Nach langer Zeit hatte ich kürzlich mal wieder so eine „Watch“ im Test, die Xiaomi Redmi Watch 5 Lite. Und bei aller Liebe: das ist keine Smartwatch. Auch die doppelt so teure Redmi Watch 5 (ohne Lite) ist keine. Richtig davon angetan bin ich trotzdem.
Klar, eine echte Definition, was eine Smartwatch ist und was nicht, gibt es so nicht. Die Grenze ist subjektiv. Ist ein Fitness-Gadget mit einem OLED-Touchscreen schon eine Smartwatch? Dann wäre die gut 300 Euro teure Garmin Instinct 3 keine, denn ihr fehlt der Touchscreen.
Die Grenze würde ich hier ziehen: Eine Smartwatch hat ein weit reichendes Ökosystem mit Apps von Drittanbietern. Und das leisten im Moment eigentlich nur Watches von Apple, Google-WearOS-Watches und mit Abstrichen noch Garmin und Huawei. Fitbit fällt nach Einstellung der Hardware der Marke durch das Raster.
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Kann nichts extra, aber das kann sie gut!
Der Rest wie die Redmi Watch-5-Serie hat keine Apps von Drittanbietern. Nicht einmal Mobile Payment oder eine Navigation sind damit möglich – etwas, was die Fitbit Charge 6 etwa noch konnte.
Dafür kann die Redmi Watch 5 Lite einige Dinge richtig gut:
- 150 Sportmodi, auch Wassersport
- Automatische Bewegungserkennung für einige Sportarten
- Automatische Schlaferkennung
- Recht genaue Schrittmessung
- GNSS, also 5-Band-Satellitensystem mit genauer Positionsbestimmung
- Zuverlässige Messung von Blutsauerstoff und Herzfrequenz
- Stressmessung
- Atemübungen
- Messung des Vitalitätswerts
- To-Do-Liste (erstellen auf dem Smartphone, abhaken auch auf der Watch)
- Kalender, Wetter, Benachrichtigungen nach Kopplung mit dem Smartphone
- Pomodoro-Timer (genannt: „Fokus“)
- Kamera-Fernauslöser
- Fernsteuerung für deine Musikstreaming-App auf dem Smartphone
Ach so, und dazu eben das fast 2 Zoll große Amoled-Display mit wirklich guten Schwarzwerten. Steuerbar per Touch und Ein-Aus-Knopf. Über 200 Watchfaces, die auch ziemlich gut aussehen. Und eben die für diese Kategorie so typische, paradiesisch lange Akkulaufzeit von über zwei Wochen. Und an die kommt keine Apple Watch, auch keine Apple Watch Ultra heran, und eine WearOS-Watch trotz einigen Verbesserungen auch nicht einmal annähernd.
Tolle Displays, dutzende Sportarten, genaues Tracking, um die 50 Euro
Und das zu einem Preis von um die 50 Euro für die Redmi Watch 5 Lite. Du kannst noch weniger zahlen, etwa für die Watch 5 Active. Selbst für 20 Euro findest du in den Untiefen des Netzes ähnliche No-Name-Uhren mit einer erstaunlich guten Mindestqualität. Legst du noch ein paar Euro obendrauf wie für die Redmi Watch 5, das Xiaomi Smart Band 9, die Hama Fit Watch 5000, die Bea-Fon Watch 201, die Swiss Tone SW 630 oder ähnliche Fitness-Watches, dann gibt es meist noch ein paar Funktionen oder Details extra.

Die Redmi Watch 5 Lite ist in unserem Test nicht ohne Schwächen. Aber hey, 50 Euro! Für den Preis nehme ich das eine oder andere fehlende Detail in Kauf. Ob du lieber zu einer solchen „Watch“ greifst oder zu einem Fitness-Tracker, bleibt dir überlassen. Letztere kosten und leisten meist ähnlich viel und unterscheiden sich von einer Sportwatch eigentlich nur durch das meist schmalere und rechteckigere Display.
Anders als bei einer Smartwatch bekommst du nicht deine Lieblings-Apps, aber nicht immer brauchst du die zwingend am Handgelenk. Und vielleicht hast du auch gar nicht die 200 Euro oder noch viel mehr auf der hohen Kante, die du für eine Smartwatch in der Regel ausgeben musst. Oder magst dich mit einer so kurzen Akkulaufzeit begnügen. Willst du einfach nur deinen Sport und ein paar Vitalwerte tracken, ein schönes Display dazu und dabei gut aussehen, ist so eine Watch um 50 Euro ideal!
Du kannst sogar noch weniger zahlen, wie für die von Kollegin Nicky Arps getestete Xiaomi Redmi Watch 5 Active. So oder so hast du bei Preisen ab 30 Euro eigentlich keine Ausrede mehr, deine guten Neujahrsvorsätze für mehr Sport nicht umzusetzen und fit in den Frühling zu starten.
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