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Disney: Star Wars und Marvel-Verfilmungen künftig auch nicht mehr bei Netflix

Bereits seit einem Monat ist bekannt: Disney plant einen eigenen Streaming-Dienst, der in erster Linie Netflix attackieren dürfte. Und dieser könnte dank prominenter Lizenzen auch zu einer Gefahr für den aktuellen Platzhirsch werden.

2019 startet Disney ein eigenes Streaming-Angebot, das nicht zufällig an Netflix erinnert. Exklusive Produktionen wie Serien, Shows und Filme sind geplant, ebenso möchte man eine einheitliche Plattform für alle eigenen Formate zur Verfügung stellen. Wenn’s übernächstes Jahr soweit ist, werdet ihr nur dort alle noch erscheinenden „Star Wars“- und „Marvel“-Filme genießen dürfen. Das bestätigte Disney-Chef Bob Iger gegenüber CNBC. Von einem „großen Launch“ ist die Rede, der durch vier bis fünf völlig neue Disney-Serien und drei bis vier exklusive Filme unterstützt wird. Ferner dürften wohl ab 2019 nach und nach Disney-Inhalte bei Netflix verschwinden, sofern sich bestehende Verträge ändern oder ablaufen. Und seit August 2017 ist eh klar: Anstehende Blockbuster wie „Toy Story 4“ und der Nachfolger von „Frozen“ werdet ihr nicht bei Netflix (oder anderen Streaming-Anbietern) zu Gesicht bekommen.

Was macht Disney da?

Mein geschätzter Kollege Peter zweifelte Anfang August schon ein wenig an dem Erfolg dieses Vorhabens, auch weil sich nicht jeder Mensch unzählige Streaming-Abos leisten kann oder will. Ich sehe das ähnlich, doch nach der aktuellen Neuigkeit glaube ich: Disney könnte es schaffen, ein weiteres Streaming-Portal zu etablieren. Stellt euch eine exklusive „Star Wars“-Serie und einen neuen Marvel-Superhelden-Film vor, den ihr euch nur bei dem neuen Netflix-Konkurrenten anschauen dürft. Bei den milliardenschweren Marken dürfte das zumindest zu Beginn sehr viele Fans weltweit überzeugen. Wenn der Konzern dann noch langfristig liefern kann, wird es spannend.

Und: Verschwinden mit der Zeit sämtliche Disney-Inhalte von Netflix (und Co.), reden wir über zig Serien und weit über 100 Filme – da muss Netflix erst einmal gegensteuern. Bei einem Schuldenberg von geschätzten 20 Milliarden US-Dollar ist die Frage, wie lange man mit einem Big Player wie Disney mithalten kann. Denn ohne ein deutliches Abo-Wachstum Jahr für Jahr wird Netflix recht schnell in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Es ist übrigens gut möglich, dass der noch namenlose Disney-Dienst nicht zuerst in den USA an den Start geht, was wohl abhängig von Streaming-Rechten in den jeweiligen Ländern ist. So oder so könnt ihr mit einer Verbreitung über Apps für alle aktuellen Plattformen rechnen. Ich persönlich bin sehr auf das Preismodell gespannt. Und ob Disney auch andere Filmfirmen mit ins Boot holt. Sollte man sich für die „Konkurrenz“ öffnen, könnte für Netflix (und ggf. auch Amazon Prime und die vielen kleinen Streamingdienste) eine harte Zeit beginnen.

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