofern dieses groß genug ist, und dort einweichen. Und du kannst beides in die Spülmaschine geben, sofern der Hersteller dies in der Bedienungsanleitung erlaubt.

Backofentür reinigen

Bei vielen neuen Backöfen kannst du die Tür aushängen. Auf diese Weise gelangst du einfacher in den Innenraum, um diesen zu reinigen. Du kannst aber die Tür selbst auch einfacher putzen.

Eine von zwei Verriegelungen an der Backofentür, um das Glas anzuheben und innen zu reinigen (Bild: Peter Giesecke)

Wie du die Backofentür aushängst, sagt dir die Bedienungsanleitung. Meist geht dies mit ein, zwei Handgriffen.

Ob eingehängt oder ausgehängt, die Backofentür besteht aus zwei, drei oder vier Scheiben, damit der Ofen nicht zu viel Wärme verliert und du dich nicht an der Außenscheibe verbrennst.

Du kommst aber erst einmal nur an zwei Scheiben heran und dort auch nur an eine Seite. Du musst die Tür also zerlegen, um überall putzen zu können. Wie das geht, sagt dir ebenfalls die Bedienungsanleitung.

Dichtungen säubern

Damit nicht unnötig Wärme verloren geht, sitzen zwischen Innenraum und der Backofentür Gummidichtungen. Auch dort setzen sich Essensreste und Fett ab.

Bei der Reinigung des Backofens die Dichtung zur Backofentür nicht vergessen (Bild: Peter Giesecke)

Da diese Dichtungen auf die Reinigungsmittel unterschiedliche reagieren, solltest du etwas vorsichtig sein. Lies auf der Backofenspraydose, ob der Inhalt mit der Gummidichtung in Kontakt kommen darf. Die Dichtung könnte mit der Zeit porös werden.

Fazit: Überwinde dich! Fang einfach an!

Zugegeben: Es ist viel einfacher, einen Backofen zu verschmutzen, als ihn wieder sauber zu bekommen. Das weiß ich aus eigener, leidvoller Erfahrung. Was mich meist vom Putzen abgehalten hat, waren die eingebrannten Verschmutzungen, mit denen ich nicht umgehen konnte – bis ich wusste, wie!

Probiere den für dich besten Weg aus: die verschiedenen Reinigungsmittel, selbst angerührt oder gekauft, die unterschiedlichen Einwirkungszeiten und die Anzahl der Wiederholung. Letztlich ist noch jeder Schmutz weggegangen.

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