Samsung Galaxy Watch5 im Test: Eine tolle Smartwatch (wie letztes Jahr)

Gelungener Feinschliff: Die Samsung Galaxy Watch5 bietet gegenüber dem Vorgänger wichtige Änderungen. Auffällig ist die längere Akkulaufzeit.

Samsung Galaxy Watch5 im Test: Eine tolle Smartwatch (wie letztes Jahr)
Die Galaxy Watch5 ist ebenfalls sehr gut zum Schwimmen geeignet. (Foto: Sven Wernicke)

Logisch: Mit dem Erscheinen der Galaxy Watch5 drängt sich ein Vergleich mit dem Vorjahresmodell, der Galaxy Watch4, auf. Schon in unserer ausführlichen Analyse Galaxy Watch5 vs. Watch4 liest du, dass du keine großen Innovationen erwarten darfst. Auch nach einem ausführlichen Test der neuen Samsung-Smartwatch bestätigt sich diese Annahme. Inkrementelle Verbesserungen allerdings gibt es, und für sich betrachtet ist die Watch5 wieder eine hervorragende Smartwatch, die dir viel Freude bereiten kann und dich überallhin begleiten möchte.

Update: Nach einigen Monaten des Testens haben wir einen Langzeittest der Galaxy Watch5 nachgereicht.

Bereits das Auspacken ist eine Freude. (Foto: Sven Wernicke)
Bereits das Auspacken ist eine Freude. (Foto: Sven Wernicke)

Das ist neu an der Galaxy Watch5

Es fühlt sich einfach richtig gut an, wenn du die Galaxy Watch5 das erste Mal aus ihrer Verpackung nimmst, sie begutachtest und am Handgelenk anbringst. Wie schon bei der Watch4 (und den anderen Vorgängern) schafft es Samsung erneut, eine optisch edle und hervorragend verarbeitete Smartwatch abzuliefern. Zugegeben: Für mich als Besitzer der Watch4 fehlte jetzt der „Wow“-Effekt, denn beide Uhren sehen sich – abgesehen von der Farbe – zum Verwechseln ähnlich.

Technische Daten Galaxy Watch5
CPU:
Exynos W920
Display:
1,19 Zoll AMOLED-Display (396 x 396 Pixel, Sapphire Crystal Glass) (40mm)
1,36 Zoll AMOLED-Display (450 x 450 Pixel, Sapphire Crystal Glass) (44mm)
Speicher:
1,5 GB RAM
16 GB ROM
Akku:
284 mAh (40mm)
410 mAh (44mm)
Software:
Wear OS 3 powered by Samsung mit One UI 4.5

Zwar lesen sich die technischen Daten der Galaxy Watch5 fast genauso wie die vom Vorgänger, doch die Unterschiede und Neuerungen offenbaren sich recht schnell:

Samsung BioActive Sensor: Der für das Messen von EKG, Blutdruck oder Körperfettanteil von Samsung entwickelte Sensor auf der Unterseite der Uhr ragt etwas stärker als bei der Watch4 aus dem Gehäuse heraus. Dadurch hat er einen engeren Kontakt zur Haut und misst somit präziser.

Der BioActive-Sensor sieht fast genauso aus wie der der Galaxy Watch4. Dennoch ragt er etwas weiter heraus. (Foto: Sven Wernicke)
Der BioActive-Sensor sieht fast genauso aus wie der der Galaxy Watch4. Dennoch ragt er etwas weiter heraus. (Foto: Sven Wernicke)

Festerer Sitz: Möglicherweise ist dies dem BioActive Sensor geschuldet, doch insgesamt sitzt die Watch5 tatsächlich minimal fester am Handgelenk.

Wear OS: Die Watch5 bietet schon beim Einschalten die neueste WearOS-Version 3.5 mit der Samsung-eigenen Oberfläche OneUI 4.5. Der Vorgänger benutzt (noch) WearOS 3.2 mit OneUI 4.0. Dies macht sich bei einer flotteren Bedienung, ein paar Neuerungen (Workout-Empfehlungen in Ruhephasen) und höherer Stabilität ausgeführter Apps bemerkbar.

Display: An Größe und Auflösung hat sich zwar gegenüber der Watch4 nichts getan, doch das verwendete Saphirglas bietet nicht nur einen besseren Schutz vor Kratzern, auch die dargestellten Inhalte wirken minimal schärfer und „sauberer“.

Die Unterschiede sind wirklich minimal, aber das Display wirkt dezent klarer. Hier im Bild: links die Galaxy Watch4, rechts die Watch5. (Foto: Sven Wernicke)
Die Unterschiede sind wirklich minimal, aber das Display wirkt dezent klarer. Hier im Bild: links die Galaxy Watch4, rechts die Watch5. (Foto: Sven Wernicke)

Seitlicher Rand: Ein winziges Loch zwischen den zwei Tasten am rechten Gehäuserand lässt auf eine zusätzliche Kühlung für eine bessere Performance (geringere Drosselung) des Prozessors schließen.

Militärstandard (MIL-STD-810H): Die Watch5 hält auch hohen Temperaturen bis 71 Grad Celsius (Watch4: 63 Grad Celsius) stand. Für den Alltag ergeben sich da aber nur wenige Einsatzzwecke.

Akku und Schnelladefunktion: Die Akkukapazität ist um zirka 13 Prozent gestiegen. Ebenfalls unterstützt die Watch5 jetzt eine 10-Watt-Schnellladefunktion über den mitgelieferten Wireless Charger.

Das neue Ladekabel bietet eine Schnellladefunktion, die die Watch4 noch nicht besitzt. (Foto: Sven Wernicke)
Das neue Ladekabel bietet eine Schnellladefunktion, die die Watch4 noch nicht besitzt. (Foto: Sven Wernicke)

Höhere Akkulaufzeit: Mehr ist immer gut!

Zwar lässt sich bei der Galaxy Watch4 die Akkulaufzeit verlängern, indem du allerlei Einstellungen vornimmst. Doch auch bei einem ausgeschalteten Always-on-Display kommst du in den seltensten Fällen über zwei Tage, wünschst du dir auch das regelmäßige Tracken der Gesundheitsdaten und deiner Fitnessübungen. Ist auch noch der „Stromfresser“ Google Assistant eingeschaltet, sind maximal 1,5 Tage im Alltag realistisch.

Hier kann die Watch mit ihrem größeren Akku tatsächlich punkten: Zwei Tage waren bei meinem Test kein Problem. Die von Samsung beworbenen „bis zu 50 Stunden“ sind nur im Optimalfall und mit einigen Einschränkungen schaffbar.

Bei einer dauerhaften Anzeige des favorisierten Ziffernblattes und allen eingeschalteten Messungen (Stress, Blutdruck…) kommst du mit der Galaxy Watch5 problemlos über den Tag. Und hier hilft der neue Wireless Charger mit USB-C-Anschluss (Netzteil liegt dem Lieferumfang nicht bei) weiter: In einer halben Stunde kannst du die Batterie von 0 auf über 40 Prozent aufladen.

Die Schnellladefunktion ist vor allem dann sinnvoll, wenn du zum Beispiel das Schlaf-Tracking nutzen möchtest und die Uhr dafür vor dem Zubettgehen noch einige Minuten auflädst.

Aber eines ist klar: Ein 13 Prozent größerer Akku und flotteres Aufladen ändern nichts daran, dass du deine Galaxy Watch5 sehr regelmäßig aufladen musst. Du trägst schließlich ein leistungsfähiges Gadget mit AMOLED-Display und Dualcore-Prozessor am Arm, kein simples Fitness-Armband, das nur deine Schritte zählt.

Viele Statistiken und Sensordaten

Die Möglichkeiten der Galaxy Watch5 belasten zwangsläufig den Akku. Möchtest du, dass die Smartwatch kontinuierlich deinen Puls oder den Stress misst, liefern dir die Uhr und dein Smartphone über Samsung Health umfangreiche Daten.

Der erwähnte BioActive Sensor vereint mehrere Sensoren, die zusammen eine bioelektrische Impedenzanalyse (Körperfettanteil), eine Herzfrequenz- und Blutdruckmessung erlauben. Schrittzähler, über 90 unterstützte Übungen, Sauerstoffsättigung und eine ausführliche Schlafanalyse mitsamt Coaching-Funktionen gibt’s auch.

Samsung überarbeitete den BioActive-Sensor der Watch4 (links) nicht weiter. (Foto: Sven Wernicke)
Samsung hat den BioActive-Sensor der Watch4 (links) nicht weiter überarbeitet. (Foto: Sven Wernicke)

Im Direktvergleich konnte ich keine nennenswerten Unterschiede zwischen der Watch4 (mit allen bisherigen Updates, die auch die erweiterten Schlafanalyse-Features Anfang 2022 brachten) und Watch5 erkennen. Die Messergebnisse sind weitgehend identisch, auch wenn ich das Gefühl habe, dass das neuere Modell gerade beim Puls präziser ist. Generell ist das Messen jetzt etwas flotter.

Allerdings hatte ich öfter Schwierigkeiten, die Sauerstoffsättigung im Blut (SpO2) ordnungsgemäß festzustellen. Möglicherweise sind hier meine Haare am Arm problematisch.

Die Galaxy Watch5 liefert zahllose Statistiken und Details, in denen du dich verlieren kannst. Ich persönlich finde das spannend und reizvoll. Mir macht das Tracken sämtlicher Aktivitäten Spaß. Das Zusammenspiel aus der Samsung Health-App und der Uhr ist technisch hervorragend gelöst und funktioniert reibungslos. Aber auch hier sei betont: Das war schon bei der Watch4 so.

Wenige Schwächen

Tatsächlich konnte Samsung viele Nachteile der Galaxy Watch4 beim Nachfolger ausmerzen. Sehr viel kommt allein schon durch die neueste Version des Betriebssystems und der OneUI-Oberfläche. Die Bedienung wirkt jetzt minimal intuitiver. Auch nötigt dich die Uhr nicht mehr, unbedingt den Samsung Sprachassistenten Bixby zu nutzen. Du kannst auch den Google Assistant auf der Galaxy Watch5 installieren.

Sie sitzt übrigens auch sehr gut. (Foto: Sven Wernicke)
Sie sitzt übrigens auch sehr gut. (Foto: Sven Wernicke)

Persönlich bedauere ich, dass die Watch5 nur die wenigsten Sportarten selbständig erkennen kann, darunter Schwimmen, Radfahren oder Laufen. Bei Badminton oder Squash musst du dies der Uhr manuell mitteilen.

Die Akkulaufzeit möchte ich nicht als Kritikpunkt erwähnen, denn: Irgendwo sind hier auch Grenzen. Die Akkukapazität kann aufgrund der Ausmaße nicht beliebig wachsen, zugleich wünschen wir uns immer mehr Features. Hier gelingt Samsung ein doch angemessener Spagat aus ausreichender Laufzeit und Funktionalität.

Was mir dagegen noch immer fehlt, das ist ein Individualisieren der Energiespar-Optionen. Das Erstellen eigener Profile wäre sinnvoll, um von Fall zu Fall den Akku zu schonen.

Einen Kritikpunkt muss sich Samsung am Schluss gefallen lassen: Die Koreaner geben Besitzern der Galaxy Watch4 keinen ernsthaften Grund, zur Watch5 zu greifen. Die Unterschiede sind viel zu gering, als dass der Kauf einer neuen Uhr ein Jahr später gerechtfertigt wäre. Besitzer einer Galaxy Watch3 oder einer Active(2) erhalten dagegen genügend Argumente für den Umstieg.

Vorsicht: Galaxy Watch5 nicht für iPhone und Huawei-Smartphones

Wichtig zu wissen: Die Galaxy Watch5 funktioniert – wie übrigens schon ihre Vorgänger – am besten mit den Galaxy-Smartphones von Samsung. Auch ältere Telefone sind geeignet, sie sollten mindestens über Android 8.0 und 1,5 GB RAM verfügen.

Die Galaxy Watch5 ist offiziell nicht zu Huawei-Smartphones und iPhones kompatibel. (Foto: Sven Wernicke)
Die Galaxy Watch5 ist offiziell nicht zu Huawei-Smartphones und iPhones kompatibel. (Foto: Sven Wernicke)

Samsung betont dagegen: Zu iOS, also sämtlichen iPhone-Modellen, ist die Galaxy Watch5 nicht kompatibel. Gleiches gilt für Huawei-Telefonen und Hersteller, die nicht die Google Mobile Services unterstützen.

Für Tablets, egal ob iOS oder Android, ist die Watch5 ebenfalls nicht geeignet.

Galaxy Watch5: Modelle und Preise

Neben der Galaxy Watch5 in den Modellen 40mm und 44mm ist die Galaxy Watch5 Pro erhältlich. Diese richtet sich speziell an Outdoor-Freunde. Im Inneren steckt identische Technik, aber auch ein GPS-Modul. Das erlaubt eine Offline-Navigation ohne Verbindung zu einem Smartphone (oder bei der LTE-Version mit dem Handynetz). Sogar GPX-Dateien für Wander- oder Radtouren kannst du direkt zur Smartwatch schicken und diese verwenden. Auf Wunsch zeigt dir die Watch5 Pro auch einen geeigneten Rückweg an.

Galaxy Watch5:
Modelle: 40mm, 44mm, 40mm (LTE), 44mm (LTE)
Farben: Graphit, Pink Gold, Silver (44mm) / Graphit, Saphir, Silver (44mm)
Preise (UVP): 40mm 299 Euro, 44mm 329 Euro, LTE-Version jeweils 50 Euro teurer)
Galaxy Watch5 Pro:
Modelle: 45mm, 45mm (LTE)
Farben: Black Titanium, Gray Titanium
Preise (UVP): 469 Euro bzw. 519 Euro (LTE)

Generell ist die Watch5 Pro robuster als die sportlicher anmutende Watch5. Dieses Jahr müssen wir auf eine Classic-Version verzichten, die bei der Watch4 noch eine drehbare Lünette besaß. Die gibt’s 2022 nicht.

Das ist die Galaxy Watch5 Pro. (Foto: Samsung)
Das ist die Galaxy Watch5 Pro. (Foto: Samsung)

Watch5-Testfazit: Eine ausgereifte Smartwatch

Es fällt schwer, über die Samsung Galaxy Watch5 zu meckern. Klar, dem Hersteller könnte ich vorwerfen, dass es kaum nennenswerte Änderungen zur Watch4 gibt. Und das ist sicherlich auch für potenzielle Umsteiger ernüchternd. Doch die Watch5 gibt dem Vorgänger den letzten Feinschliff: Größerer Akku bei fast identischen Ausmaßen, Schnellladefunktion, verbesserter BioActive-Sensor, härteres Saphirglas, neuestes Betriebssystem – das sind allesamt sinnvolle Verbesserungen, die sich auch im Alltag bemerkbar machen.

Eine echte Empfehlung. (Foto: Sven Wernicke)
Eine echte Empfehlung. (Foto: Sven Wernicke)

Die Galaxy Watch5 ist eine verdammt schöne Smartwatch, die ich bedenkenlos empfehlen kann. Ist es deine erste smarte Uhr, wird sie dich begeistern. Auch ist ein Wechsel von einer alten Galaxy Watch absolut sinnvoll. Einzig Besitzer einer Watch4 brauchen dieses kleine Update nicht und können getrost auf die Galaxy Watch6 warten. Sie dürften ohnehin bald Software-Updates mit WearOS 3.5 und OneUI 4.5 erhalten.

Unsere Bewertung
  • Hervorragende Verarbeitung
  • Umfangreiche Sensordaten und Statistiken
  • Ausgereiftes Betriebssystem mit OneUI-Oberfläche
  • Sinnvolle Verbesserungen gegenüber der Watch4
  • Nicht mit iPhone und Huawei-Smartphones kompatibel
  • Kaum Änderungen gegenüber dem Vorgänger
  • Probleme bei SpO2-Messung

Langzeittest

Einige Monate nach diesem Test haben wir unsere Erfahrungen in einem Langzeittest der Galaxy Watch5 nachgereicht. Schau dir unsere genaueren Erkenntnisse in unserem Beitrag an:

Du kannst die Samsung Galaxy Watch5 (Pro) bei Euronics bestellen.

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