An anderer Stelle nannte ich bereits 5 Gründe, wieso sich Tablets für Senioren lohnen. Ein preisgünstiges Gerät, beispielsweise das Samsung Galaxy Tab A (Shoplink), genügt ohne weiteres. Das ist vollkommen ausreichend, um Einsteiger und Rentner mit der facettenreichen Welt des Internets in Verbindung zu bringen.
Doch nicht nur das: Mit ein paar Apps und Lösungen baut ihr Hemmschwellen ab und erleichtert den Umgang mit dem Neuerwerb. Meine Empfehlungen.
Kostenpflichtig, aber gutes Konzept: Asina Launcher
Hinter dem im Google Play Store erhältlichen Asina Launcher steckt eine clevere Geschäftsidee. Hier bekommen Smartphones und Tablets für Senioren eine angepasste, tatsächlich intuitiv bedienbare Oberfläche spendiert. Die kostet nach einer ausgiebigen Testphase 99 Euro im Jahr (oder man bleibt bei der eingeschränkten Freemium-Variante). Geboten wird den (Groß-)Eltern aber eine Menge.
Die ausschließlich für Android vorgesehene Lösung besteht aus sehr großen und sofort erkennbaren Kacheln, die auf dem Tablet dargestellt werden. Hinter diesen verbergen sich praktische Anwendungen, darunter die Fotogalerie, das Telefonbuch, ein Wetterbericht, das simpel gehaltene Mailprogramm, ein spezieller Internet-Browser und sogar die Option, Vitaldaten und Medikamente im Auge zu behalten.
Was ich richtig klasse finde: Kinder oder Enkel können eine zusätzlich vorhandene Fernwartung aktivieren. Gibt’s Probleme, kümmert sich der Nachwuchs darum, ohne dass die Senioren etwas tun müssen. Asina liefert eine überlegte Komplettlösung, die sich auf nahezu jedem Tablet oder Handy installieren lässt. Klar kostet dieser Service etwas, dafür aber stimmt auch das Angebot.
Einziger Nachteil: Ich hatte Schwierigkeiten, sämtliche Apps vom Asina Launcher nachträglich zu entfernen. Für nahezu jede Komponente wird eine weitere Software installiert, was die Übersicht beim Löschen arg erschwert. Da sollte der Entwickler gerne noch einmal nachbessern.
Ich könnte noch weitere Senioren-Launcher erwähnen, aber ganz ehrlich: Ich probierte einige aus, die meisten gefielen mir nicht. Mit miesen Übersetzungen, fehlerhaften Funktionen oder mangelhafter Unterstützung für große Displays wurde ich regelmäßig konfrontiert. Ärgerlich.
Installiert übersichtliche Launcher
Habt ihr die ehrenvolle Aufgabe erhalten, ein Tablet für Senioren einrichten zu dürfen, müsst ihr euch über einen Aspekt bewusst sein: Wie viel Vorwissen könnt ihr verlangen? Kennt sich Der- oder Diejenige bereits mit iOS oder Android aus? Wenn ja, dann verringert dies den Erklärungsaufwand enorm. Der Umstieg vom kleineren Smartphone zum größeren Tablet mit dem gleichen Betriebssystem ist in vielerlei Hinsicht von Vorteil.
Mein Vorschlag: Sucht bei einem Android-basierten Tablet nach einem passenden Launcher, der nicht allzu überfrachtet ausfällt. Umso einfacher der Hauptbildschirm gehalten ist, umso besser ist das. Werft einen Blick auf den mächtigen Nova Launcher (Google Play) oder gar auf den noch sehr neuen Microsoft Launcher (Google Play). Zweitgenannter erinnert sogar dezent an einen Windows-Rechner.
Welche Apps brauche ich auf einem Senioren-Tablet?
Standardmäßig sind schon die elementarsten Apps auf jedem Tablet installiert. In der Regel sind die vorinstallierten Email-Anwendungen bewusst einfach gehalten, sodass auch Senioren und Laien schnell klarkommen.
Aus eigener Erfahrung würde ich weitere Programme empfehlen, zumindest meine Eltern nutzen diese regelmäßig:
- Google Maps für das Planen von Routen und Suchen nach Geschäften mit ihren Öffnungszeiten.
- Skype: Beliebtestes Videotelefonie-Tool
- Neuronation: Gutes Gehirnjogging, das Spaß macht und leicht zu verstehen ist
- Wenn LTE-Modul mit SIM-Karte vorhanden: WhatsApp. Alternativ Lösungen wie WhatsWeb und Co.
- Kreuzworträtsel Free: Meine Mutter liebt Kreuzworträtsel, die sich mittlerweile auch am Tablet nutzt
- Apotheke vor Ort oder Apothekenfinder: Zwei sinnvolle Anwendungen, um Apotheken in der Nähe zu finden und sich über Medikamente zu informieren
- Medisafe Alarm: Erinnert daran, die Medikamente einzunehmen
- Banking-Apps: Meinen Eltern installierte ich ihre Apps für Onlinebanking – fürs bequeme Überweisen am Tablet
- Teamviewer: Ich besitze Zugriff auf das Tablet meiner Eltern über dieses Fernwartungstool. Sicher ist sicher.
Es mag banal klingen, aber: Fragt eure Eltern bzw. Großeltern, was sie sich wünschen oder welche Vorteile sie sich erhoffen. Dann sollten sich schnell weitere Apps finden, die installiert werden sollten.
Anzeigen anpassen
Die gewünschten Apps sind installiert? Prima. Jetzt geht’s an die Details. Sucht in den Einstellungen des Tablets nach „Sprache & Eingabe“ (Android) bzw. „Bedienungshilfen“ (iOS). Dort verbergen sich weitere Individualisierungsmöglichkeiten.
Erhöht bei Bedarf die Schriftgröße, steigert den Kontrast oder korrigiert die Empfindlichkeit der Wischgesten an. Das könnt ihr euch gemeinsam mit dem Senior machen, um das Optimum zu finden.
Schutzhüllen und Folien
Ohne jemandem nahetreten zu wollen, aber mit dem zunehmenden Alter leidet auch etwas die Feinmotorik. Und es kann passieren, dass das Stück Technik ungewollt auf dem Erdboden landet. Daher: Spart nicht bei Schutzhüllen und vielleicht sogar Folien fürs Display. Es gibt lustige, farbenfrohe, schicke und edle Cases für nahezu jedes Tablet. Umso bekannter der Hersteller, umso größer das Angebot. Das gilt auch für besagte Folien oder gar hauchdünnes Glas für den Touchscreen.
Für das eingangs erwähnte Galaxy Tab A 10.1 gibt’s zum Beispiel attraktive Hüllen wie das Portfolio Bend von Hama (Shoplink) und das Hama Displayschutzglas Premium (Shoplink). Und für so manche Tablets werden sogar Mini-Tastaturen und Zeichenstifte angeboten. Es lohnt also, im Bereich Zubehör nach passenden Ergänzungen zu suchen.
Habt ihr noch weitere Ideen, die beim Einrichten eines Tablets für Senioren berücksichtigt werden sollten? Ich freue mich über konstruktive Kommentare.
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Wir haben in 4 Jahren ca. 3000 Menschen 65+ in unseren kostenfreien Gesprächsrunden Wir versilbern das Netz. Das 1×1 der Tablets und Smartphones geschult.
Zu OnlineBanking raten wir erst wenn die Teilnehmer sicher im Umgang sind.
Welche Apps aber sehr hilfreich sind: Wheelmap App, Toiletten Finder, die Öffentlichen Verkehrsbetriebe
Welche Apps sich die Teilnehmer wünschen Tagesschau, Radio, Übersetzung, Bundesliga und einen QRcode Reader da wohl in den TV Kochschows ganz oft diese „schwarzen Kästen“ eingeblendet werden hinter denen sich die Rezepte verbergen (Bis ich raus gefunden habe was die schwarzen Kästen sind) aber auch in Museen und Ausstellungen entdecken die Teilnehmer die QR Codes.