Motorola Moto G 5G Plus im Test: Schnörkelloses Foto-Wunder

Schöne Fotos, lange Akku-Laufzeit, umfangreiche Konnektivität und dann noch 5G-fähig! Das Motorola Moto G 5G bietet viel und kostet wenig. Wir haben es getestet.

Motorola Moto G 5G Plus im Test: Schnörkelloses Foto-Wunder

Fazit: Erschwingliche Zukunftstechnologie

5G zum günstigen Preis. Das Versprechen von Motorola ist zu verlockend. Das Moto G 5G Plus ist ein zeitgemäß ausgestattetes Smartphone ohne Schnickschnack mit aktuellem Android-OS. Akku-Laufzeit, Konnektivität und die Foto-Qualitäten im Speziellen katapultieren es in den Favoritenkreis des Mittelpreis-Segments.

Um von dort nicht in die Oberklasse abzudriften, sparte Motorola bei den Materialien und Luxus-Ausstattungen wie Wireless Charging. Legt ihr keinen Wert auf solche Spielereien, solltet ihr euch dieses sehr feine Stück Hardware genauer anschauen.

Moto G: Eine Smartphone-Marke wie keine andere

Im schnelllebigen Smartphone-Business ist Motorola eine Konstante. Egal welches Jahr, das Flaggschiff der US-amerikanischen Firma landet seit 2013 als Moto G in den Händlerregalen. Wenig überraschend, dass die 5G-Premiere den gleichen Namen trägt. Käuferinnen und Käufer bekommen stets potente Technik, ein paar Innovationen und aktuelle Software. Erfüllt die Plus-Variante des Flaggschiffs die ohnehin bestehenden Erwartungen? Oder lässt es gegenüber der Konkurrenz Federn?

Groß, größer – aber nicht zu riesig

Das Moto G 5G Plus zieht beim Trend hin zu XXL-Displays mit. Mit 6,7 Zoll Diagonale ist der Bildschirm größer als im ZTE Axon 11 5G (6,47 Zoll) und kleiner als jener des Premium-Geräts Samsung Galaxy S20 Ultra 5G (6,9 Zoll).

Es überrascht, wie kompakt es sich trotz seiner 168 mm mal 74 mm Kantenlänge anfühlt. Habt ihr mindestens normalgroße Hände, könnt ihr es einhändig bedienen. Das Telefon bringt 207 Gramm auf die Waage und ist mit einer vormontierten Rückseitenschutzhülle aus transparenten Silikon versehen. Wenngleich die Materialwahl nicht jedermanns Geschmack treffen dürfte, ist das eine nette Service-Dreingabe. Die kratzempfindliche Kunststoffrückseite bleibt geschützt, das Smartphone gleitet euch nicht aus der Hand und die Unebenheit der herausstehenden 4er-Kamera ist aufgehoben.

Rückseite Motorola Moto G 5G Plus
Die Silikonhülle ist anfällig für Kratzer, schützt dafür das empfindliche Kunststoffgehäuse.

Ja, leider folgt Motorola der Designphilosophie, das Gehäuse flach zu gestalten und dort eine Ausbuchtung einzubauen, in der die Linsen verbaut sind. Meine persönliche Meinung habe ich in mehreren Testberichten kundgetan: Die Hersteller sollten die Telefone 1 oder 2 mm dicker machen, den Akku vergrößern und eine plane Rückseite gewährleisten. Dafür schätze ich den auf der Unterseite integrierten 3,5-mm-Klinkenanschluss. Kabelkopfhörer sind kompatibel und das Moto G 5G Plus spielt UKW-Radio ab. Eine USB-C-Buchse, Sprechmikrofon und der Mono-Lautsprecher finden sich dort ebenfalls. Richtig gelesen, Stereo-Sound gibt es beim Moto G 5G Plus nicht.

Lieferumfang Motorola Moto G 5G Plus
Ladeteil, Kabel, SIM-Nadel, Anleitung und Telefon – das „Highlight“ des Lieferumfang ist die bereits angebrachte Silikonhülle.

Zum Lieferumfang gehören SIM-Nadel, Anleitung, Ladeteil mit Kabel und das Smartphone sowie die bereits erwähnte Rückseitenhülle.

Moto G 5G Plus

Modell Moto G 5G Plus
ProzessorQualcomm Snapdragon 765
Hauptbildschirm6,7 Zoll AMOLED-Display im 21:9-Format (Auflösung 2.520 x 1.080 Pixel)
Speicher4 GB oder 6 GB RAM / 64 oder 128 GB interner Speicher
BetriebssystemAndroid 10.0
Akku5.000 mAh, Fast Charging (20 W)
HauptkameraQuad-Kamera:
- 48 MP (F1.7)
- 8 MP Weitwinkel (F2.2, 118° FoV)
- 2 MP Makro (F2.2, AF)
- 2 MP Tiefenkamera (F2.2)
FrontkameraDual-Kamera:
- 16 MP (F2.0)
- 8 MP (F2.2)
USB-AnschlussUSB 2.0, Type-C
Extras5G-Konnektivität, Bluetooth 5.0, NFC, Fingerabdruck-Sensor unter dem Display, WIFI 5, Dual-Stereo-Lautsprecher, FM-Radio

Separater Assistent-Button

Auf der rechten Seite sind Lautstärkewippe und On/Off-Button installiert. Die Oberseite ziert das Mikrofon zur Umgebungsgeräuschunterdrückung. Spannend: Oberhalb des SIM-Karten-Schlittens hat Motorola einen Google-Assistent-Knopf untergebracht. Das bedeutet, dass ihr die sprachgesteuerte KI zügig aufrufen könnt, wenn das Display ausgeschaltet ist.

Auf der linken Seite findet ihr den Assistent-Button (links), rechts bringt Motorola Power-Knopf und Lautstärketasten unter.

Womit wir beim Bildschirm wären: Das IPS-Panel stellt dank HDR10 Schwarztöne dunkel da, ist stromsparend und blickwinkelstabil. Die Auflösung von 2.520 mal 1.080 Pixeln im 21:9-Format ist gehobener Standard. Statt einer Einkerbung am oberen Displayrand hat Motorola zwei kleine Löcher für das Selfie-Kamera-Duo eingebaut. Die Verarbeitung des Moto G 5G Plus ist ordentlich. Es knarzt nichts, die Verbindung aus Glas und Kunststoff wirkt edel.

Punchholes des Motorola Moto G 5G Plus
Zwei Frontkameras hinter Punchholes. Sie stören nicht, gewinnen aber auch keinen Design-Preis.

Ballastfreies Android 10 und gute Performance

Softwareseitig könnten wir den Motorola-Informatikern Faulheit vorwerfen. Android 10 ist installiert, was im Jahr 2020 erwartbar ist. Sicherheitsupdates kommen von Google direkt, ein Upgrade auf die OS-Version 11 ist fest eingeplant.

Bei der Ersteinrichtung macht ihr euch mit der Gestensteuerung unter Android 10 vertraut (links). Das ist ein hübsches Vanilla-Betriebssystem ohne Ballast, wie ein Blick in die App-Auswahl zeigt (mittig und rechts).

Neben den bewährten Bordmitteln ist eine einzige zusätzliche App im Speicher gelandet: Moto. Sie erklärt euch Android und verwaltet die UI-Personalisierungen. Mit wenigen Klicks erstellt ihr eine auf eure Vorlieben zugeschnittene Oberfläche und wechselt bequem zwischen verschiedenen Designs. Das Vanilla-Betriebssystem freut Puristen, Fans üppiger Zugaben dürften enttäuscht sein.

Die Vermeidung unnötigen Ballasts schlägt sich in der Alltags- und Spitzenperformance nieder. Neu ist die Erkenntnis nicht, dass Youtube, Google Chrome oder Messenger im Mittelklasse-Segment flüssig laufen. Die App-Wechsel sind flott, einzig die Kamera-Anwendung braucht länger, um ihren Weg in den Arbeitsspeicher zu finden.

Die Moto-App dient als digitale Anleitung (links) und zur Anpassung der Oberflächen-Optik (rechts).

Dass das Moto G 5G Plus sich gut schlägt, liegt an der Hardware-Komposition. Motorola vertraut auf Qualcomms Snapdragon 765 und die Grafikeinheit Adreno 620. Im Verbund mit 4 GB bzw. 6 GB RAM (je nach Modell) ist das eine leistungsstarke, potente Zusammenstellung für Alltags-Apps und die meisten Smartphone-Games. Im AnTuTu-Benchmark erreichten wir einen Score von 274.632 Punkten, wobei das »schlechte« Abschneiden damit begründet ist, dass für den neuen Terracotta-Vulkan-Test nicht ausreichend RAM zur Verfügung stand.

Rechenintensiven Spielen tut das keinen Abbruch. Fortnite läuft genau wie Asphalt 9: Legends oder Star Wars Heroes ohne Zicken. Auf die 128 GB oder 256 GB internen Speicher passen viele Anwendungen, Bilder, Musikdateien und Videos. Für mehr Gigabytes im System rüstet ihr eine microSDXC-Karte nach, die in einem dezidierten Einschub Platz findet.

Im Mittelklasse-Segment Foto-König

Mit insgesamt 4 Linsen auf der Rückseite und dem Selfie-Duo auf der Vorderseite ist das Moto G 5G Plus für Fotografie-Begeisterte ein breit aufgestellter, attraktiver Kandidat.

Kameras des Motorola Moto G 5G PLus
Vier echte und vor allem brauchbare Linsen sind im Motorola Moto G 5G Plus untergebracht. Die damit aufgenommenen Fotos können sich sehen lassen!

Zum Software-Einsatz kommen die Google-Bordmittel, die den Sensoren knackscharfe, farbgetreue und detailreiche Aufnahmen entlocken. Die 48-MP-Hauptkamera aus dem Hause Samsung brilliert. Die 8-MP-Weitwinkel-Linse erfasst Umgebungen bestens und die Makro-Kamera (2 MP) ist dank flottem Autofokus zu gebrauchen. Ein Dual-LED-Blitz mit kaltweißen und warmweißen Licht gibt euch auch bei schlechteren Lichtverhältnissen volle Kontrolle darüber, mit welcher Farbtemperatur die Schnappschüsse in den Speicher kommen.

Dresdner Frauenkirche mit dem Motorola Moto G 5G Plus geschossen
Natürliche Farben, ordentliche Details, schöner Kontrast. An den Foto-Qualitäten haben wir nichts auszusetzen.

Frontseitig sind 16 MP für Porträts und 8 MP im Weitwinkel für Gruppen-Selfies untergebracht. Für das Motorola Moto G 5G Plus gilt, wie für die meisten Android-Telefone, dass ihr mit der Open Camera (kostenfrei im Google Play Store) mehr aus den Sensoren kitzelt. Nötig ist das in diesem Fall nicht. Die Foto-Qualitäten gehören im mittleren Preissegment zum Besten, was es gibt.

Auch Panorama kann das Motorola Moto G 5G Plus. Ob das gefällt, ist Geschmackssache.

Akku, Sonderausstattung und 5G-Fähigkeit

Das Motorola Moto G 5G Plus gehört zu den Pionieren des neuen, blitzschnellen Funkstandards 5G. Gerne hätten wir euch eine Auskunft darüber gegeben, wie sich die in den Alltag rückende Zukunftstechnologie im Motorola-Flaggschiff schlägt. Leider können wir das Funk-Netz nicht explizit wählen, sondern surften zumeist mit LTE-Geschwindigkeit. Kommt uns der Provider entgegen, reichen wir diese Eindrücke nach.

Im WLAN-Heimnetz (100.000er Leitung) ballerte das Moto G 5G Plus mit 102,8 Mb/s im Down- und exzellenten 47,7 Mb/s im Upstream. Das ist sogar um einiges flotter als das Samsung Galaxy S20 Ultra. Ein einmaliger Ausrutscher war das nicht, wir konnten die Werte zu mehreren Zeitpunkten an verschiedenen Tagen bestätigen.

Im AnTuTu-Benchmark positioniert sich das Moto G 5G Plus trotz eines fehlenden Teiltests im Mittelfeld (links). Die WiFi-Konnektivität (rechts) überflügelt sogar manches Premium-Handy.

WiFi 802.11 a/b/g/ac im Dual-Band ist unterstützt, Bluetooth 5.1 an Bord. Für die genaue Geo-Lokalisierung greift das Telefon auf A-GPS, Glonass, Galileo, BDS, Lteep und Supl zurück. Mehr geht nicht. NFC und UKW-Radio schließen die Konnektivitätsparade ab.

Kauft ihr das Moto G 5G Plus, erwartet euch außerdem ein echtes Akku-Monster. 5.000 mAh beträgt die Kapazität der Batterie, was im Mixed-Betrieb für bis zu 4 Tage reicht. Mit 20 W ist die Kapazität im Nu wieder auf 100 Prozent.

Verzichten müsst ihr indes auf Kleinigkeiten, die dem Rotstift zum Opfer fielen. Kabelloses Laden und Reverse Charging zum Aufladen anderer Smart-Devices gibt es nicht. Die Farbauswahl ist eingedampft: Motorola bietet das Moto G 5G Plus ausschließlich in blau an.

Das Moto G 5G Plus ist bereits erschienen und kostet in der Version mit 128 GB UVP 399,99 Euro.

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