Es ist ganz simpel: Einfach ein gutes Tablet kaufen und Spaß haben. Pustekuchen, denn wer wie ich nicht bereit ist, Kompromisse einzugehen, hat es aktuell wirklich schwer, das richtige Gerät zu finden. Ein dramatischer Leidensbericht von einem Mann, der eigentlich „nur“ DAS BESTE Tablet haben möchte…
Die Ausgangssituation: Ein neues Tablet muss her!
Bereits seit Monaten liebäugle ich mit dem Kauf eines zeitgemäßen Tablets. Mein iPad der ersten Generation ist kaum noch zu gebrauchen. Wobei: Als besseres Küchenradio mit Spotify-Anbindung verrichtet es noch pflichtschuldig seinen Dienst. Mein altes Android-Tablet vom deutschen Hersteller Cat ist mir schlicht zu langsam und nicht mehr für die neuesten Games geeignet. Beide sind mir mit der Zeit zu groß und zu schwer geworden. Ein neues Tablet soll also her, das eine Display-Größe von maximal 9 Zoll besitzen soll. Leicht und dünn muss es ebenfalls sein. Und da ich sehr viel und gerne am Tablet lese, erwarte ich einen hochauflösenden Bildschirm. Für Spiele benötige ich mindestens 2GB RAM und einen Highend-Prozessor mit mindestens vier Rechenkernen. Nach ausgiebiger Recherche favorisiere ich hier einen Chip von Qualcomm oder Nvidia.

Auf der Wunschliste stehen weitere Elemente, die ich erwarte: HDMI-Ausgang zum potentiellen Anschluss an einen HDTV, microSD-Kartenslot, USB für zusätzliche Geräte und NFC – man weiß ja nie, wozu man das mal brauchen könnte. Zwei gute Kameras, eine für die Videotelefonie via Skype, die andere für ordentliche Schnappschüsse, wären sinnvoll. Und ich bin ganz ehrlich: Für mich spräche nichts dagegen, wenn mein Traumtablet wasserdicht wäre. Wieso? Nun, damit ich auch in der Badewanne im Netz surfen oder Artikel lesen kann, ohne mir Sorgen machen zu müssen, dass ein paar Tropfen Wasser ins Innere gelangen. Auch koche und backe ich leidenschaftlich gerne, hier soll mein Tablet mit dabei sein. Und wenn es mal beschmiert, könnte ich es so einfach mit einem nassen Lappen abwischen.
Kurzum: Ich wünsche mir einen Alleskönner, der mich nicht nur die nächsten drei Monate zufriedenstellt, sondern bei dem ich das Gefühl erhalte, auch noch 2016 ein wertiges, leistungsstarkes Produkt zu besitzen. Zu viel verlangt ist dies doch nicht, oder?
Das Betriebssystem: Diesmal….

Ich überlegte lange, welches Betriebssystem für mich das geeignetste wäre. Android, Windows und iOS standen zur Auswahl. Mit allen hatte ich bereits Erfahrungen gesammelt, die Wahl fiel letztlich auf Android. Das ist in erster Linie eine subjektive Entscheidung, gewissermaßen ein Bauchgefühl. Android steht für mich für sehr viel Freiheit und Flexibilität sowie eine gewaltige Auswahl an Apps – für jeden Zweck.
Obwohl Microsoft meiner Auffassung nach gerade mit Windows 10 auf dem richtigen Weg ist, ist die App-Auswahl gegenwärtig bei Windows 8 nicht das, was ich erwarte. Das wird sich sicherlich in den kommenden Jahren mit Windows 10 massiv ändern, da bin ich sicher. Und Apples iOS mag ich zwar und nutze es tagtäglich auf meinem iPhone, doch kamen die aktuellen iPad-Modelle für mich persönlich leider schon im Vorfeld nicht infrage. Denn sie sind nicht wasserdicht und vor Staub geschützt. Schade.
Wo ist das Problem?
Wenn Sie sich ein wenig mit den aktuellen Top-Tablet beschäftigt haben, dürften Sie sich vielleicht die Frage stellen: „Wo ist das Problem? Junge, nimm das Sony Xperia Z3 Tablet Compact“. Schon, ja. Das ist tatsächlich einer meiner potentiellen Kandidaten. Nur kann es das richtige Gerät für mich sein, wenn ich weiß, dass das Display nicht die bestmögliche Auflösung besitzt?

Samsungs Galaxy Tab S 8.4 verfügt über einen besser aufgelösten Bildschirm. Und mit einer aktuell laufenden Cashback-Aktion würde ich sogar 100 Euro sparen. Kurioserweise reizt mich das Tablet nicht ganz. Es sieht verhältnismäßig unspektakulär aus, ist nicht wasserdicht und der Prozessor schnitt bei Benchmark-Tests nicht einmal besonders gut ab. Für meine hohen Ansprüche müsste ich wohl auf den Nachfolger warten. Auf den bin ich übrigens sehr gespannt, er wurde jedoch noch nicht angekündigt.

Wie wäre es dann mit dem Nvidia Shield Tablet? Ein enorm potenter Prozessor, perfekt fürs Gaming geeignet und mit fast allen wichtigen Merkmalen ausgestattet. Doch beim Recherchieren und Lesen unzähliger Testberichte war klar: Das Gehäuse ist nicht wassergeschützt, die Display-Auflösung könnte höher ausfallen und die Akkulaufzeit ist – auch aufgrund des verbauten, starken SoC – recht gering. Dieser Aspekt ist mir wichtig, da ich nicht tagtäglich spielen möchte. Leider führte dies dazu, mich gegen das Shield Tablet zu entscheiden.
Das Nexus 9 wäre eigentlich großartig: Mächtiger 64bit-Prozessor, schickes Design, Android 5.0 von Haus aus bereits installiert. Aber? Ein Blick in diverse Foren macht deutlich, dass gerade das theoretisch ideale Display mit großen Problemen zu kämpfen hat, sogenannte Lichthöfe möchte ich nicht in Kauf nehmen. Nicht zu dem Preis, für den das Nexus 9 verkauft wird. Leider verzichtete der Hersteller außerdem auf HDMI und einen microSD-Kartenslot – damit hat sich das Gerät für mich erledigt. Leider.
Ein aktueller Highend-Kandidat ist noch das Dell Venue 8 7000. Toller Bildschirm, flotter Prozessor und eine außergewöhnliche Kamera sprechen für das Tablet. Dagegen: Weshalb gibt’s weder HDMI-Ausgang, noch ein microSD-Kartenslot? Wieso nur wurde darauf verzichtet? WIESO?

Und nun?
Aktuell bin ich ratlos. Welchen Kompromiss bin ich bereit einzugehen? Derzeit irgendwie keinen, so reizvoll alle genannten Kandidaten sein mögen. Vielleicht bin ich schlicht zu wählerisch und es ist gar nicht einmal die Schuld der Firmen. Also warte ich darauf, dass von einem Hersteller ein Spitzen-Tablet kommt, das all meine Bedürfnisse befriedigen kann. Anfang März findet der Mobile World Congress statt, in Barcelona folgen hoffentlich einige spannende Ankündigungen. Ein Xperia Z4 Tablet mit einem noch besseren Bildschirm und vielleicht sogar dem Snapdragon 810-Prozessor, mit dem ich auch in Zukunft glücklich sein könnte? Das wäre mein Traum. Gerne kann mich auch ein anderer Konzern mit einem 8/9-Zoll-Tablet überraschen.
Es wäre zu schön, endlich das passende Gerät in den Händen halten zu können. Mit zu konkreten Vorstellungen scheint die Wahl nicht zu einfach zu sein. Andererseits: Wenn ich schon gewillt bin, bis zu 400 Euro für ein Tablet auszugeben, dann erwarte ich auch ein Produkt, das sich keine Blöße gibt.
Oder liege ich völlig falsch? Haben Sie einen Tipp für mich? Ich freue mich über sachdienliche Kommentare.
Jetzt kommentieren!
Richtig guter Artikel, der es auf den Punkt bringt! Ich denke die meisten haben bei all der Auswahl den Überblick verloren und kaufen am Ende eher aus dem Bauch heraus „die üblichen Verdächtigen“. Halte uns auf dem Laufenden, was deine Entscheidung betrifft!
Übrigens, was das OS angeht: Cyanogenmod mal ausprobieren, hab ich mal auf dem alten HP Touchpad getestet, war echt super und man bleibt äußerst flexibel…
Danke!
Ja, ich bleib am Ball. Ich warte noch ein klein wenig. Vielleicht, bis das Z3 billiger wird, vielleicht auf neue Geräte (MWC). Und dann mal gucken.
Cyanogenmod ist in der Tat eine Option. Würde ich aber nur dann installieren, wenn mein Tablet schon etwas älter wäre. Mit Android 5.0 hat man schon ein tolles OS, aber die Cyanogenmod frisst nicht so viele Ressourcen (wobei auch das bei Android 5.0 besser geworden ist)…
Ich hoffe, dass OnePlus mal ein Tablet vorstellt, denn ich bin sehr happy mit meinen OnePlus one Smartphone. Aktuell gibt es wohl keine Tablet-Alternative zum Apple iPad, welches mir aber, in der von mir benötigten Ausstattung, schlichtweg zu teuer ist.
Ein Tablet von OnePlus? Hui, das wäre natürlich sehr nice. Mit Snapdragon 810, hochauflösendem Bildschirm, wertiger Verarbeitung – und das zum guten Preis? Gekauft. 🙂 Reizvoll find ich ja auch die Highend-Geräte von Xiaomi. Aber die gibt es ja regulär auch nicht in Deutschland zu kaufen. Schade…