Xiaomi Mi Mix 4 und Mi Pad 5 vorgestellt

Alle Augen sind auf Xiaomi gerichtet, als derzeit absatzstärksten Smartphone-Hersteller. Mit dem Mi Mix 4 und dem Tablet Mi Pad 5 will Xiaomi seinen Platz an der Sonne verteidigen. Wir stellen euch die Geräte vor – und verraten, mit wem die Chinesen konkurrieren.

Xiaomi Mi Mix 4 und Mi Pad 5 vorgestellt

Mi Mix 4 – Topmodell mit versteckter Kamera

Im Xiaomi-Universum ist das Mi Mix 4 der neue Fixstern. Dabei ist es für ein Top-Smartphone schon beinahe etwas bieder, vergleicht man es mit den Falt-Smartphones von Samsung. Wollt ihr aber keinen technischen Schnickschnack, sondern aktuelle Technik im bewährten Formfaktor, ist das Mi Mix 4 vielleicht genau das, was ihr sucht.

In drei Farben gibt es das neue Xiaomi Mi Mix 4 – aber vorerst nur in China. (Foto: Xiaomi)

Mit 225 Gramm noch vergleichsweise leicht, sind die Abmaße von 162,6 mal 75,4 mal 8 mm kompakt genug für die Einhand-Nutzung. Die Rückseite bietet eine Triple-Kamera. Die Hauptkamera löst mit 108 Millionen Subpixeln auf, welche die Software via Pixel-Binning zu 12-MP-Bildern zusammenrechnet. Eine 8-Megapixel-Periskop-Kamera und die Ultraweit-Linse mit 13 Megapixeln ergänzen das Array.

Wie schon im ZTE Axon 20 und Samsung Galaxy Z Fold 3, versteckt sich die Selfie-Kamera unter dem Display und löst mit 20 Megapixeln aus. Xiaomi verspricht eine sehr gute Qualität, die ohne die Kinderkrankheiten der noch neuen Technologie auskommt. Heißt: Kein Überstrahlen, dafür ordentliche Fokusschärfe und schönes Bokeh.

Xiaomi setzt auf eine Unter-Display-Kamera für Selfies. Das Prinzip ist bekannt und von ZTE als auch Samsung etabliert. (Abbildung: Xiaomi)

Zur Geltung kommen visuelle Inhalte auf dem 6,67 Zoll großen OLED-Bildschirm mit 1.800 mal 2.400 Bildpunkten und einer Pixeldichte von 400 ppi. Wichtiger als diese Zahlen sind die 120 Hz des Display. Das Xiaomi Mi Mix 4 gibt Bewegtbilder ohne Schlieren und Ghosting wieder.

Flotter Prozessor, aber kein erweiterbarer Speicher

Hohes Tempo garantieren der Prozessor Qualcomm Snapdragon 888+ mit insgesamt 8 Rechenkernen und die Adreno-660-Grafikeinheit. 5G-Konnektivität ist so selbstverständlich verbaut wie Bluetooth 5.2, NFC, Fingerprint-Sensor und das noch nicht weit verbereitete UWB (Ultra Wide Band). Mit diesem ersetzt ihr euren Auto-Funkschlüssel und andere elektronische Geräte. Hier könnte Xiaomi Technologie-Vorreiter sein.

Von 128 GB bis 512 GB internem Flashspeicher und zwischen 8 GB und 12 GB RAM rangieren die unterschiedlichen Modellausstattungen. Den verlöteten Speicher könnt ihr leider nicht mit einer microSD-Karte erweitern.

Mittels Quick Charge 4 und Fast Charging mit satten 120 W soll der Mix-4-Akku mit 4.500 mAh innerhalb einer Viertelstunde auf 100 % aufzuladen sein.

Perfekt ist das Xiaomi Mi Mix 4 nicht. Der USB-Anschluss entspricht dem Standard 2.0 und ist damit langsamer als andere Top-Geräte der Konkurrenz. Zudem stößt sauer auf, dass dieses Smartphone nur nach IP53 zertifiziert ist. Statt vollständig gegen Wasser und Staub geschützt zu sein, hält es nur einige Körnchen und Tropfen davon ab, ins Gehäuseinnere zu gelangen. Für einen Nachfolger sehen wir da Verbesserungsbedarf.

Nicht nachmachen! Das Mi Mix 4 ist „nur“ nach IP53 geschützt, hält also ein paar Sandkörner oder Wassertropfen ab. (Foto: Xiaomi)

Der größte Wermutstropfen ist allerdings die Verfügbarkeit. Zunächst erscheint das Mi Mix 4 nur in China und kostet umgerechnet 660 Euro in der kleinsten Speicherausstattung. Wann und ob es in Europa erscheint, ist zum Zeitpunkt dieses Beitrags unklar.

Interessant ist das Mi Mix 4 vor allem dann, wenn ihr statt der Samsung-Falt-Telefone einen Quasi-Nachfolger der Galaxy-S-Modelle sucht.

Mi Pad 5 und Mi Pad 5 Pro – Angriff auf Apple

Mit dem Mi Pad 5 und einem weiteren Pro-Modell greift Xiaomi den Tablet-Platzhirsch Apple an. Anders als das Mi Mix 4 könnt ihr sie ab August 2021 in Europa kaufen.

Attraktiv ist das Flachrechner-Duo vor allem deshalb, weil das Preis-Leistungsverhältnis exzellent ist. Beide Tablets besitzen einen 11 Zoll großes LC-Bildschirm, der HDR10+ beherrscht und Inhalte mit 120 Hz wiedergibt.

Je nach Ausstattung sind 128 GB oder 256 GB Flashspeicher für Apps, eigene Dateien und das Betriebssystem Android 11 und die Nutzeroberfläche MIUI 12.5 verfügbar. Unterschiede gibt es bei Arbeitsspeicher, der Kamera-Auflösung, der Akku-Größe und dem verbauten Prozessor.

Dem Pro-Modell spendierte Xiaomi den etwas leistungsfähigeren Prozessor, bis zu 8 GB Arbeitsspeicher und eine 50-MP-Hauptkamera. Das reguläre Mi Pad 5 steht dem etwas nach, punktet jedoch mit einem größern Akku. Diesen von null auf 100 % zu bringen, dauert Xiaomi zufolge im Mi Pad 5 mit 8.720 mAh ungefähr 91 Minuten, beim Pro-Modell mit seinen 8.600 mAh nur 67 Minuten.

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Xiaomi verzichtete auf einen microSD-Kartenslot. Externe Speichermedien schließt ihr via USB-C-Buchse an. Selbiges gilt für kabelgebundene Kopfhörer. Mit WiFi 6 und Bluetooth 5.2 sind die gängigen modernen Konnektivitätsstandards integriert. Eine SIM- oder NFC-fähige Version der Mi-Pad-5-Modelle gibt es nicht. Dafür jedoch mit einer Ansteck-Tastatur und einem USI Pen passendes Zubehör für die Büroarbeit.

Verglichen mit Apples iPad sind die beiden Geräte geradezu echte Schnäppchen. Fürs Mi Pad 5 möchte Xiaomi um die 260 Euro sehen, das Mi Pad 5 Pro kostet 330 Euro. Sucht ihr also ein günstiges, technisch zukunftsfähiges Tablet und wollt euren Geldbeutel schonen, könnte Xiaomi den Zuschlag erhalten.

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