TRENDBLOG
Foto: Sven Wernicke

Foto: Sven Wernicke

Garmin Venu 3 im Test: Diese Smartwatch macht dich (fast) glücklich

Mit der Venu 3 schafft es Garmin, Lifestyle-Smartwatch und Sportuhr auf hervorragende Art und Weise zu kombinieren. Im Test beweist die Uhr, dass sie in einigen Bereichen mehr bietet als ihre Konkurrenten.

Auf den ersten Blick ist sie kaum von anderen Smartwatches zu unterscheiden. Doch wie so oft kommt es auch bei der Garmin Venu 3 auf die inneren Werte an. Der Hersteller beeindruckt mit einem enormen Funktionsumfang, der Laien vielleicht dezent überfordern könnte. Aber es lohnt sich sehr, sich mit der Uhr auseinanderzusetzen. Dann wird sie schnell zur treuen Begleiterin, auf die du künftig nicht mehr verzichten möchtest.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Venu 3 ist die Nachfolgerin der Venu 2S und der Venu 2.
  • Neu sind unter anderem das höher aufgelöste OLED-Display und die längere Akkulaufzeit.
  • Weitere Neuheiten sind der Rollstuhlfaher:innen-Modus, der Schlafcoach und der Jetlag-Ratgeber.
  • Highlight ist die stimmige Mischung aus Fitness- und Lifestyle-Smartwatch.
  • Schwächen sind das geringe Angebot an Apps und die etwas komplizierte Menüführung
  • Die Venu 3 ist eine hervorragende Smartwatch, die kaum Wünsche offenlässt.

Inhalt:

Ersteindruck: Schick und anspruchsvoll

Während sich viele Garmin-Uhren an Sportler:innen und Outdoor-Lieberaber:innen richten, setzt die Venu-Reihe seit jeher mehr auf Lifestyle. Sie ist einer typischen Armbanduhr für Arbeit und Freizeit sehr ähnlich, bietet darüber hinaus aber ausgiebige Gesundheits- bzw. Sportfunktionen.

Es ist mir unverändert ein Rätsel, wieso Garmin auch bei der Venu 3 auf eine altbacken wirkende und langweilige Verpackung setzt. Die passt gar nicht zum Inneren. Denn schon beim ersten Anfassen fühlt sich die Smartwatch toll verarbeitet und wertig an. Zwar nutzt der Hersteller faserverstärktes Polymer (Kunststoff) für das Gehäuse, doch die Lünette besteht aus Edelstahl. Das 1,3 Zoll große OLED-Display besitzt einen recht schmalen Rand. Das Silikonarmband lässt sich schnell durch ein anderes mit dem QuickFit-Standard von Garmin ersetzen. Alles in allem wirkt die Venu 3 wie aus einem Guss: Schick und ganz und gar nicht billig.

Zwar macht dir Garmin die Einrichtung leicht, dennoch ist die Bedienung gewöhnungsbedürftig. Die Kontrolle erfolgt über den Touchscreen und die drei Tasten auf der rechten Seite. Das ist zu Beginn nicht immer intuitiv, aber meiner Auffassung nach besser gelöst als bei der Forerunner 965 mit ihren 5 Tasten. In Kombination mit der App Garmin Connect reibt dir die Venu 3 von Anfang an unter die Nase, dass sie nicht einfach nur ein Fitnesstracker ist, sondern eine anspruchsvolle Smartwatch mit vielen Funktionen. Nimm dir also die Zeit, die Uhr in aller Ruhe kennenzulernen!

Das bietet die Garmin Venu 3

Wie von Garmin gewohnt, steckt auch in der Venu 3 ein energieeffizienter System-on-a-Chip des Herstellers Ambiq. Auf dem läuft ein speziell entworfenes Betriebssystem, das alle relevanten Funktionen einer Smartwatch erlaubt. Diese Software ist allerdings nicht mit watchOS oder WearOS kompatibel, vielmehr handelt es sich um einen eigenen „Mikrokosmos“, der auch Vorteile mitbringt. Zum Beispiel eine im Vergleich zur Samsung Galaxy Watch6 Classic oder Apple Watch Series 9 enorm langen Akkulaufzeit von bis zu 14 Tagen.

Die Bedienung erfolgt über den Touchscreen und die drei Tasten am Gehäuserand. (Foto: Sven Wernicke)

Bei den hochpreisigen Smartwatches setzt Garmin auf einem 1,4 Zoll Amoled-Display mit einer hohen Auflösung. Der kam auch schon bei besagter Forerunner 965 zum Einsatz. Im positiven Sinne auffällig ist das niedrige Gewicht von nur 46 Gramm (mit Silikonarmband). Das fühlt sich angenehm an, vor allem bei der Größe der Uhr.

Garmin Venu 3: Technische Daten
Display:
1,4 Zoll AMOLED-Display (454 x 454 Pixel)
Touchscreen
Corning Gorilla Glass 3
Speicher:
8 GB ROM
Sensoren:
Gyroskop
Thermometer (nur mit tempe-Sensor)
Umgebungslichtsensor
Kompass
Barometrischer Höhenmesser
Pulsoximeter
Herzfrequenz-Sensor (Garmin Elevate-Technologie)
Funktionen:
Integrierter Lautsprecher
Mikrofon
GPS, Glonass, Galileo
WLAN
Bluetooth 5.2
NFC
Maße:
45 x 45 x 12 mm, 46 Gramm
Wasserdicht:
5 ATM (5 bar, bis 30 Meter)
Gehäuse:
Kunststoff, Edelstahl-Lünette

Weitere Besonderheiten der Garmin Venu 3:

Gegenüber der Outdoor-Uhr Forerunner 965 gibt’s bei der Venu 3 keine Offline-Karten, ausschweifende Lauftrainings für Profis oder eine Multisport-Unterstützung für Triathlons. Doch der Funktionsumfang lässt keine Wünsche offen – vor allem nicht für diejenigen, die nur „normal“ sportlich aktiv sind und ihre Uhr vorwiegend im Alltag nutzen wollen. Dreh- und Angelpunkt ist neben dem Display der Smartwatch die App Garmin Connect, die alle wesentlichen sowie weiterführenden Informationen bereithält.

Gaming Venu 3 vs. Venu 2 (Plus): Das ist neu

Die Venu 3 bietet gegenüber der Venu 2 etliche und gegenüber der Venu 2 Plus einige Neuerungen. In erster Linie verlängert sich die Akkulaufzeit auf bis zu 14 Tage. Die Venu 2 schaffte bis zu 11 Tage, die Venu 2 Plus im Durchschnitt 9 Tage. Und das, obwohl das Display jetzt größer und höher aufgelöst ist. Der OLED-Bildschirm ist besser als bei den beiden Vorläufern. Dort kam noch ein 1,3-Zoll-Display mit einer Auflösung von 416 x 416 Pixeln zum Einsatz. Zugleich sinkt das Gewicht bei der Venu 3 auf 46 Gramm – auch hier waren Venu 2 (49 Gramm) und Venu 2 Plus (51 Gramm) „schlechter“ bzw. schwerer.

Die Garmin Venu 2 Plus ist quasi der Vorgänger der Venu 3. (Foto: Garmin)

Nur auf der Venu 3 sind zudem vorhanden:

Obwohl sich an der dezenten Optik mit dem kreisrunden Bildschirm nicht viel geändert hat und die Venu 3 den vorherigen Modellen sehr ähnelt, ist sie für Sportler:innen aufgrund allerlei Neuerungen attraktiver. Die zusätzlichen Funktionen für den Alltag, also beispielsweise der Schlafcoach oder die Nickerchen-Erkennung, sind weitere sinnvolle Mehrwerte.

Unterschiede Venu 3 vs. Venu 3S

Zugegeben: Das 1,4 Zoll große Display macht die Smartwatch relativ wuchtig. Bist du etwas kleiner und/oder hast du schmalere Hände, könnte die Uhr am Handgelenk überdimensioniert wirken. Wohl aus diesem Grund ist eine Venu 3S erhältlich, die technisch weitgehend identisch ist, aber einen kleineren Bildschirm besitzt. Das führt zu weiteren Unterschieden:

Garmin Venu 3
Garmin Venu 3S
Akkulaufzeit:
Bis zu 14 Tage
Akkulaufzeit:
Bis zu 10 Tage
Maße:
45 x 45 x 12 mm, 46 Gramm (mit mitgeliefertem Armband)
Maße:
41 x 41 x 12 mm, 40 Gramm (mit mitgeliefertem Armband)
Display:
35,4 mm (1,4 Zoll) OLED mit 454 x 454 Pixel
Display:
30,4 mm (1,2 Zoll) mit 390 x 390 Pixel

Alles in allem sind die Differenzen marginal. Weniger Features musst du nicht befürchten, sondern „nur“ eine kürzere Akkulaufzeit aufgrund des kompakteren Gehäuses und dadurch kleineren Akkus.

Stärken der Venu 3

Du hast bei der Venu 3 nicht das Gefühl, eine typische Sportuhr zu tragen, sondern eher eine Smartwatch im Stil der Samsung Galaxy Watch6 oder der Apple Watch. Und trotzdem geht sie beim Funktionsumfang weiter als die Mitbewerber oder in eine gänzlich andere Richtung.

Die Garmin Venu 3 ist dezent, aber fühlt sich hochwertig und erstaunlich leicht an. (Foto: Sven Wernicke)

Besondere Stärken sind:

Die Edelstahl-Lünette sorgt zusätzlich für Stabilität. (Foto: Sven Wernicke)

Und da ist noch ein nicht irrelevanter Aspekt: Die Garmin Venu 3 sieht trotz Kunststoff attraktiv aus. Verarbeitung und Displayqualität stimmen, am Handgelenk macht sie eine stets gute Figur. Dabei wirkt sie zu keiner Zeit „pompös“ oder zu sportlich – die Mischung aus Sport- und Lifestyle-Smartwatch ist stimmig.

Schwächen der Garmin Venu 3

Ein paar Nachteile der Garmin Venu 3 lassen sich auch finden:

Ein weiterer Nachteil: Garmin setzt auf ein eigenes Ladekabel, das du zum Beispiel auch im Urlaub benötigst. Ein Qi-Ladestandard oder USB-C direkt an der Uhr wäre praktischer gewesen. (Foto: Sven Wernicke)

Fazit: Absolut gelungene Smartwatch

Um es zu betonen: Genannte Schwächen solltest du nicht auf die Goldwaage legen, denn mehr Apps als die vorhandenen brauchst du im Alltag nicht. Viel entscheidender sind die Stärken der Garmin Venu 3, die den gehobenen Preis der Uhr absolut rechtfertigen. Optisch erinnert sie an eine Lifestyle-Smartwatch, doch im Inneren steckt ausgeklügelte Software, die keine Wünsche offenlässt.

Vor allem die tägliche Unterstützung – vom Training bis hin zum Menstruationszyklus – ist ausgeklügelt und in vielerlei Hinsicht motivierend. Wer mag, holt sich „Unterstützung“ von Coaches für seine sportlichen Aktivitäten oder prüft seinen Fitness- sowie Gesundheitszustand im Morgenbericht. Wie viel Energie du am Nachmittag noch fürs Joggen übrig hast? Auch das verrät dir die Venu 3.

Garmin liefert mit der Uhr einen erstklassigen Allrounder mit einer sehr guten Akkulaufzeit und einem großen Funktionsumfang. Ein vermeintlich flexibleres Betriebssystem wie WearOS oder watchOS vermisst du hier nicht.

Der einzige „Knackpunkt“ für mich ist die Menüführung und auch die Smartphone-App: Du benötigst Zeit, um dich mit den Eigenheiten des Garmin-Mikrokosmos anzufreunden. Hier empfinde ich Navigation und Übersichtlichkeit bei den Konkurrenten von Samsung und Apple als etwas einsteigerfreundlicher.

Unsere Bewertung
  • Umfangreiche Gesundheits- und Fitnessanalyse
  • Viele Statistiken und Informationen
  • Stimmige Mischung aus Lifestyle- und Sportuhr
  • Für Rollstuhlfahrer:innen geeignet
  • Hohe Messgenauigkeit
  • Bedienung gewöhnungsbedürftig
  • Propietäres Ladekabel
  • Sehr geringe Auswahl an Apps (im Vergleich zur Konkurrenz)
Die mobile Version verlassen