Die guten, alten Festplatten werden icht zwangsläufig durch schnellere SSDs ersetzt. Denn die deutlich höheren Kapazitäten, die Langlebigkeit und die verhältnismäßig niedrigen Preise machen HDDs zu beliebten Datenträgern. Und die Technik entwickelt sich kontinuierlich weiter, die die HE10 von HGST zeigt.
Helium im Inneren
HGST, eine Tochtergesellschaft von WD, stellte mit der HE10 eine konzeptionell spannende Festplatte vor, die eine Kapazität von 10TByte besitzt. Möglich wird dies durch eine Helium-Füllung. Da das Edelgas über eine geringere Dichte als Luft verfügt, verringern sich Strömungseffekte im Gehäuse, die ohnehin nicht erwünscht sind. Dadurch sei es möglich, sieben Scheiben statt der gewohnt sechs zu verbauen – und damit steigt die Kapazität auf 10TB. Gegenüber 8 TByte-Festplatten mit der typischen Luftfüllung sei auch die Leistungsaufnahme geringer, das auf den Motor niedrigere Kräfte wirken.

Die HDD besitzt 7.200 Umdrehungen pro Minute, der Cache ist 256MB groß. Transferraten von 237 MB/s (Lesen) bzw. 215 MB/s (Schreiben) werden versprochen. Die 3,5-Zoll-Platte wird zu Beginn vermutlich deutlich über 700 Euro kosten, ist aber aktuell noch für den Profi-Einsatz in Server-Architekturen vorgesehen. Aber die Technologie zeigt, dass sich die Festplatte auch künftig entwickelt.
Auch SSDs kommen
Apropos: Hersteller Sage zeigt, dass 10TB auch ohne weiteres mit einer SSD möglich sind – und das bei 2,5 Zoll Größe und einer Bauhöhe von 9,5 Millimetern. eMMC-Speicherchips, eher aus Smartphones bekannt, werden in einem RAID 0-Verbund vereint. Während die Lesegeschwindigkeit bei 400 MB/s liegen könnte, ist vor allem die Schreibgeschwindigkeit bei dieser Art Speicher recht gering (80MB/s). Und da wäre dann auch der Preis, über den Sage noch nichts verrät. Zur Orientierung: Samsungs 2TB-SSDs (850 Evo und 850 Evo Pro), im Grunde die größten erhältlichen SSDs für Privatanwender, beginnen bei rund 700 Euro. Enterprise-SSDs mit 4TB beginnen bei 2000 Euro.

Letztlich sollten normale Nutzer realistisch bleiben: Solche Größen sind nur dann sinnvoll, wenn man auch entsprechende Datenmengen besitzt – hochauflösende Fotos in extremen Mengen, UHD-Videomaterial, riesige Musiksammlungen zum Beispiel. Aber auch hier dürfte man nach wie vor mit regulären Festplatten (zum Beispiel 256GB SSD für Betriebssystem und Anwendungen sowie zusätzlich zum Beispiel 4TB große HDDs für die Daten) mehr als genügen. Doch wer weiß, was in fünf oder zehn Jahren benötigt wird?
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