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BQ Aquaris X5 Plus (Bild: BQ)

Smartphones von BQ – endlich mal eine Alternative, die nicht aus China kommt

Auch Europa kann günstig: Der spanische Smartphone-Entwickler BQ bietet seine Geräte für Einsteiger wie in der oberen Mittelklasse an – mit einer interessanten Ausstattung und einem unverfälschten Android. Gut in der Hand liegen sie auch noch.

Viele Smartphones verkaufen sich gut, stellen aber ihre Nutzer nicht zufrieden. Gefragt sind deshalb Alternativen zu Apple, Samsung, Sony und Co. Eine Zeitlang war China der heiße Tipp: Huawei und ZTE, für Insider auch Oneplus, Xiaomi und Oppo. Doch nach NSA-Affäre und aktuellem Datenleak chinesischer Anbieter stellt sich wieder einmal die Frage: Was bietet Europa eigentlich? Siemens und Bosch haben es nicht bis zum Smartphone geschafft. Nokia wurde abgewickelt, und es bleibt abzuwarten, ob im neuen Nokia 6 nicht auch bloß 100 Prozent China steckt. Französische Alcatel-Geräte stammen jedenfalls weitgehend aus Entwicklung und Produktion der chinesischen Mutterfirma TCL. Nur am Rande des Kontinents, auf der iberischen Halbinsel gibt es mit BQ noch einen kleinen Anbieter, der Smartphones entwickelt, die ein klein wenig anders sind.

Mit Fingerabdruckscanner, NFC und Sony-Kameras

Die BQ-Smartphones des spanischen Unternehmens Mundo Reader S.L. tragen alle den Beinamen Aquaris (wie Galaxy bei Samsung). Sie reichen vom Einsteigersegment bis zu oberen Mittelklasse. Abhängig von Ausstattung und Händler werden auch die teureren Geräte meist noch für unter 300 Euro verkauft. Sie bieten ausreichend Leistung und eine reine Android-Version, was in der Regel zu schnellen Updates führt und keine Leistung durch vorinstallierte Bloatware abzieht. Äußerlich sind die Geräte unauffällig, was jedoch kein Nachteil sein muss. So besteht die Rückseite (meist) aus einem aufgerauhten Kunststoff, so dass das Smartphone nicht so leicht aus der Hand rutscht wie bei den gängigen Glas-vorne-Glas-hinten-Geräten. Die Linsen sind stets flach verbaut, so dass die Geräte auf dem Tisch liegen, ohne über einen Kamerabuckel zu wackeln. Einiger Nachteil: Das Glas wurde zwar gehärtet, doch mehreren Tests zufolge kommt es nie an Gorilla Glass heran.

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Das aktuelle Spitzenmodell BQ Aquaris X5 Plus ist mit einem Snapdragon-Prozessor 652 sowie wahlweise mit 2 oder 3 GB RAM und 16 oder 32 GB Speicher ausgestattet. Das hört sich nach weniger an als bei Spitzen-Smartphones, reicht aber auch für die meisten anspruchsvollen Anwendungen. Das 5-Zoll-Display zeigt 1.920 x 1.080 Punkte an. Für diese Größe ist das Smartphone mit 145 Gramm recht leicht. Der Akku fällt mit 3.200 mAh jedoch recht groß aus. Fingerabdruckscanner und NFC sind an Bord genauso wie eine Standortbestimmung durch das europäische Satellitensystem Galileo. Von beiden Sony-Kameras fasst die hinten 16 Megapixel, die vorne 8 Megapixel.

Bildschirme eher mit 5,0 als 5,5 Zoll

Das BQ Aquaris X5 (ebenfalls aus der X-Serie) ist der Vorgänger, liegt damit bei der Ausstattung etwas zurück, aber auch beim Preis. So zeigt der 5 Zoll große Bildschirm nur 1.280 x 720 Pixel an, die aber durchaus reichen. Der Snapdragon 412 bietet etwas weniger Leistung. Bei Arbeitsspeicher und Flashspeicher bietet das Gerät ebenfalls die Wahl zwischen 2 oder 3 GB bzw. zwischen 16 oder 32 GB. Nur bei einigen Einsteigermodellen weicht BQ von diesen Alternativen beim Speicher ab. Der Akku des X5 kommt auf eine Kapazität von 2.900 mAh. Die beiden Sony-Kameras fassen vorne wie hinten 13 Megapixel.

Das BQ Aquaris U Plus mit Fingerabdrucksensor und Unibody-Metallgehäuse ist das Flaggschiff unter den Einsteiger-Smartphones (Bild: BQ)

Die Smartphones der M-Serie sind schon etwas älter, aber immer noch erhältlich. Mir persönlich ist nicht klar, ob diese Serie noch weiter gepflegt wird. Aufschluss wird wohl der bald stattfindende Mobile World Congress geben. Das BQ Aquaris M5.5 ist das einzige Modell mit einem größeren Touchscreen. Dieser misst 5,5 Zoll in der Diagonalen und zeigt die Full-HD-Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln an. Der Snapdragon 615 und der 3.620-mAh-Akku markieren die Leistungseckdaten. Das BQ Aquaris M5 zeigt die gleiche Auflösung auf 5 Zoll, bietet den gleichen Prozessor, aber nur einen 3.120-mAh-Akku – immerhin noch mehr als vergleichbare Geräte.

Günstige Einsteigergeräte

Bereits ausgelaufen ist die E-Serie. An Einsteiger richtet sich nun die U-Serie. Das BQ Aquaris U und das BQ Aquaris U Plus bieten beide ein 5 Zoll-Display mit 1.280 x 720 Pixeln, einen Snapdragon 430 und einen 3080-mAh-Akku. Das Aquaris U gibt es nur in einer Version mit 2 GB RAM und 16 GB Speicher, dafür aber mit NFC. Das Aquaris U Plus gibt es zusätzlich auch mit 3 GB RAM und 32 GB Speicher. Es verfügt über einen Fingerabdrucksensor und ist (für BQ bisher unüblich) mit einer Metallrückseite ausgestattet. Das BQ Aquaris U Lite verfügt über den gleichen Bildschirm und Akku, aber nur über einen Snapdragon 425. Auch hier gibt es bloß 2 GB RAM und 16 GB Speicher.

2003 haben sechs Studenten begonnen, USB-Speicher zu importieren und in Spanien zu verkaufen. 2008 gründeten sie bereits ihr drittes Unternehmen: Mundo Reader S.L., das neben Smartphones auch Tablets und sogar 3D-Drucker anbietet. BQ ist lediglich ein Markenname, der auf den 2009 erschienenen E-Reader booq zurückzuführen ist und schließlich auf BQ verkürzt wurde. Die ersten Aquaris-Smartphones erschienen 2013.

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