Kürzlich haben wir hier den Intel Compute Stick vorgestellt, einen von mehreren Möglichkeiten, um einen ganzen PC in einem kleinen Stick unterzubringen und ihn einfach in einen Fernseher oder Monitor einzustecken. Aber warum ein Zusatzgerät, wenn sich der PC auch in einem Gerät unterbringen ließe, das man ohnehin den ganzen Tag benutzt – der Maus! Das polnische Team der Mouse Box arbeitet derzeit daran, eine Recheneinheit in einer Maus unterzubringen, die man dann entweder als PC, als Maus oder beides gleichzeitig nutzen kann.
Noch sind die Informationen spärlich, die das kleine Startup liefert. Dass man an dem Design werkelt, sieht man in dem Video zum Projekt; wie das fertige Produkt aussehen könnte, ebenfalls. Auf der offiziellen Website gibt es derzeit wenige Details. Mit WLAN b/g/n soll der Maus-PC ins Netz gehen, sich mittels einer Micro-HDMI-Schnittstelle und einem passenden Adapter an einen passenden Monitor oder Fernseher anschließen. Immerhin 128 GB soll der Flash-Speicher betragen, die Stromversorgung geschieht über das notwendige, induktive Mauspad oder einen integrierten Akku. Prozessor ist ein ARM Cortex Quadcore mit 1,4 GHz.
Witzige Nischenlösung mit Linux
Die Kollegen von Winfuture bemerken zu Recht, dass die Prozessor-Architektur eigentlich nicht für Windows gedacht ist. Tatsächlich sieht man im Video eine Nutzerin mit einem Ubuntu-Linux hantieren. Auch Android, wenn auch nicht gerade für Desktop-PCs prädestiniert, ließe sich als System einsetzen.
Alles Übrige ist noch nicht klar: Wie teuer, wann und ob überhaupt. Im Video und auf der Website werben die Macher der Mouse Box um Unterstützung – allerdings nicht, wie so oft bei Hardware-Startups, um die Gunst der Masse im Rahmen eines Crowdfundings. Vielmehr sucht man ein Unternehmen, das die Idee entweder selbst verwirklichen oder zumindest finanziell fördern würde, einen Investor also.
So oder so stellt sich die Frage, ob das technisch so funktioniert, wie sich die Macher das vorstellen. Ohne Akku, ohne Windows und natürlich auch nicht gerade mit der größtmöglichen Rechenpower – für viele mögliche Kunden schon genug Gründe, um hier abzuspringen. Trotzdem: die Idee gefällt. Bring deinen Rechner überall hin: Das gilt nicht mehr nur für Laptops, sondern immer häufiger jetzt auch für ganze PCs, egal ob als HDMI-Stick wie bei Intel, als USB-Stick wie bei einigen Vertretern der Zunft oder eben als Maus. Sicher nur noch eine Frage der Zeit, bis ein PC in noch einem anderen Format kommt, das niemand auf der Rechnung hatte.
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