TRENDBLOG
Apple iPhone X: Smartphone für deutlich über 1.000 Euro – und bald sicher nicht mehr alleine.

Apple iPhone X: Smartphone für deutlich über 1.000 Euro – und bald sicher nicht mehr alleine.

Notch: Wieso müssen so viele Firmen das iPhone X kopieren?

Als Alleinstellungsmerkmal gedacht, erweist sich die „Einkerbung“ des iPhone X langsam als ein unschöner Trend. Brauchen wir wirklich eine „Notch“ an Smartphones? Nein!

Ich muss zugeben, dass ich erst vor ein paar Tagen das von Apple getaufte Element „Notch“ ausprobierte, als ich das iPhone X zu Testzwecken in den Händen hielt. Und: Ich fand diesen Balken, in dem sich unter anderem die Frontkamera befindet, seltsam. Auf den ersten Blick wirkte dieser schick und ungewöhnlich. Danach folgte das Gefühl, dass etwas nicht stimmt.

Als Besitzer gewöhnt man sich schnell an das Alleinstellungsmerkmal, daran zweifle ich nicht. Trotzdem will ich nicht, dass die „Notch“ zum Trend wird. Dabei hat es ganz den Anschein, als werde uns das Element noch einige Zeit begleiten…

Das iPhone X mit Kerbe, auch Notch genannt. (Foto: Apple)

Notch – jetzt auch bei anderen Smartphones

Dass in China ansässige und hierzulande kaum bekannte Konzerne Designs bekannter Telefone kopieren – das ist nichts Neues. Und so bekam das iPhone X bereits einige Nachahmer, darunter das Ulefone X (sowie Ulefone T2 Pro), das Leagoo S9, das Doogee V, das Hotwav Symbol X oder das Blackview A30. Billig-Hardware zum Niedrigpreis, dafür auf den ersten Blick kaum vom iPhone X zu unterscheiden. Das ist frech.

Das Ulefone T2 Pro. Immerhin gut ausgestattet. (Foto: Ulefone)

Aber zunehmend wollen anscheinend auch die großen Hersteller eine „Notch“ einführen, obwohl es dafür keinen nennenswerten Grund gibt. Oppo – Anbieter der beliebten OnePlus-Telefone – deutete schon das R15 an. Und? Mit „Notch“. LG zeigte einen Prototypen des LG G7, der auch eine Einkerbung besitzt. Das Essential Phone hatte einen separaten Platz für die Frontkamera schon vor dem iPhone X. Immerhin ist diese „Notch“ nicht so omnipräsent und auffällig. In eine ähnliche Richtung geht das View 2 Pro von Wiko.

Die Kamera des Essential Phone erhielt eine Aussparung. (Foto: Essential)

Richtig dreist wirken die Neuheiten von Huawei und Asus: Das P20 kommt Ende März voraussichtlich mit „Notch“, das Zenfone 5Z ebenso. Gerade Asus macht daraus nicht einmal ein Geheimnis, man hätte sich sogar am iPhone X orientiert. Kopien von der Konkurrenz – das ist vermutlich ein zusätzlicher Ritterschlag für Apple. Aber in meinen Augen auch ein Armutszeugnis für Firmen, die eigentlich im Smartphone-Sektor ernstgenommen werden wollen. Statt eigene Ideen zu präsentieren, kopiert man eine solch auffällige Besonderheit – genauso wie ein Billigplagiatkonzern aus China.

Wozu ist ein Notch gleich noch einmal gut?

Ich halte mein Samsung Galaxy S8 mit dem wunderbaren 18:9-Display in den Händen und frage mich: Wozu braucht es eine „Notch“? Es sieht einfach falsch aus, das Display so zu verändern. Aber unabhängig von der Ästhetik sehe ich keine Bereicherung für mich als Anwender. Ich erhalte stattdessen eine Unterbrechung, die von App-Entwicklern sicherlich sinnvoll genutzt werden kann. Aber bei vielen erhältlichen Spielen, Tools etc. passt das oftmals nicht perfekt.

Der Notch mit der Kamera ist beim Asus ZenFone 5Z kaum zu erkennen (Bild: Asus)

Ich für meinen Teil verstehe nicht, wieso der Bereich der Frontkamera unbedingt ausgespart werden musste. Klar, dadurch erhält man theoretisch ein paar Pixel mehr Platz und das Display wirkt minimal größer. Doch erkauft wird das mit einer Umgewöhnung, die mir nicht zusagt. Dass es sehr viel klüger gehen kann, zeigen Visionen wie die von Vivo. Das Apex besitzt eine ausfahrbare Frontkamera, wenn auch nur als Konzept-Smartphone. Durch diese kann ein nahezu randloser Bildschirm ohne Kerbe erzielt werden. Clever.

Nicht verteufeln, aber gerne bald vergessen

Ich will gar nicht ausschließlich über die „Notch“ meckern. Es ist eine Entscheidung der Designer, die mit dieser für Aufsehen und Diskussionen sorgen. Dieser Mut zu frischen Ansätzen ist etwas, was ich schätze. Und gerade Apple geizte mir in den Jahren zuvor doch etwas sehr mit neuen Konzepten.

Aber: Von mir aus kann sich „Notch“ gerne zeitnah wieder verabschieden. Für mich ist die Kerbe ein Dorn in Auge und kein Mehrwert, sondern Rückschritt. Seht ihr das anders?

Die mobile Version verlassen