Lenovo Mirage und Co: Die letzte Chance für Virtual Reality

Sie kommen 2018 endlich: Standalone Virtual-Reality-Brillen ohne Kabelsalat oder Smartphone. Brillen wie die Lenovo Mirage oder Oculus Go sind die letzte Chance für das einstige Hype-Thema. Um diesmal erfolgreich zu sein, fehlt ihnen aber noch eine entscheidende Kleinigkeit.

Lenovo Mirage und Co: Die letzte Chance für Virtual Reality
Lenovo Mirage

Fünf Jahre ist es jetzt her, dass Virtual Reality Fahrt aufnahm. Anfang 2013 kam die Entwicklerversion der Oculus Rift heraus, er herrschte Goldgräberstimmung. Auch bei Facebook, das das interessante Startup Oculus ein Jahr später kaufte.

Heute, im Frühjahr 2018, ist nicht mehr viel von dieser Euphorie geblieben. Dabei dürfte 2018 das Jahr werden, indem Virtual-Reality-Brillen endlich das Format annehmen, das man sich von Anfang an von ihnen gewünscht hatte: kabellos und auch ohne ein Smartphone zum Einlegen. Die neuen VR-Brillen haben die notwendige Technik gleich eingebaut und werden damit endlich unabhängig.

Dabei setzen die Standalone-VR-Brillen wie die Oculus Go und die auf der CES 2018 neu angekündigte Lenovo Mirage durchaus auf Smartphone-Technik. Ein Snapdragon-Smartphone-System leistet die Hauptarbeit, ein Smartphone-Display kommt zum Einsatz, interner Speicher wird verwendet.

Dazu sollen die neuen Brillen mit einem festen Steuergerät zusammen angeboten werden. Und, auch das ist wichtig: Endlich einmal stimmt der Preis. Die Oculus Go soll um 200 Euro kosten, die technisch etwas besser ausgestattete Lenovo Mirage voraussichtlich doppelt so viel. Das sind Kosten, die sich für eine spannende Technik im Rahmen halten.

Hardware alleine reicht nicht, es fehlen Blockbuster-Spiele

Aber halt, eins fehlt noch, und fehlte auch all die Jahre: Killeranwendungen. Spiele und virtuelle Welten, die den Anwender nicht nur schauen, sondern etwas machen lassen. Und die nur als VR-Anwendung funktionieren und die Kunden in Scharen zu einer VR-Brille greifen lassen.

So etwas, wie das wunderbare Spiel Farpoint VR, das ich letzten Sommer ausprobierte, dürfte dabei kein Einzelstück bleiben. Es müsste eine sehr viel reichhaltigere Auswahl an solchen Spielen zu vertretbaren Preisen geben, Blockbuster-Titel für die VR-Welt.

Virtual Reality, ich habe dir Unrecht getan: Farpoint mit Playstation VR und Ziel-Controller ist großartig!

Eigentlich nur noch dann hat Virtual Reality für den Endkundenmarkt eine Chance. 2018 wird also das Jahr der Entscheidung für die Technik – da lege ich mich fest. Denn wenn es jetzt nicht langsam mal losgeht, dann wird den VR-Abteilungen von Facebook (Oculus), Lenovo oder HTC in absehbarer Zeit der Geldhahn abgedreht.

Die letzte Chance? Ich würde sie unterstützen

Dass die Industrie mittlerweile auch eifrig VR-Lösungen nutzt, ist dabei eine nicht ganz unwichtige Fußnote. Bau dir dein neues Auto schon vor dem Kauf virtuell zusammen oder wirf schon vor der Buchung einen Blick in dein Hotelzimmer. Solche Anwendungen sind zehn Minuten lang interessant, aber sie reichen nicht, um Endkonsumenten dauerhaft bei Laune zu halten. Selbst wenn diese sich endgültig abwenden sollten, auf Sparflamme wird VR überleben.

Aber es wäre irgendwo schade, wenn es dabei bliebe. Geben wir VR also noch eine letzte Chance! Die Hardware ist jetzt endlich so weit. Jetzt müssen die Inhalte folgen. Sollte das Gesamtpaket endlich stimmen, sehe ich für mich keinen Grund mehr, nicht zuzuschlagen. Und ihr?

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