Manchmal ist Reden einfacher und direkter als Schreiben. Microsoft lässt Nutzer seines E-Mail-Dienstes Outlook.com deswegen jetzt ihren Account mit Skype verknüpfen. Wenn ein E-Mail-Empfänger online ist, lässt sich dieser aus Outlook heraus direkt per Skype anrufen. Eine deutlich bessere Verzahnung von E-Mail und Telefonie.
Microsoft testet diese Möglichkeit bereits seit April, hat sie aber jetzt in einigen Ländern freigegeben, darunter die USA, Kanada, Brasilien – und Deutschland. Neben Sprachtelefonie stehen für Skype in Outlook auch Videotelefonie und die Chat-Funktion zur Verfügung.
Microsoft reagiert damit auf Googles Integration des Videochat-Clients Hangout in den E-Mail-Dienst GMail. Die beiden Unternehmen duellieren sich mittlerweile in allen möglichen Geschäftsbereichen, seien es mobile Betriebssysteme (Android vs. Windows Phone), Office-Lösungen mobil wie auf dem Desktop (Google Docs/Drive/Apps gegen Office und Outlook) oder eben nun E-Mail-Dienste und Chat-Clients. Microsoft gelingt die Verzahnung von Mail und Telefonie hier in unseren Augen etwas besser. In Googles GMail sind die Bereiche Mail und Chat klar voneinander getrennt. E-Mail-Kontakte direkt anzurufen ohne erst ihre Nummer heraussuchen oder auch nur den Kontakt in einer Liste auswählen zu müssen, vereinfacht die Kommunikation.
Videotelefonie ist eine Funktion, die selten gelingt. In jüngster Zeit legte etwa der berühmte Internet-Investor Sean Parker (Napster, Facebook, Spotify) mit seinem Videochat Airtime eine Bauchlandung hin. Nur wenige Nutzer ließen sich von der Möglichkeit begeistern, direkt mit ihren Facebook-Freunden zu videotelefonieren. Erst Ende vergangener Woche allerdings machte sich Microsoft wenig Freunde, als man geschlagene drei Tage benötigte, um einen Ausfall von Outlook.com zu beheben. Das Problem habe aber nur für einen kleinen Teil der rund 400 Millionen Nutzer (alle Microsoft-Mail-Dienste zusammengefasst) überhaupt bestanden. Microsoft stellte Outlook.com vor gut einem Jahr als späte aber verbesserte Antwort auf GMail vor. Unter der neuen Adresse sollten alle weiteren von Microsofts Mail-Clients vereinheitlicht werden. Bislang ist die Integration von Live.com und Hotmail.com aber noch nicht vollständig abgeschlossen.
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