2013 legte Watchever hierzulande los, um schnellstmöglich Marktanteile zu gewinnen, bevor Netflix den deutschen Markt eroberte. Doch gegen den Mitbewerber hatte der zu Vivendi gehörende Service keine Chance: Die für Deutschland geplanten Eigenproduktion wurde nicht fertiggestellt. Und bereits 2014 wurde spekuliert, Watchever könnte verkauft werden. Daraus wurde nie etwas.
Keine Chance
Kurioserweise bot Watchever zum Start von Netflix in Deutschland ein attraktiveres Sortiment an Filmen und Serien, was von den Nutzern offenbar kaum honoriert wurde. Und so holte sich Netflix schnell die Marktdominanz, während der damals ebenfalls gestartete Mitbewerber Lovefilm in Amazon Instant Video aufging.
Letztlich fehlte es Watchever wohl zuletzt an Alleinstellungsmerkmalen, exklusiven Inhalten und einem generell ansprechenden Angebot für Film- und Serien-Liebhaber. Und das, obwohl der Service von Anfang an auf Transparenz und Fairness setzte. Monatlich kündbar, mehrere Streams gleichzeitig, Offline-Modus, niedriger Preis – nur dies genügte nicht.
Was nun?
Solltet ihr Watchever noch verwenden: Nach dem 31. Dezember 2016 werdet ihr euch nach Alternativen umschauen müssen. Die Apps für Apple TV, Chromecast, diverse Smart TVs, PlayStation 3/4, Xbox One/ Xbox 360, Smartphones, Tablets und Rechner funktionieren danach nicht mehr, die Mitgliedschaften enden automatisch und personenbezogene Daten werden gelöscht. 20 Mitarbeiter verlieren in Berlin übrigens ihren Job.
Was bleibt nach Watchever? Letztlich könnt ihr noch zwischen Netflix, Amazon Video, Sky und Maxdome wählen, wenn es euch um eine gewisse Vielfalt geht. Im Bereich Online-Kauf und kostenpflichtiger Verleih von Filmen lohnt ein Blick auf Google Play Movies, iTunes, Xbox Video und PlayStation Video sowie Anbieter, die beispielsweise direkt in die Smart TV-Bereiche aktueller Fernseher oder Streamingplayer (Telekom zum Beispiel) integriert sind. Ob wir letztlich Watchever vermissen werden? Davon gehe zumindest ich nicht aus.
Jetzt kommentieren!
Ich hatte Watchever genutzt, bevor Netflix in Deutschland verfügbar war. Allerdings hat sich dort viel zu wenig getan, weshalb dann auch der „Umzug“ zu Netflix folgte. Hätten mehr draus machen können, denke ich.