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Bosch-Geschirrspüler mit Zeolith

Bosch-Geschirrspüler mit Zeolith (Bild: BSH)

Geschirrspüler: Zeolith macht’s wirklich trocken

Kein Dampf, keine Wasserflecken, dafür Porzellan, das sich anfassen lässt. Geschirrspüler mit Zeolith trocknen nicht nur effektiv, sondern sparen auch Energie.

Kann ein Geschirrspüler die Sauna ersetzen? Zumindest fürs Gesicht! Wenn ihr sie öffnet, direkt nachdem das Programm durchgelaufen ist, erhaltet ihr einen Schwall heißen Dampf um Augen und Nase geblasen. Angenehm finde ich das allerdings nicht.

Das Trocknen des Geschirrs mit einer herkömmlichen Heizspirale hat noch weitere Nachteile: Das Porzellan ist zu heiß, um es direkt anzufassen. Zudem sind einige Teile noch nicht vollständig getrocknet. Die günstige ist eine eher brachiale Methode.

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Ich greife dann als erstes zum Geschirrtuch und poliere die Gläser, aber auch die Kunststoffboxen mit Klicksystem – damit keine hässlichen Wasserflecken zurückbleiben.

Doch es geht auch anders: Geschirrspüler mit Zeolith trocknen per Sorption. Die genannten Nachteile entfallen. Und die Umwelt dankt es ebenfalls, denn ihr spart (beim Trocknen) 20 Prozent Energie.

Zeolith nimmt viel Wasser auf

Nachdem sie das Spülwasser abgepumpt haben, trocknen Spülmaschinen mit Zeolith das Geschirr, in dem sie Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen. Zudem erwärmen sie die Luft, die in den Innenraum zurückgeführt wird.

Zeolith ist ein Mineral, das in Vulkangestein natürlich vorkommt, für Geschirrspüler aber synthetisch aus Sand hergestellt wird. Etwa 1 Kilogramm befindet sich in Form von Kugeln hinter einem Gitter aus Edelstahl im Boden oder in der Tür der Spülmaschine.

Zeolith entnimmt der Luft Feuchtigkeit und wärmt sie auch noch auf

Durch seine kristalline Struktur kann diese Menge Zeolith etwa 500 ml Wasser aufnehmen. Bei der sogenannten Adsorption wird nicht nur Feuchtigkeit der Luft entnommen, sondern gleichzeitig auch Energie freigesetzt. Das poröse Granulat erwärmt sich dabei auf etwa 235 Grad.

Porzellan, das sich anfassen lässt

Die dadurch aufgewärmte, trockene Luft kann dann die Restfeuchte von den Tellern und Gläsern besonders gut aufnehmen. Ein kleiner Ventilator sorgt dafür, dass die Luft ständig in Bewegung bleibt.

Dennoch wird das Porzellan mit etwa 35 Grad bei weitem nicht so heiß wie bei Spülmaschinen herkömmlicher Heiztechnik. Dort könnt ihr euch leicht die Finger verbrennen.

Das aus der Luft gezogene Wasser bleibt übrigens im Granulat und wird erst beim nächsten Spülgang als feuchte Luft wieder freigegeben (Desorption). Dafür werden die Zeolithen dann zu Programmbeginn erhitzt.

Energie sparen beim Geschirrtrocknen

Geschirrspüler mit Zeolith trocknen das Geschirr schnell und energieeffizient. Im direkten Vergleich mit der herkömmlichen Methode soll die Zeolith-Technik laut BSH 20 Prozent weniger Energie verbrauchen.

Bosch hat’s erfunden: Geschirrspüler mit Zeolith gibt es in der Serie 6 sowie in der Serie 8 (Bild: BSH)

Einziger Nachteil der Sorptionstrockung: Es dauert länger. Wenn ihr also einen Zeolith-Geschirrspüler besitzt oder euch anschaffen wollt, solltet ihr genau schauen, welche der Schnellprogramme mit einer anderen, mehr Energie verbrauchenden Technik arbeiten.

Die Zeolith-Kugeln haben übrigens kein Verfallsdatum. Das Trocknen des Geschirrs auf diese Weise sollte also so lange funktionieren, wie eure Spülmaschine hält.

Weniger Dampf schützt die Küche

Die Dampfwolken, die entweichen, wenn ihr die Tür öffnet, haben einen weiteren Nachteil. Deshalb warnen Hersteller von Küchenmöbeln davor, einen Geschirrspüler sofort zu öffnen.

Der heiße Dampf könnte in den Korpus ziehen und diesen aufquellen lassen. Zwar kleben die Installateure meist oberhalb der Klappe des Geschirrspülers einen Metallstreifen unter die Arbeitsplatte. Doch auf lange Sicht reicht der nicht aus.

Geschirrspüler mit Zeolith

Schon 2008 hat BSH seinen ersten Zeolith-Geschirrspüler entwickelt. Mittlerweile gibt es Modelle von den BSH-Marken Bosch, Siemens, Constructa und Neff. Es gibt sie als Einbau-, Unterbau und als Standgeräte, mit 45 cm oder 60 cm Breite.

Die Trocknung des Geschirrs per Zeolith ist eine Premiumfunktion und daher nur in den besseren bzw. teureren Geräten zu finden – bei Bosch zum Beispiel nur in der Serie 6 und in der Serie 8. Bosch nennt die Technik dann PerfectDry mit Zeolith.

Siemens SN278I36UE: Geschirrspüler mit Zeolith gibt es auch als Standgerät (Bild: Siemens Home)

Bosch SMV68TX06E

Fazit: Zeolith ersetzt die Heizspirale

Die Vorteile von Geschirrspülern mit Zeolith liegen in der Hand: Direkt nachdem das Programm durchgelaufen ist, könnt ihr die Tassen aus der Maschine nehmen. Sie sind nur 35 Grad warm und auch wirklich trocken.

Bei Maschinen und Programmen, die noch mit einer herkömmlichen Heizspirale trocknen, entsteigt ein heißer Dampf, der Inhalt ist viel heißer und viele Teile sind noch nass – insbesondere die aus Kunststoff.

Zudem sparen Geschirrspüler mit Zeolith beim Trocknen bis zu 20 Prozent Energie.

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