Der Zeitpunkt ist interessant gewählt. Samsungs neues Headset Galaxy XR startet bereits jetzt in den USA und Südkorea, kommt dort also auch ins Weihnachtsgeschäft. Wir sollen das „Extended-Reality-Headset“ erst 2026 erleben können. Bereits vorige Woche schrieb mein Kollege Daniel Wendorf, dass plötzlich wieder Musik im Markt für VR, AR und XR ist, auf dem es lange verdächtig ruhig war:
Extended Reality ist eine Kombination aus Anwendungen für virtuelle Realität, aber auch Augmented Reality. Durch zwei Kameras vorne holt die Galaxy XR die Außenwelt hinein und erlaubt kombinierte Anwendungen. „Mixed Reality“ hatte man das vor einigen Jahren noch genannt. Heute gilt wohl eher der Ausdruck „Extended Reality“.
Das Konzept der Galaxy XR erinnert an die bereits 2023 vorgestellte Apple Vision Pro. Erst vor einer Woche hatte Apple eine neue Version der XR-Brille mit dem neuen M5-Chip und einer doppelten Halterung aus Strickgewebe vorgestellt.
Bei der Galaxy XR rudert Samsung freilich nicht alleine. Google ist mit an Bord und liefert nicht nur Anwendungen wie Maps und Gemini, sondern auch die Android XR-Plattform. Hier werden in diesem Winter sehr sicher noch weitere Anbieter ähnliche Headsets vorlegen.

Qualcomm liefert derweil den Chip dafür mit der Snapdragon XR2+ Gen 2 Platform.
Galaxy XR und Android XR: Anwendungen
Einige Anwendungen, die Samsung und Google für die Galaxy XR mit Android XR direkt vorgestellt hat:
- Google Maps mit Gemini
- YouTube
- Circle to Search mit Hilfe von Gemini
- 3D-Bilder und -Videos
- XR-Gaming
- XR-Video
- Adobe Project Pulsar (Videobearbeitung mit Hilfe von Gemini)

Technische Daten
| Galaxy XR | |
|---|---|
| Speicher | 16 GB RAM 256 GB Speicher |
| Display | 3,552 x 3,840 px, Micro-OLED Bildwiederholraten: 60Hz, 72Hz, 90Hz Sichtfeld: 109 Grad horizontal und 100 Grad vertikal |
| Chip | Qualcomm Snapdragon XR2+ Gen 2 Platform |
| Kamera | Unterstützt 3D-Photo & Videoaufnahme 18mm/ F2.0 6,5 Megapixel |
| Sensoren | 2 hochauflösende Pass-Through-Kameras 6 Trackingkameras außen 4 Kameras, die Augenbewegungen tracken 5 Trägheitssensoren (IMUs) 1 Tiefensensor, 1 Flicker-Sensor |
| Optik (Iris) | Iris-Erkennung zum Entsperren des Geräts und zur Freigabe von Apps. |
| Audio und Video | 2-Way-Lautsprecher (Tief- und Hochtöner) 6-Mikrofon-Array (Beamforming) Videowiedergabe bis UHD 8K (7680 x 4320) @60fps (HDR10 und HLG) |
| Akkulaufzeit | Bis 2 Stunden (gemischte Nutzung) Bis 2,5 Stunden (nur Videonutzung) Gerät kann während der Nutzung geladen werden. |
| Konnektivität | Wi-Fi 7 (802.11a/b/g/n/ac/ax/be) Bluetooth 5.4 |
| Pupillenabstand | 54~70mm |
| Gewicht | 545g + 302g Akkupack |
Preis der Galaxy XR
Die Samsung Galaxy XR kostet in den USA zum Start 1.799 Dollar (plus Steuern). Wir rechnen mit einem Preis zwischen 1.999 und 2.199 Euro, wenn das Gerät nach Deutschland kommt.
Direkte Preisvergleiche verbieten sich eigentlich, weil es unterschiedliche Systeme sind. Aber weil wir das Gerät am Anfang erwähnten: Apples neue Vision Pro mit M5-Chip ist ab 3.699 Euro zu haben.
Was halten wir davon?
Extended Reality bleibt ein anspruchsvolles Feld für die Hersteller. Die Software ist gerade für allein lebende Menschen interessant, die gerne Spiele spielen oder Video schauen. Akkulaufzeit, Tragekomfort, Preise und die erschwerte Interaktion mit Mitmenschen limitieren dafür die Nutzung.

Wir sehen die Galaxy XR aber mehr als Auftakt einer neuen Generation und orakeln einmal: Es wird nicht bei dieser einen VR-ähnlichen Brille bleiben. Wir werden künftig viel mehr Smart Glasses sehen. Also Brillen mit intelligenter, eingebauter Technik, mit generativer KI und klugen AR-Anwendungen auf Basis von Android XR. Und hier wird ganz sicher auch Samsung mitspielen.
Lange standen wir etwas ratlos vor dem Thema VR/AR, aber mit der neuen Generation an XR-Headsets kommt noch einmal Bewegung in die Technik. Es dürfte an der Zeit sein, sich noch einmal damit zu befassen.
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