Es wäre ein interessantes Experiment gewesen, aber nun soll aus dem Asus Transformer Book Duet TD300 erst einmal nichts werden. Die Taiwaner hatten das Notebook mit abnehmbarem Touchscreen, sprich, einen Tablet-Laptop-Hybriden, im Januar vorgestellt. Das Gerät hätte man wahlweise mit Android oder Windows 8 benutzen können. Doch Google und Microsoft machten offenbar gegen die Idee mobil.
Das zumindest berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ). Auch ein anderes Transformer Pad und zwei All-in-One-Computer will Asus auf Grund von Gegenwind der beiden Hersteller zurückziehen. Microsoft hätte eine neue Devise ausgegeben, nach der man keine Dual-Boot-Laptops mehr wünsche, in denen neben Windows 8 noch ein anderes System installiert sei, heißt es in einem internen Memo von Asus, auf das sich das WSJ beruft.
Google wiederum habe einem Dual-Boot-Gerät mit Windows 8 nicht die Genehmigung erteilt. Obwohl Android im Prinzip Open Source ist, ist Googles Genehmigung für einen Hersteller notwendig, wenn er auf den wichtigen Play Store oder etwa Google Maps zurückgreifen will. Asus will deswegen von Dual-Boot-Geräten erst einmal Abstand nehmen. Möglich gemacht hätte es ein neuer Vorstoß von Intel, zwei Betriebssysteme auf dem gleichen Chip zu unterstützen. Nutzer hätten dann praktisch mit einer Taste augenblicklich von Windows zu Android umschalten können und umgekehrt.
Kein Neben-, nur noch ein Gegeneinander
Die PC-Hersteller leiden seit Jahren unter einem anspruchsvolleren Markt. Weil Windows 8 nicht jeden Nutzer begeistert, machen einige Anbieter wie Acer Microsoft dafür mitverantwortlich und suchen zunehmend nach anderen Lösungen. Google Chromebooks, wie es sie seit diesem Monat auch bei EURONICS zu kaufen gibt, sind eine Alternative, die Google ins Spiel bringt. Auch erste Versuche mit Android auf einigen Netbooks, Convertibles oder reinen Tischrechnern (All-in-One-PCs) gibt es von Asus, HP, Acer und Lenovo. HP sorgte im Januar für Aufsehen, als der Hersteller ankündigte, wieder Rechner mit dem beliebteren alten System Windows 7 aufzulegen (auch wenn diese nie ganz aus dem Angebot des PC-Riesen verschwunden waren).
Microsoft hält allerdings weiterhin an Windows 8 fest – während Google sich die Schwäche des Konkurrenten zu Nutze macht, um ihm im Niedrigpreissegment mit Chromebooks einige Marktanteile abzujagen. Eine Zwischenlösung – zwei Systeme auf einer Plattform – dürfte für einige Nutzer sinnvoll gewesen sein. Doch Google und Microsoft scheinen nicht mehr an einer friedlichen Koexistenz interessiert zu sein.
Bild: Asus
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