Routenplaner Bus und Bahn – am liebsten wie in England!

Während eines England-Urlaubs fiel Trendblogger Frank Müller auf, dass ein Routenplaner Bus und Bahn gar nicht nötig war. Apple Karten und Google Maps erledigten den Job einwandfrei. In Deutschland fand er nur eine brauchbare und überraschende Alternative.

Routenplaner Bus und Bahn – am liebsten wie in England!

Google Pay ist erst seit ganz kurzer Zeit in Deutschland am Start, auf Apple Pay warten wir schon seit 3 Jahren vergebens. Mittlerweile habe ich das Warten aufgegeben und mache es so, wie Kollege Jürgen Vielmeier es in seinem Artikel zum Mobile Payment beschreibt. Aber was ich mir wirklich wünschen würde, wäre ein Routenplaner Bus und Bahn, der so in Google Maps und Apple Karten integriert ist wie in England.

England, du hast es besser

Seit ein paar Wochen ist mein England-Urlaub zu Ende. Und ich trauere nicht nur dem Cask Ale nach, sondern vor allem den Möglichkeiten, die Apple Karten und Google Maps dem Reisenden bieten. Geht man hierzulande bei der Routenplanung auf den Reiter für den Öffentlichen PersonenNahVerkehr (ÖPNV) steht leider meist keine Route zur Verfügung.

Auf der britischen Hauptinsel dagegen erhält man detaillierte Informationen zu Bussen, Bahnen, Fähren, Haltestellen und Fußwegen. Apple Karten und Google Maps als Routenplaner Bus und Bahn – ein Traum.

Ausgangspunkt der Suche nach einem Routenplaner Bus und Bahn

Vom Flughafen Heathrow nach Exmouth hatten wir die Möglichkeiten der Routenplanung via Apple und Google noch gar nicht entdeckt. Die Fahrkarte war schon von Deutschland aus gekauft, wir mussten sie nur noch ausdrucken und zum Ziel unserer achttägigen Reise fahren. Dann ging es 7 Tage zu Fuß die englische Küste auf dem South Coast Path entlang, da brauchten wir den ÖPNV nicht. (Die sehr empfehlenswerte Serie Broadchurch mit ihrer eindrucksvollen Landschaft hatte uns auf die Idee gebracht.)

Aber dann mussten wir von Lime Regis rund 170 km nach Ventnor auf die Isle of Wight. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln, 2 Tagesrucksäcken und zwei Duffel-Trekkingtaschen mit je 13 Kilo (die ich tragen durfte). Wir mussten mit dem Bus zum Bahnhof, erst in den einen, dann in einen anderen Zug umsteigen, schließlich mit einem weiteren Bus zur Fähre. Auf Wight angekommen, brauchten wir noch einmal zwei Busse, bis wir am Ziel waren.

Um sicherzugehen, dass das wirklich der beste Weg war, statteten wir der Touristeninformation von Ventnor einen Besuch ab. Dort war man zwar sehr nett, gab uns aber versehentlich eine Route, in der die Autofähre enthalten war. Zum Glück gab es Google Maps und Apple Karten, die uns auf den richtigen Weg führten.

Schließlich vertrauten wir ganz darauf und vergaßen die Informationen, die wir uns aus Prospekten oder auf den Seiten der verschiedenen ÖPNV-Betreiber zusammengesucht hatten. Wir mussten nur Start und Ziel sowie die gewünschte Reisezeit angeben, und Apple Karten bzw. Google Maps listeten den Weg in Sekundenschnelle detailliert auf. Perfekt für so eine komplizierte Reise mit mehreren Wechseln des Transportmittels.

Apple Karten als Routenplaner Bus und Bahn
Google Maps als Routenplaner Bus und Bahn

Auch auf der Reise von Ventnor nach Oxford, unserer nächsten Station, nutzten wir die beiden Navigations-Apps als Routenplaner Bus und Bahn. Wobei wir sicherheitshalber nicht auf eine allein vertrauten, sondern die Vorteile von beiden kombinierten.

Warum Google Maps und Apple Karten nutzen?

Man merkt Google den Vorsprung in Sachen Kartennavigation immer noch an. Wir hatten eine größere Auswahl an Routen und Möglichkeiten als bei Apple Karten. Nicht immer, aber manchmal eben doch. Das hat Vorteile und Nachteile. Wenn man sich nicht auskennt, verwirrt das Angebot eher. Für welche Route soll man sich entscheiden? Man will doch nur von A nach B.

Andererseits zeigte uns Google Maps, dass wir so ziemlich jeden Bus nehmen konnten, um zu unserer Unterkunft zu gelangen. Apple Karten dagegen wollte uns partout nur den besten empfehlen, auf den wir jedoch länger hätten warten müssen als wir dann zu Fuß brauchten. Ab dann schauten wir immer in beide Apps, bevor wir uns auf den Weg machten.

Vorteile Apple Karten

Denn vom Look und der Nutzbarkeit gefiel Apple Karten sowohl meiner Frau als auch mir besser. Das Programm ist ähnlich detailliert wie Google Maps, zeigt sogar Verspätungen und Sondermeldungen für die Strecke an und zeigt viel schneller und deutlicher, was man als nächstes machen muss. Wichtig, wenn man nur ein paar Minuten Zeit zum Umsteigen hat und über 25 kg Gepäck schleppen muss.

Vorteile Google Maps

Wärend Karten uns an der Haltestelle auf einen Bus warten lassen wollte, der erst in einer guten Dreiviertelstunde wieder kam, zeigte Maps, dass man auch jede andere Buslinie nehmen konnte.

Alternativen für Navigation mit ÖPNV in Deutschland?

Wenn man einmal erlebt hat, wie reibungslos Maps und Karten die Verbindungen anzeigen, fragt man sich, warum das hierzulande nicht auch möglich ist.

Versuchsweise probierte ich nach meiner Rückkehr auch in Deutschland die ÖPNV-Routenplanung mit Maps und Karten. Aber meine – nicht repräsentativen – Versuche verliefen einfach zu enttäuschend. Mit Karten hatte ich gar kein Glück, bei Maps gab es nur ab und zu mal eine Route. Einmal wurde sogar BlaBlaCar empfohlen.

Zwar gibt es eigene Apps für den ÖPNV, in der Regel beinhalten diese aber entweder nur bestimmte Regionen oder decken nicht alle Verkehrsmittel ab. Und beim sonst empfehlenswerten kostenlosen ÖPNV Navigator des Entwicklers Alexander Albers muss man den Namen der Zielhaltestelle eingeben. Blöd, wenn man den nicht kennt.

Überraschungskandidat Here We Go als Routenplaner Bus und Bahn

Vergleich von Karten, Maps und Here We Go als Routenplaner Bus und Bahn

Am erfolgreichsten verlief die Suche mit einem Kandidaten, den ich gar nicht auf der Rechnung hatte. Die kostenlose Navi-App Here We Go (Nachfolger von Nokia Karten und Nokia Here). Sie lieferte auch beim ÖPNV brauchbare Ergebnisse, sogar mit Angabe der Preise. Das Mutterunternehmen Here stellt das Kartenmaterial auch für die Routenplanung im Web zur Verfügung, über einen QR-Code kann die geplante Route dann auf das Smartphone übertragen werden.

Schade nur, dass die App zusätzlich zu den rund 70 MB nach der Planung von ein paar Routen gleich noch knapp 300 MB an Daten auf meinem iPhone belegt, ohne dass ich Karten zur Offline-Nutzung geladen hätte. Auch kann ich diese Daten nicht einfach löschen. Bei einem knappen Speicher von 16 GB auf meinem iPhone eigentlich zu viel. Da sind Apple Karten und Google Maps deutlich sparsamer. Aber eben leider für den ÖPNV in Deutschland noch nicht wirklich nutzbar.

Google Maps als Navi verwenden: Das müsst ihr beachten

Es wird Zeit, dass Apple und Google nachziehen

Here We Go zeigt, dass es offensichtlich auch in Deutschland möglich ist, Informationen des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs in eine Navigationsapp zu integrieren. Ich würde mir wünschen, dass Google Maps und Apple Karten in dieser Hinsicht bald nachziehen. So aussagekräftige und detaillierte Routen wie in England sollten doch auch in Deutschland möglich sein.

Wie steht ihr zu dem Thema? Habt Ihr noch Tipps für Reiseplanung mit Bus und Bahn? Welche Apps nutzt ihr für die Navigation mit öffentlichen Verkehrsmitteln?

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2 Kommentare zu “Routenplaner Bus und Bahn – am liebsten wie in England!

  1. Ich kann der Empfehlung für Here We Go nicht zustimmen. Schon der erste Versuch brachte eine Route, auf der mir mehrmaliges unnötiges Umsteigen, ein Umweg und insgesamt ein deutlich zu lange Fahrt empfohlen wird. Google findet dagegen direktere Routen. Und: es kennt sogar eine Bahnbaustelle, wo man auf Bus ausweichen muss, währende Here We Go das vollkommen ignoriert.
    Grundsätzlich nehme ich allerdings für ÖV-Planung nicht Google, sondern erst einmal den Navigator der Deutschen Bahn her. Der enthält auch viele Bus- und städtische Verkehre kann im Bahnverkehr oft auch über kurzfristige Änderungen informieren. Google ist dann eine Ergänzung, wenn auch Fernbusse eine Rolle spielen können.

  2. Für Google und Apple sind die Karten bloß ein Zusatzprodukt, das dabei hilft, das eigentliche Produkt besser zu verkaufen (Werbung bzw. das iPhone). Ich wünsche mir, dass es mal einen Anbieter gibt, der Karten in den Vordergrund stellt.

    Bei der ÖPNV-Navigation in der Karte sollte das hierzulande eigentlich möglich sein: OpenStreetMap bietet das Kartenmaterial. Soweit ich weiß gibt es Fahrpläne und Verspätungsmeldungen von der Deutschen Bahn und den Verkehrsverbünden auch per API. Es fehlt nur ein Geschäftsmodell.

    Ich persönlich wäre aber bereit, dafür monatlich ein paar Euro zu zahlen. Voraussetzung ist, dass der Dienst einen wirklichen Mehrwert bietet: Höhenlinien beim Wandern, die im Artikel oben geforderte Unmittelbarkeit bei der Suche nach der nächsten Verbindung und ein guter Zugriff auf alle gespeicherten Orte.

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