Warum ich die Diktierfunktion am iPhone liebe

Trendblogger Frank Müller tippt nur am Rechner gerne, nicht auf dem Smartphone. Seine Lösung: die Diktierfunktion am iPhone. Für die hat er einige Tipps und Tricks parat und fragt sich, ob es wohl noch mehr Menschen von dieser Sorte gibt.

Warum ich die Diktierfunktion am iPhone liebe

Bastian Pastewka nutzt die Diktierfunktion als komisches Element in seiner Serie, und auch ich habe bei ihrer Verwendung schon mehr als einmal ein amüsiertes Schmunzeln von meinen Töchtern geerntet. Dabei ist sie am iPhone für mich die optimale Texteingabe – bis auf ein paar Macken.

Tippen? Nur auf einer Tastatur für 10 Finger

Die Diktierfunktion rettet mich, wenn ich nicht vor einer Tastatur sitze. Denn wenn ich auf dem iPhone tippen muss, macht mich das wahnsinnig. Ich brauche das haptische Feedback und den Komfort einer Tastatur mit mechanischen Schaltern.

Meine Finger sind zu dick

Während meine Töchter in einem Affenzahn beiddäumig tippen, fühle ich mich mit einem über der Tastatur kreisenden Zeigefinger am iPhone wie ein Greis, der den Anschluss verpasst hat. Probiere ich es zu schnell, tippe ich dauernd daneben. Dann dauert es ewig, bis ich alle Fehler korrigiert habe. Tippe ich sorgfältig und langsam, dauert es mir viel zu lange. Warum also nicht einfach Sprachnachrichten verschicken?

Ich hasse Sprachnachrichten

Für den Absender mögen sie extrem praktisch sein, aber für mich als Empfänger sind sie eine Qual. Wenn im Familien-Chat eine Nachricht die andere jagt und die Hälfte davon Sprachnachrichten sind, bin ich kurz vorm Verzweifeln. Ich sehe nicht auf einen Blick, worum es geht, muss im Büro jedes Mal die Kopfhörer einsetzen oder mit dem Smartphone am Ohr rumlaufen. Manchmal ignoriere ich Sprachnachrichten in Gruppen-Chats darum einfach.

Sprachnachrichten im Familien-Chat
Sprachnachrichten im Familien-Chat

Meine Töchter kennen meine Abneigung. Das hindert sie zwar nicht daran, weiter schwerpunktmäßig Sprachnachrichten einzusetzen. Aber immerhin ergänzen sie wichtige Mitteilungen inzwischen mit dem getippten Hinweis, sie doch bitte gleich anzuhören. Oder markieren weniger dringende Botschaften mit dem Verweis, man könne sie in Ruhe bei Gelegenheit anhören.

Nur in einer Situation lasse ich Sprachnachrichten gelten. Wenn die Töchter mal wieder wochen- oder gar monatelang in fremden Ländern unterwegs sind. Zusammenfassungen ihrer Abenteuer lassen sich zugegebenermaßen besser sprechen. Außerdem hört man dann die Stimme mal wieder. In allen anderen Situationen sind Sprachnachrichten des Teufels.

Diktierfunktion FTW

Aus all diesen Gründen liebe ich die Diktierfunktion. Ich nutze den Komfort, beim Gehen Nachrichten verfassen zu können. Aber ich mute dem Empfänger keine Sprachnachricht zu. Der Chat bleibt weiterhin nach Schlüsselworten durchsuchbar und nimmt nur wenig Speicherplatz ein.

Zwar muss ich meist noch ein wenig korrigieren, aber selbst dann ist Diktieren und Korrigieren immer noch schneller als Tippen und Korrigieren. Außerdem wird man vor dem Beginn einer Nachricht stärker zum Denken genötigt. Das ist in vieler Hinsicht hilfreich.

So sieht es aus, wenn man einen Absatz diktiert

Diesen Absatz hier habe ich komplett diktiert, und ihm nachträglich zu korrigieren. Im Satz vorhin habe ich statt „und ihn“ natürlich „ohne ihn“ gesagt. Wie man sieht, ist die Funktion noch nicht ganz perfekt. Man muss sich schon bemühen, einigermaßen deutlich zu sprechen. Trotzdem geht es deutlich schneller, als wenn ich solche Textmengen selbst tippen müsste.

Satzzeichen diktieren

Auch die Satzzeichen diktiere ich selbstverständlich mit. Das klappt in der Regel auch sehr gut. Nur beim Bindestrich versagt die Spracherkennung regelmäßig. Man hat hier nur die Wahl zwischen Pest und Cholera. Entweder gibt es ein Deppen-Leerzeichen (Test Beispiel) oder einen Gedankenstrich (Test –Beispiel) mit je einem Leerzeichen davor oder dahinter. Den korrekten Bindestrich (Test-Beispiel) habe ich bisher noch nicht diktieren können. Für Hinweise, wie das klappt, wäre ich sehr dankbar.

Bis auf den Bindestrich klappt es aber sehr gut. Nicht nur Komma, Punkt, Ausrufezeichen und Fragezeichen werden verstanden. Auch eine neue Zeile oder ein Absatz lassen sich diktieren. Ebenso Anführungszeichen unten, Anführungszeichen oben, (eckige/geschweifte) Klammer auf oder zu.

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Diktierfunktion in mehreren Sprachen nutzen

Darüber hinaus ist die Spracherkennung nicht auf die Sprache Deutsch beschränkt. Hat man anderssprachige Tastaturen installiert, kann man durch einen Fingertipp auf die Weltkugel die Sprache wechseln.

Diktierfunktion auch offline nutzbar – aber erst ab iPhone 6

Ich nutze zur Zeit noch ein iPhone 5S. Das heißt, meine Aufnahme wird in jedem Fall via Internet auf die Server von Apple geschickt. Das merkt man vor allem dann, wenn die Verbindung mal nicht so optimal ist. Dann blickt man schon sekundenlang auf das Display, ohne dass das gesprochene Wort sichtbar wird. Ab iPhone 6 soll es auch möglich sein, die Diktierfunktion ohne Verbindung zum Internet zu verwenden.

Zum Schluss: eine Frage der Haltung

Das betrifft zwar noch eher die Sprachnachricht, aber es muss einmal gesagt werden: Smartphones sind dazu gedacht, ans Ohr gehalten zu werden. Die aktuell angesagte Haltung, bei der man das Smartphone waagerecht wie ein Tablett hält, um direkt ins Mikrofon zu sprechen, führt bei Sprachnachrichten nur zu hörbaren Schnaufern, zu Pustern ins Mikrofon und damit zu schlechterer Audioqualität.

Ob beim Diktieren oder bei Sprachnachrichten: einfach das Smartphone ans Ohr halten und sprechen. Das Mikrofon ist für genau diese Haltung konzipiert.

Ganz zum Schluss: wie haltet ihr es mit der Diktierfunktion?

Was mich wirklich interessieren würde: Bin ich mit meiner Vorliebe für die Diktierfunktion ein Exot oder gibt es unter unseren Lesern noch mehr bekennende iPhone-Diktatoren? Hinweise in den Kommentaren werden dankbar entgegengenommen!

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3 Kommentare zu “Warum ich die Diktierfunktion am iPhone liebe

  1. Ich diktiere die Texte auf meinem Android-Gerät auch lieber als dass ich sie tippe. Aber eigentlich nur längere Passagen oder wenn ich gerade keine Zeit zum Tippen habe. Ansonsten bin ich mit der Fehlerkorrektur meiner Tastatur beim Tippen recht zufrieden. Aus Wortdrehern mit Vertippern neben dem gewünschten Buchstaben wird eigentlich zuverlässig das korrekte Wort geschrieben. Da kann ich auch mit meinen dicken Fingern schnell schreiben.

  2. Hallo Frank,
    sehr interessanter Artikel, auch ich diktiere alle meine Sprachnachrichten. Auch diese. Das mit dem Bindestrich ist eigentlich ganz einfach. Das Wort „Bindestrich“ muss man nur ganz schnell aussprechen, dann wird der Strich auch tatsächlich gesetzt. Allerdings habe ich ein iPhone 7.
    Bei mir funktioniert es nicht so richtig mit den Anführungszeichen. Da wird immer das ganze Wort ausgeschrieben. Hat da vielleicht jemand einen Tipp? Ich liebe diese Funktion, sie erspart einem so viel Zeit, auch im Geschäftsleben.

  3. Ich liebe ebenfalls die Diktierfunktion. Allerdings ist diese unter iOS deutlich schlechter als unter Android 9.
    Android 9 (auf Samsung Galaxy S9) versteht nahezu alles, auch Ortsnamen. Unter iOS 12.3.1 (auf iPhone 8) ist das eine Katastrophe. Selbst einfachste deutsche Wörter fehlen zum Teil im Wörterbuch. Völlig unverständlich, warum Apple hier nicht endlich mal nachbessert.

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