Liebe Leserin, lieber Leser!
Wollten wir das Jahr 2024 mit einem Wort zusammenfassen, dann käme uns wohl als erstes das Wort KI in den Sinn. Künstliche Intelligenz in Form vor allem generativer Sprachmodelle ist in diesem Jahr so richtig groß geworden. Texte erstellen oder umschreiben lassen – das klappt erst so leidlich, wenn auch die Inhalte stimmen sollen. Zahlreiche kluge Köpfe arbeiten gerade daran, Videos oder ganze Filme nur anhand textueller Beschreibungen von KI erstellen zu lassen.
Die ersten Tools, die das können sollen, kosten eine ganze Stange Geld, beschränken die Nutzung auf wenige Sekunden, funktionieren trotz aller Ankündigungen nicht oder liefern nur durchwachsene Ergebnisse. Wir sind uns sicher, dass das eines Tages gelingen und auch ganz brauchbare Ergebnisse liefern – aber niemals ohne Menschenhand einen Hollywood-Film selbst produzieren wird.
Eins aber klappt schon jetzt sehr gut und hat auch in unseren redaktionellen Alltag Einzug gehalten: Bildgenerierung mit KI. Für uns als Blog eine gute Entwicklung, denn zu jedem Beitrag gehören ein oder mehrere Bilder zur Illustration. Nicht immer aber sind diese einfach selbst zu erstellen oder zu beziehen. Vor allem für Beiträge, in denen Bilder eher Beiwerk sind, greifen wir also gelegentlich gerne auf KI zurück.
Für diesen Beitrag zum Beispiel. Das obige Bild und das Titelbild lieferte das Modell 2.0 des von uns sehr geschätzten Tools Ideogram. Die Entwicklung siehst du im Vergleich mit dem folgenden Bild. Das „alte“ 1.0-Modell von Ideogram schaffte es noch nicht, Texte ohne Kauderwelsch zu produzieren, selbst wenn wir den genauen Wortlaut vorgaben. Das Modell war noch vor einem halben Jahr eines der besten auf dem Markt. Heute gilt es als überholt.
Auch manchmal etwas belustigend: Generative KI baut gerne immer mal „kreative“ Unsauberkeiten in ein Bild ein. In diesem Weihnachtsbild von Bing Create etwa taucht etwas Einhorn-Ähnliches im Mond auf, und auf dem Schlitten sitzt ein zweiter Santa – den wir gar nicht bestellt hatten:
Schön schlicht dafür das Ergebnis mit einem Tool, das uns bei seinem Erscheinen vor einigen Monaten schier die Sprache verschlagen hat. Blinkshot.io nutzt Together AI, um Bilder schon beim Tippen zu produzieren und diese dem Wortlauf ständig anzupassen. Ähnlich wie die Google-Suche, nur eben mit Bildern statt mit Suchvorschlägen.
So atemberaubend die Entwicklung schon ist und sicher noch wird: Auf der anderen Seite wundern wir uns über die Trägheit der Branche. Dass es zwei Jahre nach dem umjubelten Start von ChatGPT immer noch keinen Sprachlautsprecher mit einem menschlich wirkenden KI-Gesprächspartner gibt. Und die mit Spannung erwartete KI des großen Herstellers Apple, Apple Intelligence, bisher enttäuscht.
Generative KI wird uns bei vielen Dingen behilflich sein. Sie wird auch einige Aufgaben übernehmen, die bisher nur von Menschenhand gelang. Wird sie unsere Arbeit vollständig ersetzen können? Wir sind uns mittlerweile sicher: nein, ganz wird das nicht gehen. Und das ist auch gut so.
In diesem Sinne: ein besinnliches Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2025 wünscht dir dein Team vom EURONICS Trendblog.
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