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Amazfit T Rex 2 Titel

Amazfit T-Rex 2 (Bild: Jürgen Vielmeier)

Amazfit T-Rex 2 im Test: Wunderschöne Retro-Sportwatch

Die Amazfit T-Rex 2 ist eine sehr hübsche Sportuhr mit tollem Touchscreen-Display. Dabei dürfte sie gerne noch etwas smarter sein.

Bei der Amazfit T-Rex 2 und mir war es Liebe auf den ersten Blick. Dieses tolle, immersive Analogdesign, mit dem der Hersteller auch wirbt, dazu eine Unterstützung für weit über 150 Sportarten (auch meine Lieblingssportart Tischtennis) und viele weitere Funktionen wie Stresslevelmessung, Sauerstoffsättigung, Schlafanalyse. Doch die Sportuhr, die in meinen Augen keine echte Smartwatch ist, geht den einen oder anderen Kompromiss zu viel ein.

Inhalt:

Amazfit T-Rex 2 beim Auspacken: Schon weniger immersiv

Die erste, leichte Ernüchterung erlebte ich gleich beim Auspacken. Ja, sie sieht schon schön aus, die T-Rex 2, und sie erinnert mich von Form und Funktion an meine Casio G-Shock Illuminator aus den 1990er-Jahren, die ich als Jugendlicher stolz als Klotz am Handgelenk vorführte. Aber schon hier wird klar: Ganz so beeindruckend wie auf den Werbebildern wirkt die T-Rex 2 jetzt nicht mehr. Vor allem dieses schöne Analog-Watchface wirkt in der Realität weit weniger immersiv, etwas „tiefer“ im Gehäuse und dann auch weniger echt:

Werbung vs. Realität. In Wirklichkeit ist die T-Rex 2 ein weniger immersives Erlebnis. (Bild: Jürgen Vielmeier)

Diese hübsche Ziffernblatt, das auch eindeutig zu meiner Kaufentscheidung beigetragen hat, störte mich sogar schon nach einem Tag. Zum Beispiel, weil der Minuten- und der Stundenzeiger einige Werte wie den Herzschlag oder die gelaufenen Schritte andauernd überdeckten:

Zeiger verdecken einige wichtige Werte. Das ach so hübsche Watchface nervt erstaunlich schnell. (Bild: Jürgen Vielmeier)

Genervt wechselte ich auf ein – für mich allerdings fast genauso hübsches – Digitaldesign:

Zum Glück hat die T-Rex 2 noch einige Watchfaces mehr zur Auswahl. (Bild: Jürgen Vielmeier)

Das nur als erster Wermutstropfen, zu weiteren kommen wir noch. Aber es ist längst nicht alles schlecht an der T-Rex 2, im Gegenteil.

Amazfit T-Rex 2: Das Gute

Hersteller Amazfit macht an der T-Rex 2 eine ganze Menge richtig:

Recht wabbelige Schellen aus weniger hochwertigem Material. (Bild: Jürgen Vielmeier)
Erstklassige Verarbeitung von Gehäuse, Armband und Bedienknöpfen. (Bild: Jürgen Vielmeier)

Uhr mit vielen Sportarten, Macher mit Sinn für Humor

Die Amazfit T-Rex 2 beherrscht viiieeele Sportarten. (GIF: Jürgen Vielmeier)
Magnetischer Ladestecker der Amazfit T-Rex 2, leider noch mit USB-A auf der anderen Seite. (Bild: Jürgen Vielmeier)

Dazu hat die Watch das Potenzial, dich immer mal wieder zu überraschen. So sah es für mich so aus, als hätte der Kamera-Auslösebutton keine Funktion oder würde mein iPhone nicht erkennen. Bis ich ihn einmal ausprobierte und er dann tatsächlich ein Bild mit der iPhone-Kamera schoss. Ähnliches mit der Musik-Funktion. Ohne da irgendetwas einzustellen, zeigte die Musik eines Tages den zuletzt gehörten Spotify-Song auf meinem iPhone an – den ich dann direkt von der Uhr aus auf dem Smartphone skippen konnte.

Amazfit T-Rex 2: Das Auffällige

Dann gibt es einiges, was mich an der Amazfit T-Rex 2 verwundert oder ein klein wenig stört, ohne dass ich es letztlich negativ werten würde:

Sehr gut verarbeitete Knöpfe, aber ein leicht chaotisches Bedienkonzept. (Bild: Jürgen Vielmeier)

T-Rex 2: Die Nachteile

Und dann gibt es noch einiges, was der Hersteller nicht gerade hervorragend gelöst hat:

Auch mit Smartphone nicht sehr smart

Die Amazfit T-Rex 2 benutzt Übersichtskarten. (Bild: Jürgen Vielmeier)

Vor allem die nicht selten offensichtlich falschen Pulswerte sind der größte Pferdefuß der Watch. Auch wenn ich die Uhr sehr eng anschnallte und es am Ende meist grob stimmte, war den tatsächlichen Werten sehr oft schlicht nicht zu trauen. Dazu ist es ähnlich, wie Kollege Sven Wernicke bei seinem Test der Amazfit GTS 4 erstaunt feststellte: Das Herz schlägt bei Amazfit eigentlich immer ein wenig „schneller“ als bei den Sportwatches anderer Hersteller.

Ist die Amazfit T-Rex 2 eine Smartwatch?

Über die Frage habe ich viel gebrütet, denn von einer Smartwatch erwarte ich eigentlich mehr, als die Amazfit T-Rex 2 kann:

Smartwatch-FunktionKann die T-Rex 2 das?
Touchscreen-DisplayJa
Always-on-DisplayJa
App-StoreJa, über Zepp-App auf Smartphone
Drittanbieter-Apps verfügbarkeine relevanten/ so gut wie nicht
Daten ohne Smartphone aktualisierennein
Ohne gekoppeltes Smartphone funktionierenteilweise
Integriertes Mikrofon/Lautsprechernein/ nein

Dass es im Grunde keine ernsthaften Drittanbieter-Apps und kein WLAN gibt, macht die Amazfit T-Rex 2 für mich eher zu einer Sportwatch als einer Smartwatch.

Fazit

Eigentlich eine schöne Idee: Eine tolle, robuste und dafür gar nicht einmal übermäßig teure Smartwatch im Retro-Look mit Touchscreen. Das hätte die Amazfit T-Rex 2 sein können. Aber die fehlende Unabhängigkeit vom Smartphone und keine interessanten Apps, schon gar nicht von Drittanbietern, lassen die Sportuhr schon weniger smart erscheinen.

Aber jetzt kommt der Witz: Über viele kleine Details sehe ich all zu gerne hinweg, denn dazu gefällt mir die Uhr insgesamt trotz allem noch zu gut. Amazfit aber muss bei den manchmal unzuverlässigen GPS- und Herzschlagwerten nachbessern, die teils wie Fantasiewerte anmuten. Bis dahin bleibt die T-Rex 2 eine alles in allem eigentlich tolle Sportwatch mit eben einem Pferdefuß.

Die Amazfit T-Rex 2 gibt es auch bei EURONICS.

Unsere Bewertung
  • Wunderschöne Sport-Uhr im Retro-Look
  • Top-Verarbeitung
  • Großes, helles Touchscreen-Display
  • Bedienung macht Spaß
  • Herzschlagsensor und GPS ist nicht zu trauen
  • Letztlich wenig smart
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