Friend Bots: Microsoft will nervige Facebook-Freunde mit angenehmerer künstlicher Intelligenz ersetzen [Update]

Friend Bots: Microsoft will nervige Facebook-Freunde mit angenehmerer künstlicher Intelligenz ersetzen [Update]

Update: Die Geschichte ist natürlich ein Aprilscherz. Würde uns freuen, wenn wir den einen oder die andere von euch damit ein wenig erheitern konnten. 😉

Geht es nach Microsoft, dann sind persönliche Assistenten in Form von Chat-Bots erst der Anfang. Künftig sollen Bots unsere neuen Freunde werden oder lästige Zeitgenossen ersetzen können.

Ach ja, die lieben Freunde… Meistens freut man sich ja, sie zu haben. Man kann sich an ihrer Seite ausweinen, mit ihnen schöne Dinge erleben, ganze Nächte mit ihnen durchfeiern. Aber dann gibt es wieder Momente, in denen sie uns auf die Nerven gehen, etwa stundenlang telefonieren wollen oder uns mal wieder um Geld anpumpen. Und dann würde man sie am liebsten auf den Mond schießen.

Bots werden unsere neuen besten Freunde

Am Rande der Entwicklerkonferenz Build 2016 hat Microsoft hierfür nun eine Lösung präsentiert, die sich an dem persönlichen Assistenten Cortana für Skype orientiert: Moderene Chatbots, so genannte Friend Bots, sollen künftig unsere Freunde werden.

Das Prinzip soll dabei das Verhalten echter Menschen in sozialen Netzwerken täuschend echt nachahmen, sich hierbei allerdings deutlich angenehmer präsentieren. Zunächst stellen Microsofts Friend Bots dem Nutzer eine Freundschaftsanfrage auf Facebook. Ist diese akzeptiert, sind die Friend Bots darauf programmiert, Beiträge zu lesen, zu kommentieren und bei Bedarf zu liken. Der Clou dabei: Jeder Friend Bot enthält eine eigene Persönlichkeit, mag dann etwa die SPD lieber als die CDU, Messi lieber als Ronaldo (oder umgekehrt) und liked dann auch nur Status-Updates, die seinem Profil entsprechen.

Bots wissen, was du einsam bist oder im Arbeitsstress versinkst

Auch in Diskussionen mischen sich die Bots ein, vertreten ihre eigenen Meinungen und wissen dabei immer genau, wie weit sei gehen dürfen. Für politische Ansichten etwa gibt es bei der Entwicklung eine Art Schieberegler, der von links über die politische Mitte bis nach rechts ausschlagen kann. Wie weit rechts, hängt von den jeweiligen Gepflogenheiten in einem Land ab. In Deutschland etwa gilt nach wie vor der einst von Franz-Josef Strauß geprägte Grundsatz, dass die CSU immer weiter rechts sei als es das demokratische Verständnis eigentlich erlaube.

Friend Bots können aber noch mehr: So wissen lernfähige Algorithmen, wann sich ein Nutzer einsam fühlt. Der Bot meldet sich dann – und auch nur dann – und dient als tröstende Schulter („Naa, wat hasse?“). Wenn ein Nutzer hingegen im Arbeitsstress versinkt, weiß der Bot auch das, schweigt dann und schickt nur hin und wieder ein süßes Kätzchen-Foto als Aufmunterung. Besonders eignen sich Friend Bots für einsame Menschen.

Wer hat schon echte Freunde auf Facebook?

„Wir alle brauchen Sozialkontakte. Aber in Zeiten zunehmender Individualität und höherer Technisierung ist es für Menschen zunehmend schwer, neue Freundschaften zu schließen“, sagte Microsoft-Chef Satya Nadella auf einer Veranstaltung der Entwicklerkonferenz Build 2016, „vor allem Freundschaften, die ihnen auch gut tun.“ So sei jeder zwar mit dutzenden Menschen auf Facebook „befreundet“, aber nur wirklich wenige davon seien echte Freunde, die sich auch für den jeweiligen Nutzer interessierten. „Unsere Entwickler arbeiten deswegen daran, den Menschen das zurück zu geben, was ihnen die technische Entwicklung und falsche Freunde ein Stück weit genommen haben“, so Nadella.

Wie man künftig noch erkennen soll, was Mensch und was Maschine ist, ist noch nicht ganz klar. Aber Microsoft arbeitet daran.
Wie man künftig noch erkennen soll, was Mensch und was Maschine ist, ist noch nicht ganz klar. Aber Microsoft arbeitet daran.

Die ersten Friend Bots werden für das geplante Next Anniversary Update 2017 für Windows 10 erwartet. Die Forschung will da aber natürlich nicht Halt machen. Schon bald soll man auch Freunde und Bekannte, die einem besonders auf die Nerven gehen, mit einem angenehmeren Chatbot ersetzen oder aufpeppen können. „Der Bot springt dann praktisch in das Profil des eigentlichen Freundes und ersetzt es“, so Microsoft-Manager Peter Lee, „ähnlich wie im Film ‚Matrix‘ gesehen, nur eben auf positive Art und Weise.“

Auch Liebe möglich

Hinterlässt ein Freund etwa besonders beleidigende oder politisch extreme Kommentare auf Facebook, dann springt der Bot ein, entschärft diese oder löscht sie bei Bedarf. Verpasst ein Freund es, euch rechtzeitig zum Geburtstag zu gratulieren, dann springt ein adaptierter Friend Bot ebenfalls ein, gratuliert euch und ordert rechtzeitig ein Geschenk, das eurem Sozialstatus entspricht und den Kontostand des Freundes mit nicht mehr als 20 Prozent belastet.

In Zukunft seien auch Bots denkbar, die die Identität alter Schulfreunde annehmen, die man seit Jahren nicht gesehen habe und die sich plötzlich melden, so Lee. „Die prahlen dann aber nicht mit dem, was sie seither erreicht haben, sondern bewundern eher die Errungenschaften des Nutzers.“ Ähnlich wie in dem Spielfilm „Her“ mit Joaquin Phoenix werde so eine Art Wohlfühloase geschaffen, die dem Nutzer gefällt.

Wird es dann auch möglich sein, sich in einen Chatbot zu verlieben? „Nichts ist ausgeschlossen“, so Lee geheimnisvoll.

Bilder: Microsoft

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