Luftqualität in der Wohnung: Radon gefährdet eure Gesundheit

Radon – ein radioaktives Gas – ist die zweihäufigste Ursache für Lungenkrebs. Messt selbst nach in euren Wohnungen. Eurer Gesundheit zuliebe.

Luftqualität in der Wohnung: Radon gefährdet eure Gesundheit
Schlafendes Baby (Bild: unsplash/thedakotacorbin)

Bei Autoabgasen rümpfen wir die Nase. Doch nur wenige wissen, wie gut oder schlecht die Luft ist, die wir in den eigenen vier Wänden einatmen. 90 Prozent unserer Zeit verbringen wir drinnen – meist zuhause oder am Arbeitsplatz. Dort kann Radon unsere Gesundheit bedrohen.

Radon ist die Hauptursache für Lungenkrebs unter Nichtrauchern. Weit mehr sterben durch Radon als durch Passivrauchen und Feinstaub zusammen.

Smarte Technik kann euch helfen herauszufinden, ob auch eure Gesundheit in Gefahr ist. Indem ihr für eine gute Raumluft sorgt, könnt ihr Krankheiten verhindern, aber auch eure Energie und Produktivität steigern.

Warum ist Radon so gefährlich?

Radon ist ein radioaktives Edelgas, das in der Zerfallsreihe von Uran vorkommt. Es ist im Boden natürlich erhalten und steigt von dort auf. In Häusern kann es sich sammeln und Konzentrationen annehmen, die eure Gesundheit gefährden.

Im Keller und im Erdgeschoss ist der Radongehalt deshalb höher als in den oberen Stockwerken. Zudem steigt die Konzentration oft in den kalten Monaten. Sie schwankt aber auch von Tag zu Tag.

Radon ist unsichtbar und geruchlos. Ihr könnt es auch nicht schmecken. Das meiste von dem, was ihr einatmet, atmet ihr auch wieder aus. Radon zerfällt jedoch sehr schnell. Die Halbwertszeit beträgt nur 3,8 Tage. Dabei werden Alphastrahlen freigesetzt, die euch krank machen können.

Gefährlich sind auch die beiden Schwermetalle Polonium 214 und 218. Sie entstehen beim Zerfall und lagern sich dann in der Lunge ab. Je mehr Radon eingeatmet wird, desto größer ist das Risiko für eure Gesundheit.

2.000 Todesfälle pro Jahr in Deutschland

Laut der deutschen Radon-Studie gibt es deutliche Hinweise auf einen Anstieg des Lungenkrebsrisikos abhängig von der Radonkonzentration in Wohnungen.

Fenster zur Kellerwohnung
In einer Kellerwohnung zu leben, gefährdet die Gesundheit, wenn der Radongehalt hoch ist (Bild: Pixabay/Susbany)

Das Institut für Epidemiologie des Helmholtz Zentrums München und die Ludwig-Maximilians-Universität München haben dafür epidemiologische Studien in verschiedenen Teilen Deutschland durchgeführt.

Das Bundesamt für Strahlenschutz geht davon aus, dass in Deutschland jedes Jahr etwa 2.000 Menschen sterben, weil sie Radon ausgesetzt waren.

Diese Grenzwerte nicht überschreiten

Wenn ihr nach Grenzwerten sucht, findet ihr veschiedene Angaben: Das Strahlenschutzgesetz (StrlSchG) legt einen Höchstwert von 300 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³) fest. Doch die Weltgesundheitsbehörde WHO empfieht, bereits einen Wert von 100 Bq/m³ nicht zu überschreiten.

Laut der deutschen Radon-Studie steigt das Lungenkrebsrisiko pro 100 Bq/m³ Luft um zehn Prozent an. Wer also 1.000 Bq/m³ misst, setzt sich einem doppelt so hohen Risiko aus wie bei 100 Bq/m³. Die angegebenen Werte sind stets Durchschnittswerte von Messungen über einen längeren Zeitraum.

Bei einem Wert von deutlich unter 1.000 Bq/m³ kann es schon helfen, mehr zu lüften. Also regelmäßig stoßzulüften, um möglichst viel Luft auszutauschen. Liegt der Wert über 1.000 Bq/m³, solltet ihr über bauliche Veränderungen nachdenken.

Radon in deutschen Haushalten
Radon in deutschen Haushalten – diese Werte sind nur Durchschnittswerte. Ihr solltet selbst nachmessen (Karte: radon-info.de)

Die natürliche Radonstrahlung ist nicht überall in Deutschland gleich hoch. Sie hängt von der Zusammensetzung des Bodens ab. So ist die Radongefahr in den bergigen Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen höher als im flachen Norddeutschland.

Doch das lässt sich nie pauschal für bestimmte Gebiete oder gar für ein Grundstück sagen. Ihr solltet immer in eurem Haus, in den Zimmern konkret nachmessen, wie hoch der Radongehalt dort ist.

Was ihr gegen Radon tun könnt

Zwei Möglichkeiten habt ihr, um den Radongehalt in eurer Wohnung zu senken: Ihr könnt weniger hineinlassen. Oder es effektiver hinausbefördern.

Oft sind es undichte Fundamente, worüber sich Radon ins Haus schleicht. Beschädigte Stellen, schlecht abgedichtete Fugen, aber auch alle Öffnungen für Leitungen und Anschlüsse, die ins Haus kommen: Rohre oder Kabelschächte.

In der Regel gilt: Je älter das Haus, desto undichter ist es. In einen feuchten Keller kommt nicht nur Wasser hinein, sondern auch Gas. Neu gebaute Häuser dagegen sind meist radondicht. Aber auch das solltet ihr lieber nachmessen.

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Ansonsten hilft: lüften, lüften, stoß-lüften. Reißt jeden Tag die Fenster auf, am besten mehrmals. Baut bei hoher Radonbelastung eine Entlüftungseinlage ein, die die Räume kontinuierlich mit frischer Luft versorgt.

Wenn die Radonbelastung besonders hoch ist, empfiehlt sich sogar eine Belüftung unterhalb des Hauses. Dabei wird das Gas schon unterhalb des Fundaments abgesaugt.

Luftqualität am besten dauerhaft messen

Mein Kollege Jürgen Vielmeier hat kürzlich den Wohlfühlsensor Bosch Air hier auf dem Trendblog vorgestellt. Er liefert euch einige Daten über die Luftqualität in den Räumen, in denen ihr jeden Tag viele Stunden verbringt. Doch den Gehalt von Radon misst er leider nicht. Das machen auch nur wenige.

Aus Nutzersicht ist klar: Die Radonmessung muss einfach, genau und benutzerfreundlich sein. Es sollten Langzeitmessungen sein, denn der Gehalt von Radon in der Luft schwankt erheblich.

Installiert die Messegeräte dauerhauft im Raum. Nur so könnt ihr ein Muster erkennen, um dann vielleicht häufiger zu lüften, aber auch um zu wissen, wann es Zeit wird, einen Handwerker zu beauftragen.

Radonmonitore von Airthings

Airthings bietet ein ganzes Portfolio an Radon- und Raumluftmonitoren. Ihr könnt damit Radon und andere gefährliche Luftschadstoffe in euren Räumen erkennen, analysieren und überwachen.

Drei Sensoren befinden sich aktuell im Angebot von Airthings: Wave, Wave Plus und Wave Mini. Der Mini ist der einzige, der kein Radon misst, sondern als Ergänzung der anderen gedacht ist. Das Design ist unaufdringlich. Ihr winkt nur einmal mit der Hand vor dem Gerät, schon zeigt euch ein Leuchtring an, wie gut die Luft ist. Die drei Ampelfarben grün, gelb und rot erklären sich selbst.

Radonsensor Airthings Wave
Der Radonsensor Airthings Wave zeigt Luftqualität und Radongehalt in den Ampelfarben grün, gelb, rot an (Bild: Airthings)

Genaue Ergebnisse könnt ihr auf Smartphone oder Tablet mit iOS oder Android in der App sehen oder im Desktop-Browser. Dort stehen euch Grafiken zur Verfügung, die euch eine Übersicht über verschieden lange Zeiträume geben: 48 Stunden, 1 Woche, 1 Monat oder 1 Jahr.

Alternativ könnt ihr euch die Daten auf einem kleinen Monitor namens Home anzeigen lassen. Der ist kleiner als ein Smartphone und zuhause an der Wand oder auf dem Tisch liegend für jeden Mitbewohner frei zugänglich.

Was Airthings-Sensoren noch messen

Die Airthings-Sensoren messen noch flüchtige organische Verbindungen (VOC). Das sind zum Beispiel Stoffe, die den Möbeln und Kunststoffen entweichen können, die neu in eurer Wohnung sind.

Sie ermitteln auch den Gehalt an Kohlendioxid (CO2). Eine hohe Konzentration würde euch sagen: Lasst Sauerstoff herein, sonst werdet ihr bald müde. In Coronazeiten können CO2-Sensoren euch auch indirekt sagen, wann sich zu viele Aerosole im Raum gebildet haben.

Die Sensoren von Airthings messen auch die Luftfeuchtigkeit. Schimmel und Fäulnis kann entstehen, wenn diese zu hoch ist. Doch bei zu trockener Luft werdet ihr anfällig für Erkältungen. Ihr könntet auch Atembeschwerden bekommen.

Zudem messen sie die Temperatur. Wenn es kühl ist, könnt ihr euch besser konzentrieren und auch besser schlafen. Sie bestimmen auch den Luftdruck. Eure Kopfschmerzen könnten daher kommen, dass dieser zu hoch ist.

Mit den Airthings-Sensoren bekommt ihr einen guten Überblick, wie gut die Luft in euren vier Wänden ist. Auf euronics.de haben wir deshalb eine neue Markenwelt eingerichtet, in der ihr die Radonsensoren von Airthings findet, die am besten zu euch passen.

Beitragsbild: Schlafendes Baby (unsplash.com/@thedakotacorbin)

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