Smartphone-Tarife: Diese Unterschiede stecken in den Datenpaketen

Wie teuer? Wieviele Daten? Welches Netz? So einfach ließ sich bis vor kurzem noch ein neuer Tarif fürs Smartphone wählen. Doch aufgrund neuer Extras lassen sich die Datenpakete nicht mehr so einfach vergleichen. Wir haben es trotzdem getan.

Smartphone-Tarife: Diese Unterschiede stecken in den Datenpaketen
Frau mit Smartphone (Bild:Pixabay/Pexels)

Smartphone-Tarife waren schon immer eine Mogelpackung. Nach Verbrauch eines bestimmten Datenvolumens wurde einfach die Geschwindigkeit gedrosselt. Das ist noch immer so. Doch die Netzbetreiber führen in ihren Standardtarifen gerade Ausnahmen ein, die den direkten Vergleich erschweren. Ob ihr im Einzelfall davon profitieren könnt, hängt von der individuellen Nutzung ab. Die Deutsche Telekom berechnet mit der neuen Option StreamOn einen Teil des Datenverkehrs nicht mehr, der über Netflix und andere Streamingdienste erzeugt wird. Das Highspeed-Datenvolumen liegt wesentlich höher, wenn diese Angebote genutzt werden.

Datendrosselung abmildern

Bei Vodafone wird zwar jede Netflix-Episode auf das Inklusivvolumen angerechnet, dafür kann in den Red-Tarifen mit der neuen Option GigaDepot ungenutztes Datenvolumen in den nächsten Monat mitgenommen werden. Wenn ihr dann in einem Monat mit hohem Verbrauch auf eine Reserve aus dem Vormonat zurückgreifen könnt statt Highspeed-Daten nachbuchen zu müssen, spart ihr bares Geld. O2 stockt zwar nicht das Datenpaket auf, drosselt in den O2-Free-Tarifen aber nach Verbrauch des Inklusivvolumens die Geschwindigkeit nicht mehr auf schneckenlangsam, sondern auf akzeptable 1 Mbit/s. Damit könnt ihr unterwegs zwar nicht ohne Weiteres Videos schauen, doch Fotos lassen sich über WhatsApp noch empfangen.

Die Smartphone-Tarife der Netzbetreiber und ihre Extras (Stand: April 2017)
Die Smartphone-Tarife der Netzbetreiber und ihre Extras (Stand: April 2017)

Es gibt weitere Eigenheiten, in denen sich die Netzbetreiber unterscheiden. Die Telekom bietet in allen Tarifen die kostenlose Nutzung ihrer WLAN-HotSpots an. Diese befinden sich in Cafés, an Bahnhöfen und in den Innenstädten an den letzten öffentlichen Fernsprechern. Sich dort automatisch einzuloggen, schont das Datenvolumen des Mobilfunkvertrags. Falls dieses aufgebraucht ist, bietet die Telekom mit der Option SpeedOn die Möglichkeit, weiteres Highspeed-Datenvolumen nachzubuchen. Das muss der Nutzer selbst anstoßen, bei Vodafone geschieht dies mit der Option SpeedGo automatisch. In den Red-Tarifen werden dreimal 250 MB für jeweils 3 Euro nachgebucht. Wer nicht aufpasst und dies per SMS unterbindet, kann bis zu 9 Euro pro Monat mehr zahlen.

Vorsicht, Sternchen am Preisschild

Doch auch ohne die neuen Extras ist es nicht so einfach, die Smartphone-Tarife miteinander zu vergleichen. Wer auf die Websites der Netzbetreiber schaut, sieht viele Sterne am Preis, die auf Kleingedrucktes hinweisen, das sich nicht so einfach finden lässt. Vom monatlichen Grundpreis wird meist ein Onlinebonus abgerechnet und zusätzlich noch ein Rabatt, der in den ersten Monaten gewährt wird. O2 weist in einem Fall sogar drei verschiedene Preise für die Mindestvertagslaufzeit aus. Manchmal wird ein Startguthaben gewährt, gleichzeitig aber mit der Einrichtungsgebühr verrechnet. Unter dem Strich wird dann nicht selten ein Betrag ausgewiesen, der eine Ersparnis von über hundert Euro bringen soll. Eigentlich ganz nett, aber irgendwann muss dann doch der Preis gezahlt werden, der eigentlich zum Tarif gehört und oft nicht der ist, der neben dem Sternchen steht.

Lange war die LTE-Geschwindigkeit ein Kriterium, nach der die Preise gestaffelt wurden. Jetzt steht den Kunden in den Standardtarifen der Netzbetreiber im Idealfall die maximale Geschwindigkeit zur Verfügung: 300 Mbit/s bei der Telekom, 375 Mbit/s bei Vodafone und 225 Mbit/s bei O2. Doch bei einem Speedtest auf dem Smartphone wird niemand diese Zahl sehen. Nicht überall ist das Netz so gut ausgebaut. Zudem hängt die tatsächlich verfügbare Bandbreite davon ab, wie viele Teilnehmer in einer Funkzelle Daten saugen. In der Stadt sollte jeder mit 10 Mbit/s zufrieden sein. Und auch wenn die Daten so schnell wären, in Nullkommanichts wäre das Datenvolumen aufgebraucht.

Wir haben in unserer Aufstellung nur SIM-only-Tarife betrachtet, also nicht die Tarife mit subventioniertem Smartphone. Das würde den Umfang dieses Artikels sprengen, erfahrungsgemäß ist es auch günstiger, das Gerät getrennt zu kaufen. Die Tarife mit einer monatlichen Gründgebühr von mehr als 80 Euro haben wir ebenfalls außen vor gelassen. Die Originaltarife von Telekom und Vodafone gibt es übrigens auch bei Euronics Telecom.

Bild:Pixabay/Pexels

Neue Beiträge abonnieren!

Täglich frisch um 17 Uhr im Postfach

Themenauswahl

Änderungen jederzeit über die Abo-Verwaltung möglich – weitere Themen verfügbar

Jetzt kommentieren!

Schreibe einen Kommentar

*
*
Bitte nimm Kenntnis von unseren Datenschutzhinweisen.