Zwei gute Nachrichten für Microsoft-Fans: Der Riese kann es immer noch und will seine Versprechen noch halten. Apps für alle Windows-Systeme, iOS und Android sollen weiterhin möglich sein, Lineale für Tablets, Cortana für Skype, Linux-Kommandos für Windows, all das wird kommen. Längst nicht alles heute auf der Keynote der Entwicklerkonferenz Build 2016 gezeigte haute die Zuschauer um, aber einzelne Details dann doch.
Apps für alle Plattformen inklusive iOS und Android: Ja, doch noch!
Microsoft steht bei Nutzern und Entwicklern tief in der Schuld und zeigte heute auf der Keynote der Build, dass man nach wie vor gewillt ist, die Versprechen zu halten. Apps, die auf allen Windows-Plattformen einschließlich der Xbox laufen, werden immer mehr. Entwickeln soll man zukünftig etwa auch auf der Xbox One können. Erste Spiele laufen sowohl auf der Xbox-Konsole als auch auf Windows-10-Rechnern und -Smartphones. Dank der neuen Version der Entwicklungsumgebung Visual Studio sollen sich Apps leichter auch für iOS- und Android-Geräte anpassen lassen. Ein Versprechen, das Microsoft vor langer Zeit gab und bereits zu brechen schien. Nun soll es doch noch möglich werden.
Ink für Microsofts papierlose Zukunft
Aber mehr noch: Microsoft will die Stift-Eingabe Ink auf Touch-fähigen Windows-Rechnern im Anniversary Update von Windows 10 im Sommer noch besser machen. Eine Verknüpfung von Notes und dem im Hintergrund „mitdenkenden“ Outlook soll etwa dafür sorgen können, dass ein Kalender-Eintrag angelegt wird, wenn der Nutzer in einem Satz das Wort „tomorrow“ von Hand schreibt. Virtuell eingeblendete Lineale sollen Zeichungen noch einfacher machen. Und markiert man in Bing Maps eine Strecke mit einer handgezeichneten Linie, dann misst die Software automatisch die Entfernung. Nicht schlecht!
Cortana für Skype bucht auf Wunsch Hotels
Interessant, dass Microsofts Sprachassistent künftig auch für die Spielkonsole Xbox One und für das Chat-Tool Skype zur Verfügung steht. Cortana denkt etwa im Hintergrund mit, wenn man sich mit einem Freund über einen anstehenden Termin unterhält. Das Programm wird dabei zu einem Bot, der sich in einer neuen Konversation meldet und anbietet, den diskutierten Termin im Outlook anzulegen oder direkt einen Termin dafür zu buchen. Fast so wie ein Mensch. Für Entwickler außerdem interessant: Die Linux-Kommandozeile „Bash“ soll künftig nativ in Windows 10 integriert sein. Heute zwar keine Revolution mehr, aber noch vor fünf Jahren nahezu undenkbar.
Intelligente Software sagt einem Blinden, was um ihn herum passiert
Diese so genannten Bots werden für Microsoft und andere Unternehmen wie Facebook, Google und Amazon immer interessanter. Microsoft führte auf der Keynote unter anderem vor, wie etwa Ladenbesitzer selbst einen Bot gestalten können, der mit Kunden redet. Microsoft zeigte außerdem eine neue, intelligente Datenbrille, die einem Blinden etwa sagen kann, was in seiner Umgebung vor sich geht und welcher Stimmung und welchen Alters die Leute sind, mit denen er gerade redet.
Eine ganz große neue Entdeckung habe ich beim Livestreamen der fast zweieinhalbstündigen Keynote zwar nicht gemacht. Aber es sind kleine und feine Verbesserungen, die durchaus interessant klingen.
Am Rande der Keynote verwies Microsoft außerdem stolz darauf, dass man jetzt mehr als 270 Millionen Installationen von Windows 10 unter das Volk gebracht habe und das neue Betriebssystem damit das mit Abstand schnellst wachsende der eigenen Geschichte sei. Die Entwicklerkonferenz Build 2016 findet in San Francisco statt und dauert noch bis Freitag. Über spannende neue Entwicklungen dort berichten wir natürlich auch hier im Blog!
Bild: Microsoft
Jetzt kommentieren!