Smartphone und Tablet als Monitor: So einfach geht’s mit diesen Tricks

Ihr braucht mehr Platz auf eurem Monitor? Erweitert die Arbeitsfläche mit einem Smartphone oder Tablet. So einfach geht’s.

Smartphone und Tablet als Monitor: So einfach geht’s mit diesen Tricks
Foto: Duet Inc.

Ist es nötig, dass ihr euch zum Beispiel im Homeoffice einen weiteren Monitor kauft? Sicherlich erhöht sich dadurch der Komfort bei der Arbeit deutlich, doch wenn ihr eh nur temporär und für ein paar Stunden ein zweites Display braucht, könnte vielleicht schon euer Tablet oder großes Smartphone aushelfen. Erstaunlich simpel ist es, zum Beispiel den Desktop eures Rechners zu vergrößern. Und das geht so.

Tablet als Monitor verwenden: Multitalent Spacedesk

Einfacher und flexibler geht es kaum: Mit Spacedesk verwandelt ihr nicht nur eurer Smartphone oder Tablet in einen Zweitbildschirm für euren Windows-PC, sondern bei Bedarf sogar den Laptop eures Partners oder eurer Partnerin.

Spacedesk ist ein Multitalent. (Foto: datronicsoft UG)
Spacedesk ist ein Multitalent. (Foto: datronicsoft UG)

Die Funktionsweise ist nicht komplex: Auf eurem Primär-Rechner, also zum Beispiel eurem Arbeits-PC mit großem Bildschirm, installiert ihr die kostenfreie Software, die allerdings nur für Windows 8 und Windows 10 gedacht ist. Das Programm für das sekundäre Gerät ist dagegen für Windows, iOS, Android und als universelle HTML-5-Version für beliebige Browser (und damit auch für Macs und Linux-Systeme) gedacht. Sekundär meint in diesem Fall ein Tablet oder anderes System, das euren Desktop künftig erweitern soll.

Interessant an Spacedesk ist zweifelsohne die Funktionsweise. Das sekundäre Gerät erkennt die Software als reguläres Display, sodass ihr eure Konfiguration individuell euren Bedürfnissen anpassen könnt. Achtet darauf, dass sich Primär- und Sekundär-Einheit im gleichen Netzwerk (LAN, WLAN) befinden. Sonst klappt es nicht.

Fazit: Für Gelegenheitsanwender gibt’s kaum eine bessere Alternative. Und für private Zwecke ist Spacedesk mit keinen weiteren Kosten verbunden.

iPad als Zweitdisplay für den Mac: Sidecar nutzen

Seit geraumer Zeit ein Standard-Feature, aber vielen nach wie vor nicht bekannt: Sidecar. Auf eurem Mac könnt ihr ein iPad als Zweitbildschirm einsetzen. Erweitert oder spiegelt damit euren Mac-Schreibtisch unkompliziert und schnell.

Sidecar ist ein fester Bestandteil von macOS und iPadOS. (Foto: Apple)
Sidecar ist ein fester Bestandteil von macOS und iPadOS. (Foto: Apple)

Achtet auf die Grundvoraussetzungen. Ihr braucht einen Mac mit mindestens macOS Catalina sowie ein iPad mit iPadOS 13. Damit sind eigentlich alle Macs ab 2016 und sämtliche neueren iPad-Modelle, beispielsweise das iPad Mini (ab der fünften Generation), das iPad (ab sechste Generation) oder das iPad Air (ab der dritten Generation) kompatibel. Dass ihr auf beiden Geräten mit derselben Apple-ID angemeldet sein solltet und sich diese im gleichen Netzwerk befinden müssen, versteht sich von selbst. Alternativ klappt es mit Sidecar auch über USB. Dann muss euer iPad eurem Mac „vertrauen“.

Apple setzt freilich auf eine eingängige Verwendung: Klickt in der Menüleiste eures Macs auf das AirPlay-Symbol, wählt zum Verbinden euer iPad aus und stellt eine Verbindung über Sidecar her. Standardmäßig ist euer iPad eine Erweiterung des Mac-Schreibtischs, ihr könnt auch Fenster dorthin auslagern. Zum Spiegeln wählt im AirPlay-Menü die entsprechende Option.

Fazit: Andere Betriebsysteme wie Windows bleiben draußen, aber wenn ihr eh vorzugsweise Apple-Geräte einsetzt, ist Sidecar die optimale Methode, um euer Tablet als Monitor zu verwenden.

Hochwertige Verbindung – plattformübergreifend mit Duet Display

Bevor Apple Sidecar vorstellte, war Duet Display für viele Mac-Anwender das Maß aller Dinge, denn die Software erlaubt eine Erweiterung des Mac-Arbeitsplatzes durch ein iPad oder gar iPhone. Seit geraumer Zeit spinnen die Entwickler den Ansatz aber sehr viel weiter: So kann auch ein Android-Gerät euren Bildschirm am Mac vergrößern, genauso berücksichtigen die Entwickler Windows-basierte PCs und Chromebooks.

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Praktisch: Auf Touch- und Gestensteuerung könnt ihr bei Duet Display zugreifen. Auch versprechen die Macher eine hohe Sicherheit dank 256-bit-Verschlüsselung und eine geringe CPU- sowie Akku-Belastung

Fazit: Genügen euch Sidecar oder Spacedesk nicht oder wollt ihr Android und macOS zusammenbringen, könnte diese kommerzielle Lösung einen Blick wert sein. Allerdings kostet die Anwendung rund 11 Euro.

Mit Kabeln verbinden: Splashtop Wired XDisplay

Wenn ihr euer Tablet mit einem PC verbinden und damit zu einem zweiten Monitor machen wollt, geht’s manchmal nicht ohne Kabel. Via USB ist zumindest theoretisch sogar eine schnellere, stabilere Verbindung möglich als zum Beispiel über WIFI. Hier kommt Splashtop Wired XDisplay ins Spiel.

Kabel versprechen eine stabilere, schnellere Übertragung. Gute Bedingungen für einen Tablet als Monitor. (Foto: Splashtop)
Kabel versprechen eine stabilere, schnellere Übertragung. Gute Bedingungen für einen Tablet als Monitor. (Foto: Splashtop)

Die Software für macOS und Windows lässt euch mit mobilen Geräten mit iOS, iPadOS und Android kommunizieren. Auflösungen bis 1080p bei 60 Bildern pro Sekunden sind im besten Fall kein Problem.

Einen Haken hat Splashtop allerdings schon: Die kostenlose Testphase beträgt nur 10 Minuten, danach müsstet ihr die App für rund 7,50 Euro erwerben. Zum Ausprobieren sollte das aber reichen, wenn ihr euch von den Qualitäten der Software überzeugen wollt.

Fazit: Kabelei ist vielleicht nicht das Maß aller Dinge, ist aber bei manchen Konfigurationen nötig. Dann kann Splashtop Wired XDisplay die optimale Lösung für euch sein. Nämlich dann, wenn andere Anwendungen versagen.

Lohnt sich der Kauf eines 10-Zoll-Monitors?

Alternativ zu einem Tablet könntet ihr einen kleinen, kompakten Monitor um die 10 Zoll verwenden. Der Vorteil: Ihr schließt diesen regulär via HDMI, DVI, DisplayPort oder VGA an euren PC an und erhaltet so ein reguläres Display, das nicht mit Verbindungsabbrüchen oder größerer Verzögerung zu kämpfen hat.

Persönlich sehe ich hier keinen allzu großen Mehrwert, zumal etablierte Hersteller solche Monitore nicht oder kaum im Angebot haben. Vielmehr bedienen meist chinesische Produzenten solche Nischen – beispielsweise eher unbekannte Firmen wie Toguard, Koolertron oder Elecrow. Das heißt freilich nicht, dass wir damit über qualitativ schlechte Produkte reden. Nur wenn ihr über den Kauf eines Monitors nachdenkt, wieso dann nicht gleich über einen größeren, der auch die Augen schont, hohe Auflösungen bietet und über ein höherwertiges Panel verfügt? Einziges Argument wäre zu wenig Platz.

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Anders sieht es aus, wenn ihr ein Tablet besitzt oder eurer großes Smartphone mit 6 Zoll Displaygröße als Desktop-Erweiterung benutzen möchtet. Dann sind die hier genannten Software-Optionen gut geeignet, um die Produktivität zu erhöhen und Geld zu sparen.

Tablet als Monitor – soll ich ein neues kaufen?

Aber auch die Neuanschaffung eines Tablets kann sich lohnen, schließlich hat ein solcher Touchscreen-Computer viel zu bieten und ist auch als Zweit-Monitor zu gebrauchen. Doch benötigt ihr in erster Linie ein ergänzendes Display, dann ist das der falsche Ansatz. Ihr zweckentfremdet ein Tablet (oder auch Smartphone) auf eine praktische Art und Weise, aber ausgelegt ist ein solches Gerät dafür eher nicht – abgesehen vielleicht das iPad dank Sidecar.

Ein Tablet als Zweit-Display - ein neues Tablet sollte aber auch für etwas anderes genutzt werden. (Foto: Lenovo)
Ein Tablet als Zweit-Display – ein neues Tablet sollte aber auch für etwas anderes genutzt werden. (Foto: Lenovo)

Oder anders gesagt: Liebäugelt ihr mit dem Kauf eines Tablets, sollte die Verwendung als Monitor nicht an oberster Stelle stehen. Es ist ein Feature von vielen. Die wirklichen Stärken eines Tablets liegen aber bei der Mobilität, der Größe des Bildschirms und bei der vielseitigen Verwendung im Alltag – zum Spielen, für etwas Office, für Internet und Videos.

Sucht ihr sowas ohnehin und könnte das Device als Second Screen Verwendung finden, rate ich zu hochwertigen Vertretern wie besagtes iPad, das Lenovo Yoga Smart Tablet, das Samsung Galaxy Tab A 10.5, das Lenovo Yoga Smart Tab S10 oder ähnlich geartete Alternativen. Empfehlenswerte technische Daten: Displays mit 10 Zoll und Auflösungen ab Full-HD (1920×1200), mindestens 3GB RAM und ein solider Prozessor.

Für Lenovo Tab P12 Pro und Samsung Galaxy Tab als zweiten Bildschirm haben wir sogar konkrete Anleitungen geschrieben.

Nutzt ihr euer Tablet oder Smartphone als Monitor? Wie habt ihr das gelöst? Ich freue mich über Kommentare unter diesen Zeilen.

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7 Kommentare zu “Smartphone und Tablet als Monitor: So einfach geht’s mit diesen Tricks

  1. Alles schön und Gut aber …
    Wie verbinden wir mein Firmenlaptop im Home-Office mit einem privaten Tablet?
    Apple (MS / Google)-ID oder gar Software installieren scheidet bei einem Firmengeräte natürlich aus.
    Es braucht also eine Software für das private Tablet mit dies wie ein externer Monitor funktioniert

    1. Das dürfte nicht so leicht sein, da auf dem Laptop unter Umständen eine eigene Software gestartet werden muss. Hier vielleicht mal den zuständigen Mitarbeiter von der IT fragen, ob das nötige Programm installiert werden darf?

  2. Habe spacedesk ausprobiert, pc win 10 und ipad und oppo smartphone. Nur graue bildschirme mit icon zum verbinden und trennen. Schrott oder bin ich blöd? Einmal hatte ich am Anfang den start bs, dann so, wie oben beschrieben. Vermutlich bin ich der einzige, der nicht zaubern kann.

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