Dorn im Auge: Microsoft im Weihnachtsgeschäft mit Preisoffensive gegen Googles Chromebooks

Dorn im Auge: Microsoft im Weihnachtsgeschäft mit Preisoffensive gegen Googles Chromebooks
Microsoft-Chef Satya Nadella vor Mitarbeitern und Partnern.

Microsofts thront im PC-Geschäft über 90 Prozent Marktanteil. Doch für einen IT-Konzern reicht ein Standbein alleine heute nicht mehr aus. Die Konkurrenz von Apple und Google will auch auf Fernseher, Autos, smarte Armbänder, will die Hoheit über unsere Daten in der Cloud. Und das PC-Geschäft ist anspruchsvoller geworden, klassische PCs und Laptops verkaufen sich nicht mehr von alleine. Das Geschäft mit Smartphones, Tablets und neuen vernetzten Geräten läuft besser. Microsoft beziffert den eigenen Marktanteil hier selbst plötzlich nur noch auf 14 Prozent. Trotzdem richtet sich die erste Aktion der neuen Strategie von Konzernchef Satya Nadella zuerst einmal gegen Googles Chromebooks.

Denn Googles technisch reduzierte Lowcost-Laptops sind dem PC-Giganten ein Dorn im Auge. Zwar übersteigt der Marktanteil von Chromebooks weltweit derzeit nicht die 2-Prozent-Marke, aber zahlreiche Erfolgsmeldungen und Googles Marktmacht haben Microsoft bereits zu Gegenaktionen veranlasst.

Microsofts geplante Lowcost-Offensive für das US-Weihnachtsgeschäft
Microsofts geplante Lowcost-Offensive für das US-Weihnachtsgeschäft

Neu ist diese: Microsoft will den 200-Dollar-Laptop. Bereits im Weihnachtsgeschäft soll HP in den USA das so genannte Streambook mit Windows 8.1 auf den Markt bringen, das nur 199 Dollar kosten soll. Genaue Eckdaten und technische Eigenschaften des Geräts sind leider noch nicht bekannt. Doch Microsoft und HP wollen noch mehr: Zwei Mini-Laptops mit 7 und 8 Zoll Bildschirmdiagonale und Windows 8.1 sollen folgen, von denen das kleinere Modell nur noch 99 Dollar kosten soll. Es gibt nicht wenige, die hier bereits an Netbooks denken. Der Preis der kleinen Streambooks wäre allerdings noch weit günstiger als seinerzeit EeePC und Co.

Harter Preiskampf, gespannt auf Netbooks

Auch von Toshiba soll zum Weihnachtsgeschäft in den USA ein neuer Laptop kommen, der nur 249 Dollar kostet und von den technischen Eigenschaften her an ein Chromebook erinnert: 32 GB SSD, 11,6-Zoll-Display und mit 1,1 Kilogramm ein Leichtgewicht. Passend dazu bewirbt Microsoft auch noch einmal den bereits verfügbaren Acer Aspire ES1, der mit 15,6-Zoll-Display und 500 GB Festplatte in der Konfiguration mit einem schwächeren Prozessor mit knapp 250 Dollar zu Buche schlägt.

Microsoft-Chef Satya Nadella vor Mitarbeitern und Partnern.
Microsoft-Chef Satya Nadella vor Mitarbeitern und Partnern.

Der Clou dabei für die Hersteller: Unterhalb der 250-Dollar-Marke reduziert Microsoft die Lizenzzahlung für Windows 8 von 50 auf 15 Dollar. Sie können also hier mit Chromebooks konkurrieren. Ein wenig rätselratend stehen Beobachter dennoch daneben und wundern sich, warum Microsoft den Chromebooks so viel Bedeutung beimisst, dass man dabei auf Lizenzeinnahmen verzichtet. Der Kampf um immer preisgünstigere Geräte wird auf Kosten der Margen ausgetragen. Man befürchtet ein wenig, dass die Anbieter sich hier unter Wert verkaufen – wobei es dennoch ganz schön sein kann, ein Netbook-Revival mit besserer Hardware als damals zu erleben.

Zu Plänen der Preisoffensive in anderen Ländern hat Microsoft bisher noch nichts bekannt gegeben.

Bilder: Microsoft

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