Uhren sind weit mehr wert als der Preis für Material und Fertigung. Früher wurden sie vererbt, zumindest sollten sie ein Leben lang halten. Damit war die Uhr mit einer Person untrennbar verbunden. Mit der Swatch ging das zwar verloren. In gewissen Kreisen oder zum Anzug wurde jedoch weiterhin die Omega getragen. Oder die Rolex. Wer heutzutage wissen möchte, wie spät es ist, schaut dagegen auf das Smartphone. Oder auf die Smartwatch. Die ist dann aber kein Schmuckstück mehr, sondern bloß noch Technik im Miniaturgehäuse – ein Hingucker, ohne aber schön zu sein.
Die Smartwatch mit eigenem Uhrwerk
Trotzdem wird die Apple Watch am Handgelenk genauso oft erkannt wie eine Uhrenmarke mit Tradition. Das liegt einerseits am Hype, der um das iPhone-Beiwerk gemacht wurde. Nicht wenige tragen die Apple Watch auch. Mit unterschiedlichen Gehäusen, Armbändern und Watch Faces (digitalen Ziffernblättern) erscheinen sie individuell, und doch sind sie es nicht. Eine Apple Watch bleibt immer eine Apple Watch. Es ist ein Klischeebild, aber vor Augen habe ich eine Werbeagentur oder ein Startup, in dem nicht ein einziger keine Apple Watch trägt. Das spricht nicht einmal gegen diese Smartwatch – im Gegenteil. Aber sie ist eben keine Rolex, keine Breitling und auch keine Tag Heuer.
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Die Hersteller von Luxusuhren haben ihr Problem erkannt und selbst Smartwatches entwickelt, die nach Tradition und Exklusivität aussehen. Im Inneren kombinieren sie alte mit neuer Technik: Die Uhrzeit ist nicht bloß eine App wie das Telefonsymbol auf dem Smartphone. In den meisten Fällen steckt neben einem Mikroprozessor auch ein klassisches Uhrwerk im Gehäuse. Daneben gibt es auch reine Smartwatches, die bloß wie klassische Modelle aussehen. Doch der Kenner wird auch diese unterscheiden können – so wie früher die Rolex vom Mitbringsel aus dem Urlaub.
Tag Heuer Connected Modular 45
Auf den ersten Blick ist auch die Tag Heuer Connected Modular 45 nicht von einer mechanischen Uhr zu unterscheiden. Doch entwickelt wurde sie mit Hilfe von Google und Intel. Im Schweizer Uhrengehäuse findet sich ein Atom-Prozessor und Android Wear (mittlerweile in Google Wear umbenannt), ein Betriebssystem für Wearables. Unzählige Möglichkeiten gibt es, die Uhr individuell aussehen zu lassen und auch ihren Wert zu steigern: Armbänder, Bandanstöße, Schließen und mechanische Module – auch mit Brillianten besetzt.
Das Uhrwerk ist ein original Schweizer Automatikwerk. Smarte Funktionen werden ermöglicht durch GPS, NFC, Bluetooth und zahlreichen Apps, die auf der Tag Heuer Connected Modular 45 laufen. Es werden eingehende Anrufe angezeigt und anstehende Termine. Es lässt sich der Schlaf aufzeichnen und Musik abspielen. Bedient wird die Uhr über ein Touchdisplay aus Saphirglas. Kostenpunkt über 1.000 Euro – nach Ausstattung auch viel, viel mehr.
Breitling Exospace B55 Connected
Die Breitling Exospace B55 Connected besitzt ebenfalls eine Quartz-Uhrwerk neben den Funktionen einer Smartwatch, aber auch einige für Piloten massgeschneiderte Funktionen. Es werden Benachrichtigungen vom Smartphone auf die Uhr übertragen, aber auch mit dem Chronographen gemessene Werte auf das Telefon.
https://www.youtube.com/watch?v=75e9V1_3vTs
Beim Kauf einer Breitling Exospace B55 Connected werden ebenfalls mehrere tausend Euro fällig. Und das sind nur zwei Beispiele für Hersteller von Luxusuhren, die auch eine Smartwatch im Programm haben. Andere sind Louis Vuitton, Montblanc und Kairos. Doch viele verweigern sich auch.
Fossil, Casio und Citizen
Fossil hat seine Smartwatches in einer anderen Preisklasse angesiedelt – wie auch seine analogen Uhren. Hier werden mehrere hundert Euro fällig, ohne der Tausend-Euro-Grenze nahe zu kommen. Die Fossil Q ist eine Smartwatch mit Quarzuhrwerk, die in vielen Modellen und Formen angeboten wird.
Casio hat ebenfalls etliche Smartwatches im Programm. Hier ist die Vielfalt der Modelle fast so groß wie im normalen Programm. Mit den Serien Casio Edifice Bluetooth und Casio Sheen Bluetooth gibt es smarte Uhrenserien für Männer und Frauen, mit Casio Smart Outdoor und Casio Pro Trek Smart auch Modelle für den Einsatz speziell in der wilden Natur.
Citizen schließlich bietet die Citizen Bluetooth in zwei Varianten an. Tissot hat die Tissot Smart Touch zwar Anfang 2016 angekündigt, aber bis Mitte 2017 noch nicht in den Handel gebracht.
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