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DuckDuckGo

Bang! DuckDuckGo als Suchmaschine – schnell und privat

Gebt mir ein Ausrufezeichen! Bangs machen die alternative Suchmaschine DuckDuckGo erst interessant – und mittlerweile zu einer echten Alternative zum neugierigen Google, findet unser Redakteur Frank Müller.

DuckDuckGo ist schon seit Jahren die Suchmaschine meiner Wahl. Das liegt nicht nur daran, dass DuckDuckGo meinen Suchverlauf nicht speichert und an Unternehmen verkauft. Das liegt auch daran, dass ich auf der Seite schneller und bequemer suchen kann, indem ich Bangs benutze.

Was bitte schön sind Bangs?

Das Wort Bang bedeutet nicht nur Knall, sondern unter anderem auch Ausrufezeichen. Bangs sind kleine Befehle, die man seiner Suche voranstellt. Sie beginnen immer mit einem Ausrufezeichen, also einem Bang. Bangs führen direkt zu einer bestimmten Seite.

Zu jeder wichtigen Seite führt mindestens ein Bang

Ein paar Beispiele für Bangs, die ich ständig nutze:

!am [Suche] – sucht direkt bei Amazon

!wde [Suche] – sucht direkt in der deutschen Wikipedia

!w [Suche] – sucht direkt in der englischsprachigen Wikipedia

!leo [Suche] – sucht direkt im Wörterbuch von Leo

!archived [Suche] – sucht direkt in der Wayback Machine

Die komplette Liste aller Bangs

Mittlerweile gibt es Tausende von Bangs. Momentan sind es über 9.000, die zu Seiten führen, die man direkt durchsuchen will. Natürlich sind auch Seiten wie !ebay, !twitter, !facebook oder !yt dabei. Eine komplette Liste aller Bangs findet man auf einer extra dafür aufgesetzten Seite. Man kann in Kategorien stöbern oder aber die Suche nach dem passenden Bang über ein spezielles Suchfeld eingrenzen.

Wie gut sind die allgemeinen Suchergebnisse?

In der Anfangszeit musste ich öfter mal auf Google zurückgreifen, wenn die Suchergebnisse über DuckDuckGo wenig befriedigend waren. Aber das ist schon lange nicht mehr der Fall. Im Gegenteil, ich habe das Gefühl, dass mir DuckDuckGo relevantere Ergebnisse anzeigt. Ich habe die Suche so eingestellt, dass ich vorwiegend Ergebnisse für Deutschland erhalte.

Bildersuche über Bangs direkt auf relevanten Seiten

Und falls ich doch mal nicht zufrieden sein sollte, kann ich mit dem Bang !g auch direkt auf Google suchen. Bei Bildern z.B. ist DuckDuckGo noch etwas schwach auf der Brust, da suche ich mit !i direkt bei Google. Sollen es lizenzfreie Bilder sein, die man auch kommerziell nutzen kann, reicht ein !igcc. Oder ich suche bei !pixabay oder !unsplash.

Instant Answers bei englischen Suchanfragen


Suchanfragen auf Englisch liefern oft auch sogenannte Instant Answers. Gebe ich Stoppuhr ein, werden mir nur Links angezeigt. Bei Stopwatch allerdings erscheint über den Ergebnissen eine Stopuhr, die ich sofort starten kann. Ähnlich sieht es bei anderen Themen aus. Gebe ich Wetter ein, erhalte ich Links zu Seiten mit Wettervorhersage (und eine Anzeige zu Wetten, da hakt es noch ein bisschen). Beim Suchwort Weather dagegen gibt es gleich eine Vorhersage zum Wetter der nächsten Woche via Dark Sky.

Mitmachen ist bei DuckDuckGo möglich

Wer will, kann sich in der DuckDuckHack-Gemeinschaft an der Entwicklung neuer Instant Answers beteiligen. Eine Übersicht über die bestehenden Instant Answers gibt es natürlich auch. Die Beteiligung scheint ziemlich rege zu sein. Vielleicht finden sich ja auch ein paar deutschsprachige Entwickler, die es möglich machen, dass Instant Answers auch bei Suchanfragen auf Deutsch erscheinen.

Was hält es DuckDuckGo mit der Privatsphäre?

Google verdient sein Geld durch Werbung. Auch DuckDuckGo zeigt eine Reihe (abschaltbarer) Anzeigen über den Suchergebnissen. Aber DuckDuckGo gibt die Daten des Suchenden nicht an die Werbetreibenden weiter. Wenn man nach Autos sucht, werden einfach themenbezogene Anzeigen eingeblendet. Und wenn ich auf eines der Ergebnisse klicke, erhält die Seite keine Informationen darüber, welche Suchbegriffe ich eingegeben habe. DuckDuckGo legt auf einer eigenen Seite genau dar, wie es sich neben Spenden finanziert.

Die beiden Screenshots zeigen sehr schön den Vergleich zwischen Ergebnissen der beiden Suchmaschinen. Bei Google muss das OpenSource-Programm uBlock mehrfach eingreifen, um Anfragen von außerhalb zu blocken, bei DuckDuckGo ist das nicht nötig.

DuckDuckGo gibt es auch als App

Natürlich ist DuckDuckGo auch als App für iOS und Android erhältlich. Die Anwendung ist Open Source, so dass man sich bei entsprechenden Kenntnissen von der Qualität des Codes selbst überzeugen kann.

DuckDuckGo ausprobieren oder als Standardsuche einstellen

Inzwischen ist es nicht mehr nötig, irgendwelche Erweitereungen für Browser herunterzuladen. Sowohl in Chrome als auch in Safari, Firefox und Opera lässt sich DuckDuckGo ganz einfach in den Einstellungen als Standardsuchmaschine wählen.

Möchte man die Suche erst einmal ausprobieren, kann man das auf der offiziellen Homepage oder über die Kurz-URL ddg.gg. Ich kann nur dazu raten. Für mich bedeutet diese Suchmaschine etwas weniger Tracking und schnellere, relevantere Suchergebnisse durch die Verwendung von Bangs.

Wie sieht es bei euch aus? Nutzt Ihr DuckDuckGo schon, schwört ihr auf Google oder habt ihr einen anderen Tipp?

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