Als „Unterhaltungs-Interface“ bezeichnet Google sein neues TV-Betriebssystem, an dessen Finalisierung momentan mit Hochdruck gearbeitet wird. Dabei gehe es darum, „Inhalte zu finden und zu genießen, und das mit einem möglichst geringen Aufwand“, heißt es in einem internen Dokument, das The Verge nun öffentlich gemacht hat. Der Name des Betriebssystems von Google: Android TV.
Google positioniert sich offenbar gegen Content-Produkte wie Apple TV oder die Streaming-Variante Fire TV von Amazon. Entsprechend will der Konzern sein Android TV benanntes Konzept nicht als Computing-Plattform, sondern als Unterhaltungs-Interface verstanden wissen. Erste Screenshots (Abbildung) zeigen, dass nicht nur Apps von Google in das System integriert werden, sondern auch Anwendungen von Drittanbietern wie etwa Netflix oder Hulu Zugang gewährt wird. Auch für Games ist offensichtlich ein eigener Bereich vorgesehen. Abzurufender Content wird auf der Oberfläche standardmäßig durch Abbildung scrollbarer Karten für Filme, Serien, Apps und Games dargestellt. Über die Fernbedienung lassen sich diese Karten nach links oder rechts durchblättern. Nach oben und unten kann zu verschiedenen Kategorien navigiert werden. Aber auch eine Sprach- und Gestenerkennung soll beim Google-System integriert werden.
The Verge berichtet zudem, dass Android TV den HDMI-Streaming-Stick Chromecast – wenig überraschend – nicht ersetzen, sondern ein eigenes System werden soll. Eine möglichst simple Anwendung ist Google dabei diesmal offenbar extrem wichtig. So werden externe Entwickler aufgerufen, „besonders einfache TV-Apps für ein besonders einfaches Settop-Box-Interface zu entwerfen.“ Nicht bestätigt bleiben weiterhin Berichte, Google würde zudem eine eigene, als „Nexus TV“ benannte Settop-Box auf den Markt bringen, auf der Android TV laufen soll.
Eine erste Software für ein Google-TV hatte der Anbieter bereits 2010 veröffentlicht, es dann aber aufgrund geringer Akzeptanz und schlechter Bedienbarkeit nicht weiter verfolgt. Doch Google scheint aus den Fehlern früherer TV-Ambitionen gelernt zu haben. Das IT-Unternehmen will diesmal von Anfang an alles richtig und sein eigenes Fernsehbetriebssystem vor allem eben deutlich einfacher, übersichtlicher und anwendungsfreundlicher machen.
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