Ambilight nachrüsten: Dynamische Lichteffekte für Monitor und TV

Wenn das Wohnzimmer bei eingeschaltetem Fernseher im Farbenmeer versinkt, ist meist von Ambilight die Rede. Die von Philips entwickelte Technologie ist bereits über 20 Jahre alt und findet sich nach wie vor bei aktuellen TV-Geräten von Philips. Der Begriff gilt als Synonym für alle „Lichteffekte“, die sich an das Dargestellte auf dem Bildschirm dynamisch anpassen.

Doch geht’s darum, Ambilight nachrüsten zu wollen, fällt oft ein anderer Begriff: Philips Hue. Das smarte Lichtsystem stammt trotz des identischen Namens von einem anderen Hersteller (Hue ist von Signify, die Philips-TVs von TP Vision) und hat eigentlich gar nichts mit Ambilight zu tun. Doch es gibt diverse Lösungen, die einen identischen Effekt in den eigenen vier Wänden erzeugen.

Möchtest du also so etwas wie Ambilight haben, wie wäre es damit…

Inhalt:

• Voraussetzungen
• Philips Hue Sync TV App für Samung und LG
• Philips Hue Play HDMI Sync Box
• Ambilight-Effekte für PCs und Macs
• Ambilight nachrüsten – ohne Philips Hue

Voraussetzungen: Hue Bridge und Lampen

Egal, wie die Konfiguration in deiner Wohnung aussehen soll – du benötigst stets geeignete Lampen. Möchtest du das sehr flexible Philips Hue einsetzen, brauchst du folgende Hardware:

• Philips Hue Bridge (V2): Die Bridge dient der Verwaltung von bis zu 50 Lampen und Zubehör sowie als Basis für die intelligente Steuerung der Leuchten. Ohne sie keine Ambilight-Effekte und kein Smart Light.
• Kompatible Lampen: Für die gewünschten Effekte sind Lampen erforderlich, die mit einer Licht-Synchronisation kompatibel sind. Bei Philips Hue sind diese die Reihen „Gradient“, „Ambiance“ und „Hue Play“. Diese lassen sich auch kombinieren. Ausschließlich farbige Lampen sind verwendbar.

Es genügt im Grunde bereits eine Hue-Bridge und eine farbige Lampe, um einen sogenannten Entertainment-Bereich anzulegen. Dieser bildet dein Wohnzimmer ab und ist eine weitere Voraussetzung für eine Synchronisierung mit Inhalten. Es versteht sich sicherlich von selbst, dass Philips Hue eingerichtet und die Hue-App auf deinem Smartphone einsatzbereit sein muss.

Einfachste Methode für TV-Geräte: Philips Hue Sync TV App

Sollte dein Samsung-Fernseher von 2022 (oder neuer) bzw. dein LG-TV-Gerät von 2024 (webOS 2024 oder neuer) sein, dann ist der Einstieg zu einer mit Ambilight vergleichbaren „Spielerei“ recht einfach. Du benötigst zwar auch hier Lampen und die Hue Bridge, die komplette Steuerung ist allerdings über die Hue Sync TV-App möglich.

Diese App findest du in dem App-Store deines Fernsehers. Doch gratis ist diese Software nicht, sie liegt bei einmalig 129,99 Euro oder bei 2,99 Euro im Monat als Abo. Zweitgenannte Option eignet sich gut zum Ausprobieren.

Der Vorteil an der App liegt auf der Hand: Es ist keine zusätzliche Peripherie mehr nötig und direkt auf deinem Smart TV erfolgt die Synchronisation zwischen Lampen und dem Bild. Ob du nun Inhalte streamst, etwas an der Konsole spielst, eine Blu-ray schaust – die Hue Sync TV-App berücksichtigt alle Medien und angeschlossenen Abspiel-Geräte.

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An anderer Stelle erklären wir dir, wie die Philips Hue Sync App auf Samsung-Fernsehern funktioniert.

Philips Hue Play HDMI Sync Box: Maximale Flexibilität

Vor über fünf Jahren stellten wir dir in einem Test zur Philips Hue Play HDMI Sync Box die Möglichkeiten dieses Geräts vor. Mittlerweile ist die Hue Play HDMI Sync Box 8K erhältlich, die HDMI 2.1, Dolby Vision, HDR10+ und 4K/8K-Inhalte mit bis zu 120 Hz unterstützt.

Die Sync-Box ist darauf spezialisiert, deine Lichter mit den TV-Inhalten möglichst perfekt zu synchronisieren. Du schließt bis zu vier Geräte via HDMI an die Box an, die Signale von Blu-ray-, DVD- oder Streamingplayer und Spielkonsole schleift das Zubehör direkt zum Fernseher durch. Die visuellen Informationen verarbeitet die HDMI Sync Box und präsentiert das passende Licht zum Film, zur Serie, zum Videospiel.

Die Sync-Box setzt trotzdem eine Hue-Bridge voraus, genauso ist „nur“ der Anschluss von maximal 10 Hue-Lampen möglich. Und zwei Nachteile hat die sonst doch sehr gut funktionierende Lösung: Streaming-Apps direkt auf deinem Fernseher kann die Sync-Box nicht synchronisieren. Und die Peripherie ist sehr kostspielig. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei knapp 350 Euro.

Für die perfekte Immersion empfiehlt sich übrigens eine Kombination aus Philips Hue Play HDMI Sync Box und dem Hue Play Gradient Lightstrip. Den speziellen LED-Streifen befestigst du direkt auf der Rückseite deines Fernsehgeräts, um so genau das gleiche visuelle Erlebnis zu schaffen wie bei Ambilight. Den Lightstrip gibt es für verschiedene Größen, genauer Varianten für 55- bis 60-Zoll, 65- bis 70-Zoll und TVs ab 70 Zoll.

Ambilight-Effekte für PCs und Macs: Kostenlose App und Gradient Lightstrip PC

Zockst du vorzugsweise am (stationären) Rechner und schaust auf deinem großen Monitor häufig Filme oder Serien, musst du auf mit Ambilight vergleichbare Funktionen nicht verzichten. Das Zauberwort heißt hier: Hue Sync Desktop App.

In der Vergangenheit erklärten wir dir, wie du die Hue Sync Desktop-App verwendest. Sie ist für macOS sowie Windows 10/11 erhältlich und macht genau das, was du von ihr erwartest: Passend zu dem, was du auf dem Bildschirm siehst, ändern sich die Farben deiner farbigen Hue-Lampen.

Der Vorteil: Du brauchst keine Sync-Box, die Synchronisation übernimmt schließlich dein Rechner. Hersteller Signify hat sogar spezielle Gradient-Lightstip-Varianten im Portfolio. Die LED-Streifen bringst du auf der Monitor-Rückseite an. Sogar Dreifach-Monitorsysteme unterstützt Philips Hue.

Die Hue Sync Desktop App erlaubt das Ansteuern von bis zu 10 Leuchten, die du deinem Entertainment-Bereich zuordnest. Das können neben besagten Lightstrip auch Standleuchten wie die Hue Play Lightbar, der Hue Gradient Light Tube oder die Hue Go sein.

Tipp: Mit einem Gradient Lightstrip (PC) im Bundle mit einer Hue Bridge kannst du gutes Geld sparen. Das ist ein ideales Einsteiger-Paket.

Ambilight nachrüsten – ohne Philips Hue

Klar, es gibt sie – die Alternativen zu Philips Hue. Doch diese besitzen einige Nachteile. Vor allem lassen sich die Systeme nicht mit weiteren Lampen erweitern, eine Synchronisation der Inhalte erfolgt teils über träge Kameras. Andererseits sind die Produkte anderer Hersteller zum Nachrüsten von Ambilight oftmals günstiger und für manche Zwecke ausreichend. Beispiele sind unter anderem:

• LEDVANCE Smarte Sync-Box Flex: Sync-Box und LED-Lichtstreifen im Paket – und das für einen attraktiven Preis. Genügen dir HDMI 2.0 und 4K bei maximal 60 Hz, könnte die Lösung von LEDVANCE vollkommen genügen.
• Nanoleaf 4D: Schneide den mitgelieferten Lightstrip so, wie du ihn brauchst. Befestige ihn dann am Fernseher. Eine dazugehörige Kamera nimmt die Bewegungen und Inhalte auf dem TV wahr. Ein angeschlossener Controller wandelt die aufgenommenen Farbinformationen so um, dass der Lightstrip in den gewünschten Kolorierungen erstrahlt. Vier Bildschirmspiegel-Modi sorgen für Abwechslung, der Preis ist ebenfalls attraktiv.
• Govee Envisual TV Backlight T2: Konzeptionell ähnlich wie Nanoleaf 4D, besteht das System ebenfalls aus Kamera und Lightstrip. Eine zweite Kamera sorgt allerdings für schneller reagierende Lichteffekte für ein besseres Ambilight-Erlebnis.

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