Unpraktisch! Hässlich! So viele Smartphones haben einen Kamerabuckel auf der Rückseite, so dass es nicht einmal flach auf dem Tisch liegen kann. Wer dann das Display berührt, muss damit rechnen, dass sich das Gerät darunter wie eine Wippe bewegt.
Mir ist schon klar, wie der Kamerabuckel entstanden ist: Die Smartphones werden immer dünner, doch die Optik in der Kamera konnte nicht entsprechend mitschrumpfen. Größere Sensoren machen einfach bessere Bilder. Vor allem aber trägt eine gute Optik auf. Daher steht die meist bessere Kamera auf der Rückseite manchmal ein wenig hervor, während die Selfiekamera auf der Frontseite eben eingelassen ist.
Einige Spitzen-Smartphones mit Kamerabuckel – aber nicht alle
Gerade Highend-Smartphones haben einen Kamerabuckel, denn sie werden auf besonders dünn getrimmt und erhalten auch eine bessere Kamera als die Mitteklasse. Das damit verbundenen Wackeln auf dem Tisch ist mir aber so zuwider, dass ich beim Kauf meines nächsten Smartphones mehr darauf achten werde als auf Prozessor oder Größe des Arbeitsspeichers.
Um zu verdeutlichen, was ich meine, zeige ich euch mal die Buckel einiger aktuellen Spitzen-Smartphones:
Es geht aber auch anders. Die Kameras einiger Spitzenmodelle stehen nur so wenig über, dass sich darüber streiten lässt, ob es sich überhaupt über einen Kamerabuckel handelt.
Neue Bauformen für mehr Brennweite
Es gibt Ansätze, das Problem technisch zu lösen: Apple übernahm im Herbst 2017 das Startup Invisage, das Kamerasensoren entwickelt hat, die zehnmal flacher sind als herkömmliche Siliziumsensoren. Die QuantumFilm-Sensoren absorbieren zudem das volle Lichtspektrum, so dass sie bei schlechten Lichtverhältnissen bessere Bilder liefern sollen. Möglich machen dies die von den Fernsehern bekannten Quantenpunkte (Quantum Dots).
Es geht aber auch anders – zumindest theoretisch. Bereits im Frühjahr 2016 hat Apple ein Patent für eine flache Kamera zugesprochen bekommen. Ein Spiegel oder Prisma im Inneren des Smartphones lenkt das Licht um 90 Grad um und leitet es durch weitere Linsen, die nun nicht mehr so eng sitzen müssen. Für die Brennweite ist also nicht mehr die Dicke des Smartphones für die Brennweite entscheidend.
Dummerweise wird gerade bei Apple der Kamerabuckel immer größer. Beim iPhone X finde ich ihn besonders unschön. Was wohl Steve Jobs dazu gesagt hätte? Allerdings werden die Bilder durch die Spiegelkonstruktion vergleichsweise lichtschwach. Dies könnte also auch eine Designentscheidung gewesen sein, die sich an der Qualität der Bilder orientiert.
Warum so dünn? Warum nicht mehr Akku?
Momentan hilft uns das noch nicht. Wenn es mangels Alternativen also doch ein Smartphone mit Kamerabuckel sein soll, lässt sich dieser immerhin verstecken. Ich persönlich bin kein Freund von Hüllen. Ich verstehe einfach nicht, wie manche Leute 1000 Euro in ein Smartphone investieren, dieses dann aber in eine Hülle für 17,99 Euro stecken.
Motorolas Lösung finde ich gar nicht mal so schlecht. Der jetzt unter Lenovo Moto auftretende Smartphone-Hersteller liefert bereits ein Backcover mit, das bündig mit der Fotolinse abschließt. Angeboten werden auch viele wertige Varianten, die schön griffig sind und Fingerabdrücken keine Oberfläche bieten.
Ich frage mich, warum es überhaupt eine Hülle sein muss? Könnte dieser Platz nicht genutzt werden, um einen größeren Akku einzubauen? Es gibt einige Telefone mit Riesen-Akku jenseits der 4.000 mAh. Sicher, diese Geräte sind etwas schwerer als jetzt Smartphone plus Hülle. Der Mehrwert wäre jedoch enorm: gute Kamera plus mehr Energie. Das dürfte doch nicht nur mir gefallen, oder?
Jetzt kommentieren!
Mich nervt dieser Trend zum dünnen Smartphone auch total. Es gibt überhaupt keinen vernünftigen Grund dafür. Apple hat einfach irgendwann beschlossen, uns zu erklären, dass ein Smartphone dünn sein muss. Deshalb macht man jetzt so halbe Sachen wie den Kammerabuckel, man kann die Geräte schlechter festhalten, sie haben eine kürzere Akkulaufzeit und sind leichter zu verbiegen. Wenn es ein dickeres iPhone ohne Buckel und mit Touch ID geben würde, ich würde es sofort kaufen. Und bitte nicht so riesig, dass es nicht mehr in die Hosentasche passt!