Smartwatches: Diese Zuschüsse zahlen die Krankenkassen

Wer sich eine Smartwatch zulegen möchte, sollte seine Krankenkasse fragen, ob sie einen Zuschuss gewährt. Oft wird dies als Teil des Bonusprogramms angeboten.

Smartwatches: Diese Zuschüsse zahlen die Krankenkassen
Smartwatch (Bild: Unsplash/Jens Kreuter)

Eine Smartwatch kann helfen, gesund zu leben. Dafür werden unter anderem Schritte gezählt und der Puls überwacht. Die Krankenkassen freuen sich über soviel Körperbewusstsein. Einige von ihnen gewähren deshalb einen Zuschuss beim Kauf einer Smartwatch oder eines Fitnessarmbands. Solche Prämien sind nicht ungewöhnlich. Schon lange werden Vorsorgeuntersuchungen mit einer Prämie bedacht oder die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio. Doch Vorsicht: Auf lange Sicht könnten zumindest die privaten Krankenkassen auch an die Daten wollen. Das Tragen einer Smartwatch allein fördert schließlich noch nicht die Gesundheit.

Das kann die Smartwatch

Die in einer Smartwatch eingebauten Sensoren liegen direkt auf der Haut und können so Daten sammeln, auf die ein Smartphone nicht ohne Weiteres zugreifen kann. Die Smartwatch ist daher das perfekte Gerät, um die eigene Gesundheit im Blick zu behalten. Ein Pulsfrequenzmesser beispielsweise kann nicht nur helfen, die sportlichen Leistungen zu optimieren, sondern auch Herzrhythmusstörungen frühzeitig erkennen.

Die Apple Watch misst die Herzfrequenz per Licht (Bild: Ars Technica)
Die Apple Watch misst die Herzfrequenz per Licht (Bild: Ars Technica)

Die gesetzlichen Krankenkassen dürfen ihren Versicherten keine Tarife anbieten, die sich danach staffeln, wie gesund sie sind oder leben. Sie dürfen allerdings ein solches Verhalten belohnen und nutzen dafür Bonusprogramme. Wer Mitglied in einem Sportverein ist oder regelmäig zu Vorsorgeuntersuchungen geht, erhält Punkte, die in eine Geld- oder Sachprämie getauscht werden können. Manchmal kann aber auch ein Zuschuss für den Kauf eines Fitnessarmbands oder eines Smartphones in Anspruch genommen werden.

Das zahlen die Krankenkassen

Die Techniker Krankenkasse sowie die DAK-Gesundheit legen beide sogar noch etwas drauf, wenn der Zuschuss für eine Smartwatch gewählt wird. Die Techniker Krankenkasse stockt den Betrag, der als Barprämie ausgezahlt würde, um 100 Prozent auf, die DAK-Gesundheit immerhin um 20 Prozent. Der Anspruch muss nur zuvor im Bonusprogramm erworben worden sein. Zudem muss die Rechnung als Beleg eingereicht werden.

Zuschuss der Krankenkassen zum Kauf einer Smartwatch
Zuschuss der Krankenkassen zum Kauf einer Smartwatch

Die Barmer Ersatzkasse gibt nichts zum Kauf dazu, sondern bietet bei entsprechend gesammelten Bonuspunkten die Fitnesstracker ACME und Polar M20 als Sachprämie an. Die AOK Nordost gibt alle zwei Jahre 50 Euro zum Kauf dazu, aber maximal die Hälfte des Preises. Die AOK Niedersachsen und die IKK classic bieten keinen Zuschuss zum Kauf einer Smartwatch an. Doch letztlich kann die Geldprämie des Bonusprogramms auch dafür genutzt werden.

Private Krankenkassen uneinheitlich

Die privaten Krankenkassen haben mehr Möglichkeiten, ihre Tarife zu gestalten, aber nur eine nutzt diese: Generali mit ihrem Vitality-Programm. Debeka und DKV gewähren keinen Zuschuss zum Kauf einer Smartwatch. AXA hat die Anfrage erst gar nicht beantwortet.

Die Generali-Versicherung gibt keinen Zuschuss als Belohnung im Nachhinein für eine gesunde Lebensweise; sie gibt ihn vorab, um diese zu fördern. Eine Erstattung von 40 Prozent des Kaufpreises gibt es aber nur bei den Fitnesstrackern von Polar und Garmin. Smartwatches werden nicht bezuschusst. Die damit gesammelten Daten sollen dem Nutzer helfen gesund zu leben. Sie können aber auch die Tarifbeiträge drücken.

Geld gegen Daten

Die Teilnahme am Vitality-Programm von Generali ist freiwillig. Der Nutzer entscheidet selbst, welche Daten er einer Clearingstelle zur Verfügung stellt, die ihn dann in eine von vier Klassen einordnet. Die Daten können auch mit einem anderen Fitnesstracker gesammelt werden, sogar mit einer Smartwatch. Neben einem günstigeren Versicherungsbeitrag gibt es auch Vergünstigungen bei Generali-Partnern: zum Beispiel 40 Prozent Preisnachlass bei Adidas und Fitness First.

Wer sich also überlegt, eine Smartwatch zuzulegen, sollte bei seiner Krankenkasse nachfragen, ob sie einen Zuschuss gewährt und zu welchen Bedingungen.

Dieser Artikel ist Teil einer Serie zum Thema Smartwatch. In den kommenden Wochen werden weitere folgen.

Titelbild: Unsplash/Jens Kreuter

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