Huawei: Abschied von Ultra-Lowcost-Smartphones, und was bedeutet das?

Huawei möchte keine besonders billigen Smartphones mehr verkaufen. Der Hersteller war einst mit solchen Geräten groß geworden, nun sollen es andere richten. Das klingt vernünftig.

Huawei: Abschied von Ultra-Lowcost-Smartphones, und was bedeutet das?

Schuster, wirf deine Leisten von Bord: Huawei möchte keine Smartphones mehr im Ultraniedrigpreis-Segment mehr anbieten. Das sagte Richard Yu, der aktuelle Chef von Huaweis Endkundengeschäft, dem Wirtschaftsmagazin „Bloomberg“. Grund sei, dass die Margen in dem Bereich eindeutig zu niedrig seien und sich der Aufwand schlicht nicht lohne.

Das kommt einerseits nicht überraschend, andererseits aber schon. Denn dass Smartphones, die 50 Euro oder gar noch weniger kosten, dem Hersteller nicht viel Profit einbringen dürften, sollte jedem einleuchten. Dann aber hatte sich Huawei gerade mit solchen Smartphones weltweit einen Namen gemacht. Während Apple und Samsung die eigenen Geräte für 700 Euro und noch mehr anboten, war Huawei lange Zeit auch (wenn auch nicht nur) im Segment diesseits der 150 Euro zu finden.

Auch am Boden wird die Luft dünner

Erst über die Jahre begann Huawei mit den P- und Mate-Serien, auch die Spitze anzugreifen. Seit einem guten Jahr besteht bei den Spitzenmodellen der P-Serie eine Zusammenarbeit zwischen Huawei und Leica, die den Chinesen viel Beachtung einbrachte. Besonders mit dem geplanten Mate 10 möchte man Samsungs Galaxy Note 8 Konkurrenz machen, die Geräte der P-Serie sollen die besseren (und günstigeren) iPhones sein.

Smartphone-Kamera vs. Systemkamera: Wer macht die besseren Fotos?

Daneben pflegte Huawei aber weiterhin seine „Plastikbomber“ vor allem der Y-Serie. Ob hiermit nun ganz Schluss sein soll, verriet Yu leider ebenso wenig wie, wo er die Grenze zieht. Also wo beginnt und endet der Ultraniedrigpreis-Bereich? Bei 50 Euro? 100? 150?

Der Markt der Smartphones unter 150 Euro ist ohnehin stark umkämpft. Sollte Yu den Abschied davon gemeint haben, wäre das zu verschmerzen. Dort findet man mittlerweile Dutzende Smartphones von entsprechender Qualität. Zu welchen davon überhaupt zu raten ist, kann euch im Zweifelsfalle euer Euronics-Fachhändler sagen.

Huawei auf Samsungs Spuren?

Die Frage ist dann noch, ob Huawei das Zeug zur anderen Seite hat. Hat man die gleiche Qualität wie ein Apple? In meinem Testbericht zum P10 sah ich als größtes Manko, dass Huawei – im Gegensatz zu Apple – ein passendes Betriebssystem für dieses eigentlich tolle Gerät fehlt.

Statt dessen scheinen mir die Chinesen lieber auf Samsungs Spuren wandeln zu wollen. Auch die Koreaner überlassen das Billigstsegment lieber den anderen. Unter 100 Euro findet man eigentlich kein aktuelles Samsung-Smartphone. Einen gewissen Mindeststandard pflegt der Marktführer, während Highendgeräte wie das Galaxy S8 und das geplante Galaxy Note 8 die Spitze markieren sollen. Huawei ist als Marke mittlerweile so bekannt, dass sich der Versuch durchaus lohnen könnte, weiter oben mitzuschwimmen.

via Winfuture, das Beitragsbild zeigt ein Huawei Y6 (2017)

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