TRENDBLOG
Drucker im kabellosen Office

Drucker im kabellosen Office

Drucker im intelligenten Zuhause: Völlig aus der Zeit gefallen

In die moderne Wohnung von heute halten Sprachsteuerungen, kabellose Ladematten oder mitdenkende Heizungen Einzug. Völlig fehl am Platze wirkt in dieser Gesellschaft ein Drucker. Leider ist der immer noch notwendig.

Alle paar Jahre erfinde ich mich gerne neu. Und dann sortiere ich auch alte Technik rigoros aus. Auf meiner Liste der Dinge, die ich nun dafür anschaffe (und teils schon angeschafft habe), stehen unter anderem eine neue Schreibtischplatte, ein besserer Monitor, eine vernetzte Wetterstation, eine fernsteuerbare Lampe, ein smarter Lautsprecher, ein neuer Laptop und ein größerer, besserer Fernseher.

Meine Wohnung wird langsam smart. Ich kaufe mir nur Dinge, von denen ich wirklich weiß, dass ich sie benutzen werde (schlaue Thermostate also zum Beispiel nicht) und dass sie meinen Alltag bereichern können. Und sei es nur, weil sie besser aussehen als die alten…

Mitdenkende Haushaltsgeräte – und dazwischen ein saudummer Drucker

Diese neue Technik wirkt wie aus dem Science-Fiction-Roman – alles vernetzt, mit künstlicher Intelligenz ausstaffiert, mit Sprache steuerbar, kaum noch Kabel, immer dünnere Panels. Die Technik verschwindet hinter schickerer Optik. Ein schlanker Amazon Echo, mit Bluetooth verbunden, wird meine alten PC-Lautsprecher mit Subwoofer und Klinkenanschluss ersetzen – weg mit dem Kabelsalat!

Und in Mitten all dieser modernen Glückseligkeit: mein Drucker. Gekauft habe ich ihn vor einigen Jahren für mein Home Office. Eine Multifunktionsmaschine sollte es natürlich sein. Laser, mit Kopier- und Scanfunktion, dazu noch WLAN-fähig.

Groß, vielseitig – dumm wie Brot: mein Dell Laser-Multifunktionsdrucker

Knapp 200 Euro habe ich dafür immerhin hingeblättert. Gemocht habe ich ihn nie. Das mit dem kabellosen Drucken hat nie funktioniert. Die verschrobene Uralt-Software war mit meinem Mac nicht kompatibel. Problem sowieso: Will man kabellos schnell was drucken, müsste der Drucker immer im Standby sein. Aber ich drucke höchstens alle paar Tage mal was.

Wo finde ich einen intelligenten Drucker?

Immer wenn ich Berichte lese, wie die Maschinen immer smarter werden und uns schon bald überflüssig machen, lächle ich genervt und denke an meinen Drucker. Wie er schon wieder einen Papierstau meldet, wo keiner ist. Wie er einzelne Seiten verblasst druckt, obwohl der Toner noch voll ist. Wie Druckaufträge zwischen Rechner und Drucker vom USB-Kabel aufgefressen werden. Sollen sie im Silicon Valley doch erst einmal einen intelligenten Drucker erfinden!

Man braucht einen Drucker vielleicht nicht oft in dieser modernen, freihändigen Zeit, aber man braucht ihn. Etwa für Online-Shopping, wenn man mal etwas zurückschicken und Versandaufkleber- und Lieferschein ausdrucken muss. Für die Buchhaltung – etwa die bei Selbstständigen „beliebte“ Umsatzsteuer-Voranmeldung. Für Rechnungen, für formellen Schriftverkehr, wo E-Mails bis heute nicht gehen.

Wann wird die Zukunft endlich papierlos?

Und so steht der schwarze Kasten hier in meinem bald modernen Arbeits- und Wohnzimmer mit einem tollen Fernseher, kabelloser Technik, einer über alles wachenden Alexa. Ich kann ihn nicht ausrangieren. Und ich weiß nicht, wohin ich ihn eigentlich stellen kann, damit er nicht negativ auffällt, am besten gar nicht sichtbar ist.

Wir nähern uns tollen Zeiten. Keine Kabel mehr, kein Eintippen mehr, Systeme, die für uns denken und uns jeden Wunsch von den Augen ablesen. Aber einige Relikte aus früheren Jahrtausenden werden wir so schnell nicht los.

In ein paar Jahren werde ich mich wohl wieder neu erfinden. Vielleicht dann gar keinen Laptop mehr brauchen, vielleicht ein Mini-LED-Beamer statt Fernseher anschaffen, vielleicht einen allwissenden Knopf im Ohr oder am Hemdkragen statt ein Smartphone tragen. Aber eins werde ich vermutlich auch dann noch nicht ausrangieren können. Auch wenn wir alle gerne das papierlose Büro hätten: ich fürchte, der Drucker bleibt noch ein paar Jahre.

Weil es mittelfristig ohne nicht geht, rate ich euch, wenn ihr noch einen braucht, dann wenigstens zu einem kompakten Farb- oder Schwarzweiß-Laserdrucker. Sofern es in dieser Kategorie kompakte überhaupt gibt, dann zählt etwa der Brother DCP-1510 sicherlich dazu.

Die mobile Version verlassen