Weder iOS, noch Android. Und auch Windows kommt beim Aquaris M10 nicht zum Einsatz. Stattdessen setzen BQ und Canonical auf die Linux-Distribution Ubuntu, die das Tablet antreibt. Welche Vorteile soll das Betriebssystem bringen? Vermutlich gar nicht so viele…
Solide Ausstattung. Ausreichend?
Das Aquaris M10 von BQ existiert technisch soweit identisch als Android-Tablet. Auch bei der Ubuntu-Ausgabe wird der MediaTek Quadcore-Chip MT8163A mit 1,5GHz verbaut, dem 2GB RAM und 16GB Flash-Speicher zur Verfügung steht. Das 10,1 Zoll große Display verfügt über eine Auflösung von 1920 x 1200 Pixeln. Zwei Kameras (12 Megapixel Rückseite, Full-HD-Webcam Front), microSD-Kartenslot (maximal 64GB), micro HDMI-Port und einen 7280 mAh starken Akku gehören auch zum Standard.
Interessant ist, dass BQ und Ubuntu-Schöpfer Canonical versuchen, das Tablet vor allem als Desktop-Ersatz zu etablieren. Einerseits existiert ein regulärer Tablet-Modus, in dem das 470 Gramm leichte Gerät als solches verwendet wird. Verbindet man allerdings eine Tastatur und eine Maus, kann man das M10 als regulären Linux-Rechner verwenden – zum Beispiel an einem großen Monitor dank HDMI-Port. Der sogenannte Convergence-Modus soll später auch für Smartphones folgen, sehr ähnlich dem Konzept von Microsofts Continuum für Windows 10 Mobile.
An Apps soll es ebenfalls nicht mangeln, schließlich kann man Anwendungen vom Ubuntu Phone verwenden, zudem hat man Zugriff auf zahlreiche Programme aus dem Desktop-Sektor. Browser Firefox und die Office-Software LibreOffice sind von Haus aus dabei.
Braucht man das?
Dennoch stellt sich die große Frage: Ist die ARM-basierte Hardware überhaupt leistungsstark genug für anspruchsvollere Einsatzgebiete? Gerade 2GB RAM und der eher im Mittelklasse-Bereich angesiedelte Prozessor klingen jetzt nicht außergewöhnlich eindrucksvoll. Vielleicht sollte der Hersteller hier noch einmal nachbessern – bis zum Erscheinen im 2. Quartal 2016 ist ja noch etwas Zeit.
Über den Preis ist noch nichts bekannt. Wir können uns gut ein Ansiedeln im niedrigeren Preissegment vorstellen, denn wie sonst möchte man mit den Platzhirschen konkurrieren? 2-1-Geräte mit Windows sind einer der Trendthemen 2016, auch mit Android-Tablets kann man mittlerweile sehr solide arbeiten. Und ob Ubuntu genügend Alleinstellungsmerkmale mitbringen kann? Bisher hat es nicht den Anschein…
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