Oppo verbaut im Find X6 Pro das wohl beste Kamerasystem in einem Smartphone – nebst 2.500-Nits-Display. Natürlich gibt es ein Aber.
Ein Smartphone mit Maximalwerten: Das Oppo Find X6 Pro definiert zum Zeitpunkt der Veröffentlichung gleich mehrere Superlative: Ein Display mit 2.500 Nits Spitzenhelligkeit, eine Telekamera mit großem Sensor und hoher Lichtstärke, der aktuell schnellste Qualcomm Snapdragon, schneller Speicher, ein ausdauernder Akku mit Schnellladefunktion, Ladegerät im Lieferumfang, WiFi 7… Weil heute aber noch nicht Weihnachten ist, wird es das Gerät vorerst nicht in Deutschland zu kaufen geben.
Das kann das Oppo Find X6 Pro
Gehen wir mal kurz durch, was das Oppo Find X6 Pro kann, und lassen wir uns das auf der Zunge zergehen:
- 6,82-Zoll-Amoled-Display mit Corning Gorilla Glass Victus 2, 1-120 Hertz, 3168 x 1440 Pixel (510 ppi), 1,07 Milliarden Farben und 2.500 Nits Spitzenhelligkeit – selbst mit HDR noch 2200 Nits. Das ist aktuell das mit Abstand hellste Display auf dem Markt. Kaum ein Mitbewerber kommt bisher über 2.000 Nits.
- Prozessor: Qualcomm Snapdragon 8 Gen 2 (Octacore) mit bis zu 3,2 GHz. Damit ist das Find X6 Pro nur unwesentlich langsamer als das Samsung Galaxy S23 Ultra.
- Triplekamera-Set (Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Telezoom) mit Hasselblad-Unterstützung, einem 1-Zoll-Sensor für die Hauptkamera (Sony IMX989), flankiert noch von optischer Bildstabilisierung (OIS), 50 Megapixeln und f/1.8. Oppo ist damit nicht der einzige Anbieter mit einem 1-Zoll-Sensor, Xiaomi schafft das im Xiaomi 13 Pro (Leica-System) auch. Aber gemeinsam lassen die Hersteller damit viele Konkurrenten hinter sich. Je größer der Sensor, desto mehr Licht und gewollte (!) Unschärfe.
- Oppo hat dabei auch auf eine sehr gute Telezoom-Kamera (3x-Zoom) gesetzt: Die verwendet zwar ein Periskop, ist mit f/2.6 aber dennoch erstaunlich lichtstark und verwendet einen 1,56-Zoll-Sensor (Sony IMX890) mit 50 Megapixeln. Das ist für eine Telekamera riesig!
- 4K-Video-Unterstützung bis 60 fps. 8K unterstützt das Gerät nicht – stört das?
- Der Akku misst 5.000 mAh, also ein ausgezeichneter Wert für ein Android-Smartphone. Schnellladen kannst du ihn mit dem mitgelieferten SuperVooc-FlashCharge-Ladeplug mit 100 Watt – und immerhin noch mit 50 Watt kabellos.
- Auch beim Speicher geizt Oppo nicht. Es gibt 256/12 GB, 256/16 GB oder 512/16 GB mit dem aktuell schnellsten LPDDR5X-RAM und UFS 4.0.
- Betriebssystem ist Android 13 mit der eigenen Oberfläche ColorOS 13.1.
- Das Find X6 Pro unterstützt schon WiFi 7 und Bluetooth 5.3.
- Neben einem Gehäuse aus Glas (164,8x 76,2x 9,1mm bei 218g) gibt es auch ein Gehäuse mit Lederhülle, die etwas dicker ist: 164,8x 76,3x 9,5mm bei 216g.
Dazu beherrscht das Smartphone Gesichtserkennung und Entsperrung über einen Fingerabdrucksensor, Nano-Sim und natürlich 5G. Auf den ersten Blick sehe ich wenig, was Oppo ausgelassen hätte.
Vorerst nur in China, Preis: hoch
Du hast es geahnt: Das alles klingt zu gut, um wahr zu sein. Das Oppo Find X6 Pro soll zunächst nur auf den chinesischen Markt kommen. Zwar ist ein internationaler Launch in diesem Jahr absehbar. Allerdings wird Deutschland dabei voraussichtlich ausgespart. Grund ist ein Patentstreit mit Nokia, der auch Smartphones der Schwestermarke OnePlus betrifft. Das ist schade.
Als Preise ruft Oppo in China umgerechnet ab 800 Euro für die Version mit 256/12 GB auf. Das ist schon für das Reich der Mitte ein stolzer Wert. Geh davon aus, dass das Find X6 Pro auch in Europa kein Schnäppchen würde. Ich rechne mit einem Startpreis von mindestens 1.299 Euro.