Google Maps weiß, wo dein Auto steht – und früher wäre das mal innovativ gewesen

Google Maps kann sich bald merken, auf welchem Parkplatz ein Auto steht. Auch vor zehn Jahren wäre das schon möglich gewesen. So wie es umgesetzt wurde. Ehrlich, das geht auch besser.

Google Maps weiß, wo dein Auto steht – und früher wäre das mal innovativ gewesen
Autos auf dem Parkplatz (Bild: Pixabay)

Vergesst ihr auch immer, wo ihr geparkt habt? In welcher Richtung der Parkplatz liegt? Auf welcher Ebene im Parkhaus das Auto steht? Google Maps wird es euch sagen, doch jetzt kommt das Aber: Erst müsst ihr es Google Maps mitteilen, automatisch geht das nicht. Mit der Beta 9.49 erhält der Kartendienst die neue Funktion Parken, berichtet Android Police. Ihr müsst die Position des Wagens markieren und könnt dann noch ein Foto aufnehmen, Notizen hinzufügen und die Zeit angeben, wann ihr geparkt habt bzw. wie lange die Parkuhr läuft. Doch was bitteschön ist daran neu?

Gibt es alles schon

Überall auf der Welt arbeiten sie an selbstfahrenden Autos, auch Google. Damit meine ich keine Fahrassistenten, die ohne Beteiligung des Fahrers auf der Autobahn das Tempo halten können oder die Spur wechseln. Dem Fahrer soll alles abgenommen werden. Doch Google erwartet, dass der Nutzer sein Smartphone aus der Tasche holt, Google Maps aufruft, auf den blauen Punkt tippt und im Menü den Unterpunkt Parkplatz speichern auswählt. Umständlicher geht es nicht. Und dann soll er noch fotografieren und Text eingeben.

Google Maps merkt sich den Parkplatz - aber nicht ohne deine Hilfe (Bilder: Android Police)
Google Maps merkt sich den Parkplatz – aber nicht ohne deine Hilfe (Bilder: Android Police)

Nicht einmal neu ist das. Wenn ich in einer fremden Stadt bin, pinne ich einen Standort einfach auf die Karte. Auto oder Hotel, ich finde immer zurück. Es gibt sogar schon Apps dafür, auch mit Augmented Reality. Da werden dann Pfeile auf dem Kamerabild eingeblendet und dazu die Angabe, wie weit das Auto entfernt steht. Dass es noch keine App gibt, die das Problem ultimativ gelöst und bei den Nutzern auf millionenfache Gegenliebe gestoßen ist, lag weniger an der Technik als am Design. Noch war alles zu umständlich. Wie jetzt bei Google.

Nutzer wollen mehr

Wenn es wirklich neu sein soll, muss die App auch funktionieren, ohne dass ihr einen Blick auf die Karte werft. Alles muss im Hintergrund laufen. Warum kann die App nicht von selbst merken, wenn ihr euch vom Auto entfernt – Google Maps im Smartphone, Android im geparkten Auto. Der Autoschlüssel ließe sich nutzen oder NFC, ohne auf GPS-Angaben angewiesen zu sein. Was kann daran so schwer sein?

Apropos GPS. Der blaue Pin auf Google Maps hilft beim Finden nicht, wenn er ungenau gesetzt wurde. Und in der Tiefgarage ist die exakte Lokalisierung meist nicht möglich, da keine Sichtverbindung zum Satelliten besteht und der viele Stahlbeton auch die Mobilfunksignale abschirmt. In den Parkhäusern muss deshalb die Standortbestimmung per WLAN oder einer anderen Funktechnik erfolgen. Erste Tests gibt es bereits. Das Auto wird vor dem Parkhaus abgestellt und fährt dann allein ins Parkhaus. Denn dann passen mehr hinein, und es geschehen auch weniger Unfälle. Und anschließend kann das Auto auch vor dem Parkhaus wieder in Empfang genommen werden.

Alles in einer App

Die Leute wollen nicht ständig auf eine Karten-App schauen müssen, weil dort immer mehr Funktionen eingebaut werden. Sie wollen eine Mobilitäts-App, die ihnen möglichst viel abnimmt. Die App DB Navigator zeigt nicht nur Verbindungen mit dem Zug an, sondern auch Zubringer wie Busse und Straßenbahnen. Die App Moovel verbindet Fernzüge, ÖPNV, mytaxi und Carsharing – einmal buchen, einmal bezahlen. Eine App für die ganze Reise. Um nichts weniger geht es auch bei den selbstfahrenden Autos. In den letzten Jahrzenten sind immer mehr Knöpfe und Funktionen ins Auto gewandert, die sollen jetzt alle wieder weg. Das Auto kann das alles alleine. Wer drinnen sitzt, darf sich entspannen.

Aber Google will, dass ihr auf den blauen Pin tippt, damit sich Maps merkt, wo das Auto geparkt ist. Ich komme mir vor wie im Jahr 2007.

Beitragsbild: Pixabay

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