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Aufmacher Copilot

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Windows 11: KI-Copilot installieren und nutzen

Mit dem großen Jahresupdate für Windows 11 hat Microsoft endlich den KI-Assistenten Copilot ausgerollt. Wir zeigen dir, wie du ihn auch hierzulande aktivierst.

Mit Copilot soll alles besser werden! Die Sprach- und Bild-KI von Open AI (Dall-E und ChatGPT-4) kann Schreiben aufsetzen, Hintergrundbildchen erstellen und dient auch als Abkürzung, um schnell Windows-Funktionen zu ändern.

Leider ist Copilot aus zweierlei Gründen hierzulande nicht ohne weiteres zu bekommen. Zum ersten kollidiert die Datenweitergabe noch mit dem Digital Markets Act der EU. Zum zweiten erscheint das Icon schlicht nicht – wir müssen das KI-Tool über einige Tricks einrichten.

Aber versprochen: Wenn die Copilot-Installation bewältigt ist, geht der Experimentierspaß los.

Inhalt:

Diese Voraussetzungen musst du erfüllen

Um Copilot bereits jetzt unter Windows 11 zu nutzen, musst du einige Voraussetzungen erfüllen. Denn trotz aktualisierter Windows-11-Version können Standardnutzer Copilot noch nicht verwenden. Du brauchst:

Um Copilot nutzen zu können, müssen wir also alles herrichten.

Installationsschritt 1: Windows 11 updaten

Der erste Schritt ist einfach:

Zunächst suchst du über das Startmenü nach „Updates“ und klickst auf den entsprechenden Eintrag. (Eigener Screenshot)
Mit einem Klick auf „Nach Updates suchen“ stößt du das Windows-11-Update manuell an. (Eigener Screenshot)

Installationsschritt 2: Windows-Insider-Programm beitreten

Im nächsten Schritt musst du dem Windows-Insider-Programm beitreten. In diesem kannst du neue Windows-Vorabversionen testen. Copilot ist allen Infos nach bereits mit dem (in Schritt 1 installierten) 23H2-Jahresupdate auf Platte gelandet. Nur den „Schalter“ hat Microsoft noch nicht umgelegt, um Copilot nutzen zu können.

Diesen „Schalter“ rüstest du mit Hilfe der Beta-Version aus dem Windows-Insider-Programm nach. Doch Obacht! Windows-Beta-Versionen sind nicht so stabil wie die finalen Updates, die jeder User erhält.

Schritt 2

Jedoch testet das Microsoft-Team die Versionen des Beta-Kanals ausgiebig durch. Einen Systemabsturz oder Datenverlust hatten wir trotz monatelanger Nutzung nie.

So, genug der Vorrede, auf ins Windows-Insider-Programm:

Installationsschritt 3: Copilot verknüpfen

„Unter der Haube“ ist nun alles vorbereitet für eine Ausfahrt mit Copilot. Nur: Ein Icon fehlt! Und leider wird es das derzeit nicht in die Windows-11-Taskleiste schaffen. Aber eine Verknüpfung auf dem Desktop schafft Abhilfe:

Diesen Befehl musst du in die Verknüpfung kopieren. (Eigener Screenshot)

Nun ist zumindest eine Verknüpfung zu Copilot eingerichtet, über die du die Windows-KI erreichst.

Copilot starten

Wie oben erwähnt, gibt es aktuell keine Möglichkeit, Copilot als Icon in der Taskleiste abzulegen. Perspektivisch soll die Verknüpfung mit einem der folgenden Updates erfolgen, wenn Microsoft Probleme mit dem Digital Markets Act ausgeräumt hat.

Copilot sendet übrigens fleißig Daten ins Netz – ohne Online-Verbindung geht gar nichts. Microsoft verspricht aber, die Daten zu anonymisieren und etwa bei sensiblen Fotos Teile wie Gesichter vor dem Senden weichzuzeichnen, um Missbrauch vorzubeugen.

Nun ans Copilot-Werk:

Mit einem Doppelklick auf die eben eingerichtete Verknüpfung startest du Copilot in einer Seitenleiste, über die du bequem einen Chat mit der KI startest, Windows modifizierst oder andere kreative Dinge erledigst.

Der Copilot hebt in der Seitenleiste ab – und wir spammen ihn direkt mit (sinnbefreiten?) Prompts zu. (Eigener Screenshot)

Dabei kann Copilot bereits jetzt erstaunlich viele Aufgaben des Systems direkt erledigen. Fehlt dieser direkte Zugang, erledigt es die Aufgaben in seiner eigenen App-Umgebung.

Aber testen wir es doch mit einigen Aufgaben. Einige Tasks davon sind ehrlicherweise sinnbefreit. Andere testen, ob Microsofts vollständige Integration des Copilot bereits vollzogen ist. Der Spaß beginnt…

Windows Copilot ein Hintergrundbild erstellen lassen

Ich gebe zu, ich mag mein Hintergrundbild vom Albino-Känguru sehr – aber nun soll es (zumindest eine Zeitlang) einem Bild weichen, das Copilot und das brandneuen Dall-E 3 zusammen erstellen. Vielleicht probierst du es ja selbst einmal aus:

Und hier ist sie: Die Axolotl-Rockband! Am Ende haben wir uns für ein anderes der drei Vorschlagsbildchen entschieden – aber hey: Wir haben einen neuen Hintergrund! (Eigenes Werk mit Hilfe von Dall-E 3)

Windows-Design und -Darstellungsmodi ändern

Ein Beispiel dafür, wie Copilot manchmal nur assistiert, statt direkt einzugreifen, haben wir natürlich auch:

Copilot kann für uns helles und dunkles Design umschalten. Die Designfarben ändern geht aber nicht. Dafür gibt es nur eine Anleitung… (Eigener Screenshot)

Für die Windows-Personalisierung musst du also selbst aktiv werden. Anders beim Umschalten zwischen hellem und dunklen Modus. Das kann Copilot alleine wuppen.

Copilot komplexe Dokumente erstellen lassen

Okay, es wird „gefährlich“. Generative KIs wie das Copilot zugrunde liegende ChatGPT-4 halluzinieren gerne, spinnen also Aussagen und vermeintliche Fakten zu einem Prompt dazu.

Aber ganz generell können diese Sprachmodule erstaunlich gut Dokumente erstellen. Wir testen es mit einer Tabelle:

Copilot erstellt hier gerade eine Tabelle – leider arbeitet die KI nicht alle Aufgaben ab – weil wir sie nicht präzise genug beschrieben. (Eigener Screenshot)
Eine Speicherfunktion fehlt Copilot noch. Du kannst die generierten Auskünfte aber kopieren und in der passenden App einfügen. (Eigener Screenshot)

Dokumente in Microsoft-Apps mit Hilfe von Copilot erstellen

Bislang hat Copilot in seiner eigenen App-Umgebung funktioniert – Zeit, den KI-Assistenten direkt in Microsoft-Apps zum Zuge kommen zu lassen. Ob das funktioniert?

In diesem Beispiel wollen wir eine Vorlage für ein Jahrbuch in Microsoft Word erstellen:

Copilot fragt uns zwar, ob wir Microsoft Word öffnen wollen – es arbeitet aber weiterhin in seiner eigenen Umgebung. Die generierten Daten müssen wir händisch kopieren. (Eigener Screenshot)

Diese können wir über die Kopieren-Schaltfläche des Copilot kopieren und in Word einfügen. Dazu fährst du über das Kopieren-Icon im Copilot-Dialog, wechselst dann zu Word und fügst es über Strg+V ein.

Musik erstellen? Nur theoretisch

Neben Text-, Bild- und Video-Generierung sind KIs auch für ihre musikalischen „Talente“ bekannt. Kann Copilot das auch? Nun ja… theoretisch. Höchst theoretisch:

Heavy-Metal-Songs komponieren? Dabei ist Copilot wahrlich keine Hilfe. (Eigene Screenshots)

Bilder und Fotos analysieren

Copilot soll in der Lage sein, Bilder korrekt zu erkennen und zu beschreiben. Das kann hin und wieder sinnvoll sein, um Fotos und andere Werke zu analysieren. Doch Copilot halluziniert viel.

Erinnerst du dich noch an die Axolotl von vorhin? Diese interpretiert Copilot als Spielzeugfiguren. Wenngleich der Rest der Szenerie korrekt beschrieben ist, ist die Grundaussage also falsch.

Deshalb versuchen wir es mit Fotos von echten Tieren, allen voran dem Albino-Känguru:

Copilot erkannte nicht nur das Känguru, sondern klassifizierte es als Albino-Wallaby. (Eigener Screenshot mit eigenem Foto)

Ein zweiter Versuch mit einem im Gras versteckten Silberfuchs führte ebenfalls zu einem korrekten Ergebnis.

Ein Silberfuchs im Gras – den kennt auch Copilot. (Eigener Screenshot mit eigenem Foto)

Fazit: Copilot ist spaßig und (manchmal) sinnvoll

Microsoft macht es wahrlich nicht einfach, Copilot bereits jetzt auszuprobieren. Ein Windows-11-Update, die Insider-Mitgliedschaft und zusätzliche Verknüpfung sind Hürden, die man erst einmal nehmen muss.

Danach lädt Copilot zum Experimentieren ein. Dabei sind nicht alle bislang beworbenen Funktionen enthalten. Die Audiotranskription fehlt, manche Aufgaben wie das Komponieren enden in peinlichen Anleitungstexten, wohingegen die Analyse von Fotos sehr gut klappt.

Copilot ist derzeit also eher Spielerei, die der Windows-Konzern noch nicht vollumfänglich ins System integrierte. Das Potenzial ist dennoch erkennbar. Sollte Microsoft das KI-Helferlein noch tiefer in Windows 11 verankern und wie versprochen über alle hauseigenen Apps hinweg unterstützen, könnte Copilot die Art, wie wir mit Computern arbeiten, für immer verändern.

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