Beamer, oder eigentlich: Projektoren, sind eine interessante Alternative für das Heimkino geworden. Moderne Geräte bieten beeindruckende Kontrastwerte und werfen auch am Tag ein helles, scharfes Bild an die Wand. Worauf ihr beim Kauf achten solltet, verraten wir euch in unserem Einkaufstipp.
Ein toller Heimkino-Projektor: Unser Anforderungsprofil
Ein moderner Beamer, der als Fernseher-Ersatz dienen kann, sollte Folgendes mitbringen:
- Native Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 px oder 1080p): Die Zukunft spricht Full HD. Streaming-Portale wie Netflix, iTunes und Sky Online setzen bereits auf ein Signal mit Full HD, die Blu-ray ebenfalls. Ein Projektor mit nativer Full-HD-Auflösung muss Bilder mit diesem Signal nicht erst hochrechnen. Das schlägt sich in der Bildqualität nieder. Ein guter Beamer sollte sowohl das Bildverhältnis 16:9 als auch 4:3 unterstützen. Für Kinofilme eignet sich besser 16:9.
- Hohe Leuchtkraft: Das bedeutet gemessen an heutigen Modellen (alleralleraller)mindestens 1.000 ANSI Lumen, besser 3.000. Der Wert gibt an, wie gut ihr auch im Hellen ein scharfes, helles Bild sehen könnt.
- Hoher Kontrast: Mehr ist im Prinzip besser für ein gutes Bild. Allerdings können Hersteller hier mehr oder weniger angeben, was sie wollen. Nur unter Laborbedingungen ließe sich überprüfen, ob dieser Wert eingehalten wird. Besonders aussagekräftig ist die Angabe des Kontrasts deswegen leider nicht. Ein guter Richtwert ist allerdings 10.000:1.
- Bilddiagonale: Wenn ihr das perfekte Heimkino-Erlebnis wollt, werdet ihr mit 1 Meter Bilddiagonale natürlich nicht weit kommen. Es sollten mehrere Meter sein. Als gängiger Wert hat sich eine maximale Bilddiagonale von 7,62 Metern etabliert. Das dürfte für so manche Wohnzimmerwand genügen.
- Geräuschentwicklung: Bei maximalem Einsatz wird es lauter. Mit mehr als 35 dB(A) dröhnt heute zwar kaum noch ein Lüfter, aber jede höhere Nummer ist eine zu viel. Wenn es mal ganz leise sein soll, sollten im Eco-Modus unter 30 dB(A) möglich sein.
- Lebensdauer der Leuchtquelle: Vorsicht bei auffällig billigen Geräten. Denn die sparen meistens an diesem Wert. Bei fast allen Projektoren muss die Lampe nach einer bestimmten Betriebsdauer getauscht werden. Gute Geräte schaffen hier 7.000 oder 8.000 Betriebsstunden, billige Geräte oft nichtmal die Hälfte. Hier lohnt es sich nicht zu sparen, denn der Austausch einer passenden Birne ist selten unter 100 Euro zu finanzieren.
- Anschlüsse: Hier darf es gerne etwas mehr sein. Ein HDMI-1.4-Eingang ist Pflicht, ein Audio-Ausgang eigentlich auch. Ideal wären weitere HDMI-Eingänge, USB-Schnittstellen, DVI-Eingang, sowie Unterstützung für MHL oder DLNA. Bluetooth, LAN oder gar WLAN-Funktionalität bietet zwar kaum ein Gerät, aber wenn es sich anbietet: gerne mitnehmen!
- Lens Shift (Trapezkorrektur): Sollte sich der Beamer nicht mittig vor der Leinwand platzieren lassen, so rückt Lens Shift das leicht verschobene Bild wieder gerade.
Weniger entscheidend ist dafür die Tonqualität. Die kann in einem derart kompaktem Gerät wie einem Beamer nicht berauschend sein. Deswegen ist ein zusätzlicher Lautsprecher ohnehin von Nöten.
DLP-Beamer
DLP-Beamer, die mit einer Lampe, einem rotierenden Farbrad und Spiegeln arbeiten, beherrschen weiterhin den Markt. Die Geräte bieten heute für einen Preis um 600 Euro meist hohe Kontrastwerte, eine Full-HD-Auflösung und starke Leuchwerte von 2.500 ANSI Lumen oder mehr. Ihr Hauptnachteil ist die Lebensdauer der Lichtquelle, die meist nur zwischen 3.000 oder 8.000 Betriebsstunden schafft. Der früher noch weit verbreitete Regenbogeneffekt tritt bei heutigen Geräten mit extrem schnell rotierenden Farbrädern nicht mehr so stark auf. Einige Kaufempfehlungen für den schmaleren Geldbeutel:
BENQ TH 681 DLP-Projektor
BENQ TH 680 DLP-Projektor schwarz/silber
Casio XJ-A 141 DLP-Projektor
Acer P 1500 DLP-Projektor
LCD-Beamer
LCD-Beamer arbeiten ähnlich wie ein Dia-Projektor: Eine Lichtquelle durchleuchtet das Bild, das aus Flüssigkeitskristallen (LCD) aufgebaut wird. Die Lebensdauer ist mit meist 10.000 bis 20.000 Betriebsstunden höher als bei DLP-Projektoren. Allerdings lässt die Bildqualität über die Zeit nach und die Panels lassen sich in der Regel nicht austauschen. Einfache Modelle stellen das Bild über 1 LCD-Panel da, bessere Modelle verfügen über je ein Panel für alle drei Grundfarben. Der einzige heute noch nennenswerte Nachteil von LCD- gegenüber DLP-Beamern: Will man ein Gerät mit Full-HD-Auflösung, sind sie meist noch ein Stück teurer. Einige Kaufempfehlungen für den schmaleren Geldbeutel:
Epson EH-TW 5100 LCD-Projektor
Epson EH-TW 5200 LCD-Projektor schwarz
LED-Beamer
Ihnen gehört definitiv die Zukunft: Projektoren mit energiesparender LED-Technik. Sie arbeiten ähnlich wie DLP-Projektoren mit einem Farbrad, allerdings mit einer LED statt einer Lampe als Lichtquelle. Weil LEDs nach heutigem Stand der Technik noch nicht so leuchtstark sind, ist das große Manko der LED-Beamer die Leuchtkraft und außerdem die Bilddiagonale. Beides reicht für einen ungetrübten Heimkinogenuss in der Regel nicht aus. Dafür sparen LED-Beamer Energie und bieten jetzt schon beeindruckende Kontrastwerte; auch die Leuchtquelle hält meist deutlich länger durch. In wenigen Jahren dürften LED-Beamern den anderen beiden Techniken den Rang ablaufen. Bis es so weit ist, empfehlen wir eher DLP- oder LCD-Geräte. Bedingte Kaufempfehlung für den schmaleren Geldbeutel:
LG PF 80 G LED-Projektor
Eine große Auswahl an Projektoren (egal ob DLP, LCD oder LED) findet ihr auch im Shop von Euronics.
Weiterhin erfahrt ihr bei uns im Blog, wie ihr den geeigneten Beamer für euch findet, ob ihr einen Beamer statt einem Fernseher verwenden könnt und auch, wie ihr bei Fußballspielen nicht als Letzter jubelt.
Alle Bilder: Hersteller
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Gut geschrieben! DLP Projektoren sind mein Favorit zur Zeit.
Vielen Dank. 🙂