Knapp 1400 Euro kostet die von Samsung vorgestellte SSD-Festplatte 850 Evo mit 4TByte Kapazität. Braucht man so etwas als Privatanwender überhaupt?
Es ist schon kurios: Die 850 Evo mit 1TB Fassungsvermögen kostet aktuell rund 300 Euro, die Variante mit 500GB als Starter-Set für Ein- und Umsteiger 169 Euro. Was rechtfertigt dann die 1400 Euro für 4TB?
Das hat viele Gründe, in erster Linie ist die aktuell größte Ausgabe der Samsung-eigenen SSD-Reihe technisch spannend. Denn in dem 2,5 Zoll großen Gehäuse mit SATA-6G-Port und einer erstaunlich geringen Höhe von nur 7mm befinden sich 48 Flash-Zellen, die übereinander gestapelt wurden. Die Chips in 3D-VNAND-Bauweise sind enorm klein und zugleich außerordentlich schnell: 540 MByte/s erreicht der Speicher beim Lesen, bis zu 520 MByte/s beim Schreiben. Dazu gibt der Hersteller fünf Jahre Garantie, sofern sie nicht mit mehr als mit 300 TByte beschrieben wurde.
Braucht man die?
Mit 1400 Euro verlangt Samsung eine große Menge Geld, für die man ohne weiteres einen sehr gut ausgestatteten (Gaming-)PC erhält. Letztlich heißt das auch: Privatpersonen, die nicht mit riesigen Datenmengen hantieren müssen – zum Beispiel bei 3D-Software, Videobearbeitung im HDR-Segment und dergleichen – würden hier unnötig viel Geld ausgeben. Für die gilt nach wie vor: Kauft euch besser eine kleine, im Verhältnis preisgünstige SSD als Ersatz für eine herkömmliche Festplatte. So gesehen genügen auch 250GB, um auf diesen das Betriebssystem und häufig benötigte Programme (Office, …) abzulegen. Der Geschwindigkeitsvorteil ist schon hier enorm.
Als Massendatenspeicher empfiehlt sich dagegen eine reguläre HDD mit 1TB und mehr. Eine Seagate mit 3TB gibt’s beispielsweise für etwas über 100 Euro und dürfte zum Ablegen von Filmen, Musik und Fotos mehr als genügen. Hohe Datentransferraten werden hier ohnehin nicht zwingend verlangt.
Schwieriger wird es zugegeben, solltet ihr euer Notebook mit mehr und schnellen Speicher ausstatten wollen. 4TB wären sicherlich gut und praktisch, aber vielleicht seid ihr günstiger und besser bedient, greift ihr auch hier zu einer SSD mit <=1TB und erwerbt zusätzlich eine externe Festplatte mit 2TB und mehr, die ihr bei Bedarf via USB mit dem mobilen Rechner verbindet.
Trotzdem: Die SSD 850 Evo mit 4TB ist bezogen auf die Bauweise faszinierend. Und sie dürfte perspektivisch auch bei zunehmender Anzahl von Alternativen der Konkurrenz günstiger werden. Bis diese so „billig“ wie klassische HDDs sind, die gegenwärtig weniger als 1/10 kosten, werden vermutlich noch einige Jahre vergehen.
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