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ARD will Mediatheken bündeln – und das VoD-Angebot personalisieren

Eine Mediathek im „Ersten“, eine ARD-Mediathek, jeweils eigene Mediatheken der dritten Programme – bei der ARD herrscht bislang ein großes Mediatheken-Wirrwarr. Jetzt aber will die Sendeanstalt gegensteuern.

Nicht nur das Hauptprogramm der ARD und die Dritten bieten ihren Zuschauern aktuell separate Mediatheken, sogar die Spartenkanäle des öffentlich-rechtlichen Senders kochen in Sachen Mediathek bislang ihr eigenes Süppchen. Für die mit Angeboten ohnehin überhäuften User bedeutet das oft mehr Verwirrung als Service. Jetzt aber plant die ARD eine Bündelung ihrer einzelnen Mediatheken, wie der ARD-Programmdirektor Volker Herres in einem Interview offiziell verkündet hat. Mehr noch: Man wolle die Angebote außerdem schon bald personalisieren.

Im Klartext: Zuschauer könnten sich dann mit ihren individuellen Content-Interessen bei der neuen Gesamt-Mediathek anmelden und erhalten so auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnittene Vorschläge für ausgewählte Sendungen. Wer also etwa gern eine bestimmte Show anschaut, bekommt dann auch Offerten für ähnliche Programminhalte. Interessiert sich ein Zuschauer primär für politische Sendungen, werden ihm diese gebündelt zum Abruf angezeigt. Personenbezogene Übersichtlichkeit also anstelle von unüberschaubaren dezentralen Angeboten.

Die ARD auf Netflix-Aufholjagd

Herres lies noch offen, wann der neue Service starten könnte. Schließlich müssten zunächst unter anderem Verhandlungen mit allen regionalen Sendern der einzelnen Bundesländer geführt werden. Der Programmdirektor zeigt sich aber überzeugt, dass eine personalisierte und gebündelte ARD-Mediathek in jedem Fall „das Angebot der ARD-Sender noch attraktiver machen werde“.

Offenbar eifert die ARD mit dem Konzept erfolgreichen Video-on-Demand-Anbietern wie Netflix nach. Auch wenn das Vorhaben dadurch nicht besonders innovativ klingt: Ein Umdenken scheint bei den VoD-Angeboten der Öffentlich-Rechtlichen in der Tat geboten – um auch im Online-Segment der Content-Verbreitung nicht nur für die Zuschauer, sondern langfristig auch für die so wichtigen Werbepartner relevant zu bleiben.

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