Bluetooth 5,4, 5.3, 5.2, 5.1, 5.0, 4.2, 4.1 & 4.0: Unterschiede und Kompatibilität

Einst war Bluetooth 4.0, heute gibt es Bluetooth 5.4. Was sind die Unterschiede und musst du zwingend deine Technik aufrüsten? Wir sagen es dir.

Bluetooth 5,4, 5.3, 5.2, 5.1, 5.0, 4.2, 4.1 & 4.0: Unterschiede und Kompatibilität
Bluetooth 5 mit LE Audio

Dieser Artikel erschien ursprünglich am 12. Mai 2015 und wurde von uns am 20. Oktober 2020 und am 15.12.2023 ausgiebig aktualisiert.

Einst galt Bluetooth als schrecklich komplizierte und dazu noch eher langsame Möglichkeit der kabellosen Datenübertragung. Inzwischen ist die Technik aber in nahezu jedem vernetzten Gerät zu finden, très chic und dient, wenn es sein muss, sogar als Lebensretter. Unser Beitrag zeigt euch die Unterschiede zwischen den vielen gängigen Bluetooth-Versionen 4.0, 4.1, 4.2 bis hin zu den moderneren Versionen Bluetooth 5.0 bis 5.4. Und wir sagen du, ob du dich ärgern müsst, wenn dein smartes Gerät nicht die neueste Bluetooth-Version unterstützt (um es gleich vorweg zu nehmen: in den allermeisten Fällen nicht).

Bluetooth 5.4: Aktuell, aber wenig relevant

Die wichtigsten neuen Elemente der 2023 erschienenen Bluetooth Core Specification Version 5.4 sind Periodic Advertising with Responses (PAwR), Encrypted Advertising Data, LE GATT Security Levels Characteristic und Advertising Coding Selection.

Klingt schon mal beeindruckend, aber bedarf vermutlich noch einer etwas besseren Erklärung:

Die meisten Verbesserungen in Bluetooth 5.4 betreffen den professionellen Bereich. Zum Beispiel „PAwR“, bei dem die Geräte miteinander kommunizieren können, ohne eine formelle Verbindung herstellen zu müssen, was der Beacon-Technologie zugute kommt. Es ermöglicht Geräten, Informationen in regelmäßigen Abständen zu senden und Antworten von anderen Geräten zu empfangen, ohne dass eine echte Bluetooth-Verbindung aufgebaut wird.

Ebenso Encrypted Advertising Data und Advertising Coding Selection: Die „Encrypted Advertising Data“ ermöglicht es, zusammen mit einer ID auch weitere Informationen wie URLs, Textnachrichten oder ähnliches zu übertragen. Dabei werden diese zusätzlichen Daten allerdings verschlüsselt gesendet, so dass sie nicht von jedem Empfänger gelesen werden können.

Und Advertising Coding Selection verbessert die Zuverlässigkeit der Datenübertragung während des Werbungsprozesses und stellt sicher, dass die zwischen den Geräten gesendeten Informationen auch in herausfordernden Umgebungen mit möglichen Störungen genau empfangen werden.

Lediglich „LE GATT Security Levels Characteristic“ betrifft uns alle, da es das Sicherheitslevel zwischen den datenaustauschenden Geräten definiert. Es stellt sicher, dass die übertragenen Daten auf angemessenem Niveau geschützt sind, was für Anwendungen mit sensiblen Informationen wie Gesundheitsüberwachungsgeräten oder Smart-Home-Systemen wichtig ist.

Kurz gefasst: Die Verbesserungen für Privatanwender scheinen bei Bluetooth 5.4 überschaubar. Da es sich hier aber nur um ein Softwareupdate handelt und du keine neue Hardware brauchst, ist das auch nicht weiter schlimm.

Bluetooth 5.3: Schneller und effizienter

Der Datentransfer wurde in Bluetooth 5.3 effizienter gestaltet, sodass dieselben Daten im Vergleich zu früheren Bluetooth-Versionen mit weniger Strom übertragen werden können. Zudem sind die Verbindungen zuverlässiger geworden, was sich besonders bei Audioübertragungen bemerkbar macht. Hier ist außerdem die Zeit zum Verbindungsaufbau kürzer geworden.

Auch neu unter Bluetooth 5.3: „Channel Classification for LE Audio“. Diese Funktion verbessert die Leistung von Bluetooth Low Energy (LE) Audio, indem sie es den Geräten ermöglicht, besser zu verstehen, welche Kanäle belegt sind und welche frei sind. Dadurch wird die Audioübertragung zuverlässiger.

Sogar an die Sicherheit hat die standardisierende Bluetooth SIG gedacht: Der Host kann nun dem Bluetooth Controller eine minimale akzeptable Schlüssellänge vorgeben, die beim Aushandeln der Verschlüsselung zu verwenden ist. Zuvor konnte die Schlüssellänge erst nachträglich abgefragt werden.

Die schlechte Nachricht ist: Um von all den Verbesserungen zu profitieren, benötigst du kompatible neue Hardware. Abwärtskompatibilität zu älteren Bluetooth-Versionen ist aber gegeben.

Bluetooth 5.2: Mehr Kopfhörer pro Audioquelle

Ein wichtiger Aspekt bei Bluetooth 5.2 ist LE Audio, das Audioübertragungen optimiert. Beispielsweise können mehrere Kopfhörer von einer Audioquelle Musik beziehen. Dafür braucht es den neuen LC3-Codec. BLE Audio unterstützt übrigens endlich Hörgeräte – was seit einigen Jahren zu vielen neuartigen Produkten führt.

Eine weitere, neue Funktion ist „Bluetooth LE Power Control“. Es ermöglicht die dynamische Anpassung der Sendeleistung von Bluetooth-Geräten abhängig von der Signalstärke. Je näher die verbundenen Geräte beieinander sind, desto niedriger kann die Sendeleistung eingestellt werden. Damit wird deutlich Strom gespart, was für batteriebetriebene Geräte wie Kopfhörer essenziell ist.

Bluetooth 5.1: Kann Objekte genau orten

Ähnlich wie bei Bluetooth 4.1 und Bluetooth 4.0 handelt es sich bei Bluetooth 5.1 um eine Erweiterung des Bluetooth-5.0-Standards, der allerlei Optimierungen bietet. Highlight ist das Direction Finding, bei dem ein mobiles Gerät Richtungen von Objekten sehr präzise erkennen kann – auf den Zentimeter genau. Bis dahin betrug die Genauigkeit zwischen einem und zehn Metern.

Überleg einmal, wie hilfreich es gewesen wäre, wenn in Zeiten der Corona-Pandemie und der zur Hilfe eingesetzten Corona-Warn-App jedes Smartphone mit der App bereits Bluetooth 5.1 gehabt und so zentimetergenaue Abstandserkennung hätte messen können!

Bluetooth 5.1 ist ansonsten spannend für den professionellen Bereich – unter anderem in Warenlagern, wo Mitarbeiter schnell Produkte in großen Hallen finden müssen. Das Problem bei Bluetooth 5.1: Ein Software-Update genügt nicht, du bräuchtest wie bei Bluetooth 5.2 und 5.3 neue Hardware.

Bluetooth 5.0: Ideal für Fitnessgadgets

Nüchtern betrachtet war zur Veröffentlichung Bluetooth 5.0 schon ein „alter Hut“, denn die Ankündigung des Standards erfolgte bereits im Juni 2016. Ein halbes Jahr später verabschiedete ihn die Bluetooth Special Interest Group ihn. Das 2017 erschienene Samsung Galaxy S8 machte Bluetooth 5.0 zum „Must Have“ für die Premium-Smartphones nahezu aller Hersteller.

Blueooth 5.0 erlaubt Reichweiten von bis zu 100 Metern, was auch Bluetooth 4.0 bietet. Allerdings kann die Datenrate bei bis zu 2 Mbit/s mit Low-Energy (LE) liegen. Bei der Enhanced Data Rate (EDR) sind sogar 3 Mbit/s und 200 Meter Reichweite möglich – das aber nur bei einem Funk von Bluetooth 5.x zu Bluetooth 5.x, nicht zu älteren Standards.

Bluetooth wird immer flexibler - dank der neuen Standards wie Bluetooth 5 und 5.2. (Foto: Bluetooth SIG)
Bluetooth wird immer flexibler – dank der neuen Standards wie Bluetooth 5 und 5.2. (Foto: Bluetooth SIG)

Hinzugekommen sind Optionen zur Übertragung neuer Dienste, allen voran die Standortübermittlung, was gerade bei mobilen Gadgets wie Fitness-Trackern und Smartwatches sinnvoll ist. Interessant und praktisch ist das sogenannte Periodic Advertising, bei dem ein Fitnessarmband dem Host, also zum Beispiel einem Smartphone, Bescheid gibt, wann die Übertragung des nächsten Datenpaketes erfolgt. In der Zwischenzeit schaltet sich das Bluetooth-Modul komplett ab und spart somit Energie.

Bluetooth 5.0 ist vollständig abwärtskompatibel. Mitte 2020 verbauten die meisten Hersteller entsprechende Funkmodule. Dabei waren mit Bluetooth 5.1 und 5.2 hier bereits die Nachfolger verfügbar.

Bluetooth 4.2: Der Standard

Für das bereits Ende 2014 vorgestellte Bluetooth 4.2 brauchten entsprechende smarte Geräte neue Chips, ein Software-Update von Bluetooth 4.0 oder 4.1 war nicht möglich. Wichtigste Änderung: Datenpakete verkleinern sich unter Bluetooth 4.2, so dass sie sich schneller zwischen Server und Client austauschen lassen. Theoretisch ist so eine 2,5-mal so hohe Geschwindigkeit möglich wie bei der Low-Energy-Variante von Bluetooth 4.0 und 4.1. Und auch die Akkulaufzeit ist im Prinzip länger. Durch Beschränkung auf das ECC- und AES-CMAC-Verfahren hat sich außerdem die Sicherheit erhöht.

Bluetooth 4.2 ist auch Jahre nach der Vorstellung des Standards noch weit verbreitet. Selbst im Jahr 2024 sind einzelne smarte Armbänder oder Smart-Home-Geräte noch damit ausgestattet. Wieso? Weil sie zum Beispiel zum energieeffizienten Streamen von Audio-Inhalten vollkommen ausreicht und Smartphones mit Bluetooth 5.x ohnehin abwärtskompatibel sind. Blueooth 4.2 ist also keineswegs veraltet, sondern oftmals völlig ausreichend.

Auch sind Smartphones aus dem niedrigeren Preissegment oft nicht mit dem „neuesten“ Bluetooth versehen. Ist das problematisch? Absolut nicht, wenn du nicht explizit die Funktionen von Bluetooth 5.0 benötigst. Geht’s dir um die Kontrolle deines Smart Homes oder das Nutzen smarter Lautsprecher, klappt das in der Regel auch mit älteren Bluetooth-Versionen, sofern diese nicht älter als Bluetooth 4.0 sind. Mit Bluetooth 4.2 bist du also immer noch gut beraten.

Bluetooth 4.1: Jedes Gerät kann Client oder Server sein

Zwei Jahre nach Bluetooth 4.0 veröffentlichte die Bluetooth Special Interest Group bereits Bluetooth 4.1. Die Veränderungen sind überschaubar, aber clever. So kann mit Bluetooth 4.1 jedes Gerät sowohl als Client als auch als Server dienen. Fitnessarmbänder, die unter Bluetooth 4.0 nur passiv und damit etwa von einem Smartphone abhängig waren, konnten unter Bluetooth 4.1 auch selbst mit anderen Bluetooth-4.0-Geräten wie einem Pulsmesser oder einer intelligenten Matratze kommunizieren. Ferner können Hersteller Bluetooth-4.1-Geräte so designen, dass Devices eine einmal unterbrochene Verbindung automatisch wieder aufnehmen.

Außerdem erlaubt erst Bluetooth 4.1 eine Unterstützung von IPv6. Dieses Protokoll bietet einen größeren Adressraum und gibt jedem IoT-Gerät eine eigene IP-Adresse, so dass es sich aus dem Internet direkt ansteuern lässt. Hersteller konnten Bluetooth 4.1 ganz einfach über ein Software-Update nachrüsten, aber längst nicht alle haben von der Möglichkeit Gebrauch gemacht. Geräte mit Bluetooth 4.1 bleiben und blieben eine Seltenheit. Die meisten Hersteller setzten ihrerzeit gleich auf den Nachfolger Bluetooth 4.2.

Bluetooth 4.0: Nicht schneller als 3.0, aber energiesparend

In der Version 4.0 erhöhte die Bluetooth Special Interest Group gegenüber Bluetooth 3.0 zwar nicht die Übertragungsgeschwindigkeit, die bei beiden bis zu 24 Mbit/s beträgt. Aber sie fügte ein Protokoll hinzu, das die energiesparende Kommunikation mit Clients ermöglichte: Bluetooth Low Energy (LE), das auch als „Bluetooth Smart“ bekannt ist. Das Bluetooth-Konsortium hat damit praktisch nichts weiter gemacht, als Bluetooth 3.0 mit dem vom Nokia entwickelten Funkstandard Wibree zu vermählen.

Wibree ermöglichte die energiesparende Kommunikation mit externen Clients. In Bluetooth 4.0 ist diese Technik ein ergänzender Bestandteil. Und das übrigens schon seit 2009 – auch wenn kompatible Geräte mit der der Technik erst weit später auf den Markt kamen.

Auch smarte Lampen wie die aktuellen Modelle von Philips Hue verfügen mittlerweile über Bluetooth. (Foto: Sven Wernicke)
Auch smarte Lampen wie die aktuellen Modelle von Philips Hue verfügen mittlerweile über Bluetooth. (Foto: Sven Wernicke)

Bluetooth 4.0 ist nicht schneller als Bluetooth 3.0. Im Falle von Bluetooth Low Energy ist sogar das Gegenteil der Fall: Mehr als 220 kbit/s sind nicht drin. Dafür ist der Standard darauf ausgelegt, in schneller Abfolge kleine Datenpakete zu übertragen. Das genügt für geringere Übertragungsraten. Prädestiniert war und ist Bluetooth LE damit für die Kommunikation mit kleinen technischen Geräten, die aufgrund ihrer geringen Größe nur eine kleine Batterie vorhalten können und dennoch häufig und viel kommunizieren. Zum Beispiel Fitness-Tracker, Smartwatches, intelligente Glühlampen oder Türschlösser. Bluetooth 4.0 LE ist damit die Basis auch für die danach folgenden Bluetooth-LE-Standards.

Was die Zukunft bringt

Die letzten Jahre blieb das Bluetooth-Konsortium nicht untätig, der Weg für flexiblere Audio-Übertragungen und Mesh-Elemente ist geebnet. Nun liegt es auch an den Herstellern – von Smartphones, Laptops, Kopfhörern, IoT-Geräten etc. – die Möglichkeiten auszuschöpfen.

Fakt ist auf jeden Fall eines: Bluetooth dürfte uns auch in Zukunft auf Schritt und Tritt begleiten. Es ist aber nicht unbedingt zwingend erforderlich, sich regelmäßig neue Hardware für die neueste Bluetooth-Version zuzulegen. Obwohl in drei, vier Jahren immer etwas Neues passiert – auch die Betriebssysteme bzw. die Software generell und das zu verbindende Zubehör sollten mitmachen.

Ein Tipp für die Gegenwart lautet: Mit Bluetooth 5.3 seid ihr gut beraten, oft tut es auch noch Bluetooth 5.0 und in vielen Fällen sogar 4.2. Und wenn ein Smartphone für Kinder das „alte“ Bluetooth hat, ist es ganz sicher auch nicht schlimm.

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27 Kommentare zu “Bluetooth 5,4, 5.3, 5.2, 5.1, 5.0, 4.2, 4.1 & 4.0: Unterschiede und Kompatibilität

  1. hallo, ich habe ein Tastenhandy – Swisstone mit Bluetooth 2,0

    lässt sich dort das Profil PBAP ( zum übertragen des Telfonbuches zum Navi )
    nachrüsten? also updaten?

    mfg. f.ernst

  2. Wenn Swisstone das Update nicht anbietet, gibt es meines Wissens auch keine andere Möglichkeit. Daher sollten Sie Swisstone am besten direkt ansprechen.

    Da Ihr Handy aber vermutlich schon recht alt ist und dazu auch kein Smartphone, sondern höchstens ein sogenanntes Feature Phone, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit ein solches Update nicht geben.

    Falls Sie sich entscheiden sollten, ein neues Gerät zu kaufen, würde das wohl auch weitere technische Neuerungen bringen. Einen besseren Empfang zum Beispiel oder eine bessere Sprachqualität – und eben auch aktuelle Bluetooth-Profile.

  3. Ich habe am Tablet Bluetooth 4.1 und möchte Ohrhörer über Bluetooth anschließen,die haben Bluetooth 4.2. Funktioniert das trotzdemmodrr geht das nicht?

    1. Normalerweise sollte das funktionieren, denn Bluetooth ist abwärtskompatibel. Einfach mal ausprobieren.

      Das Tablet kann lediglich nicht die Funktionen nutzen, die in der Version 4.2 hinzugekommenen sind. Aber das wird im Alltag nicht auffallen, das waren nur kleine Verbesserungen.

    1. Smartphones erhalten eine neuere Bluetooth-Version nur, wenn der Hersteller ein entsprechendes Update zur Verfügung stellt.

      Da es mehrere Archos-55-Modelle gibt und ich auch nicht alle im Blick behalten kann, kann ich an dieser Stelle nur den Tipp geben, das System zu aktualisieren. Und da das Archos 55 schon recht alt ist, lohnt es sich wohl auch nicht, auf eine neuere Bluetooth-Version zu warten.

  4. Guten Tag.
    Welche Kopfhörer arbeiten mit Bluetooth 4.2 und mit welchen Bluetooth -Transmitter kann ich sie ans TV anschließen?

    Freundliche Grüße
    Harald Peters

    1. Eine kurze und präzise Frage, doch eine Antwort mit Auflistung einzelner Modelle würde wohl hier den Rahmen sprengen. Daher nur, wie ich vorgehen würde.

      Zuerst würde ich mir einen Transmitter suchen, der mit dem Fernseher kompatibel ist. Davon gibt es schließlich viel weniger als Kopfhörer. Warum muss es denn Bluetooth 4.2 sein? Viele Transmitter werden nur einen älteren Standard unterstützen. Erst danach würde ich den passenden Kopfhörer suchen. Und da gibt es dann weitere Kriterien, die beim Kauf berücksichtigt werden sollten: In-ear, On-ear oder Over-ear? Und noch einiges mehr.

  5. Hallo,

    es ist schade, dass auch in diesem Bluetooth-Artikel das Wort „Reichweite“ gar nicht erst erscheint. Ich nutze derzeit Bluetooth-2-Akkulautsprecher, durch die ich Dank „Alexa“ kabellos im gesamten Haus und Garten meine Musik mitnehmen kann. Ich vermute, dass dies bei Bluetooth 4.** nicht mehr möglich wäre. Irre ich mich?

    1. In der Bluetoothklasse 1 können Geräte bis zu 100 Meter funken, in der Klasse 2 nur bis zu 10 Meter. Ob diese Wert überhaupt erreicht werden, hängt noch von weiteren Faktoren ab wie z.B. der Beschaffenheit der Wände.

      Umgekehrt ließen sich diese Faktoren auch positiv beeinflussen – z.B. durch besonders gute Antennen, die vom Haus in den Garten gerichtet sind. Aber das ist dann schon mit Bastelarbeit verbunden.

      Das Problem vor Bluetooth 4.x war, dass das alles sehr viel Energie gekostet hat und der Akku dann schnell leer war. BT 4.x ist deshalb energiesparend konzipiert worden. Low Energy heißt dann eigentlich immer auch eine Reichweite von maximal 10 Metern.

  6. Hi,
    hab ich das richtig verstanden: Für Bluetooth 5.1 braucht man für alle Geräte denselben Standard? Also Kopfhörer mit Bluetooth 5.0 funktionieren nicht mit Smartphones, die schon 5.1 haben?
    Ich hab nämlich das Problem, dass meine Streaming Apps bei Betrieb ist meinen Anker SoundBuds Slim+ immer kurz hängen. Danach sind dann Bild und Ton nicht mehr in sync…

    1. Doch, doch. Eigentlich ist Bluetooth quasi abwärtskomptabel, was heißt: Bluetooth 5.0-Kopfhörer funktionieren am Smartphone mit 5.1 – aber eben nicht mit Funktionen, die z.B. ein höherer Standard bietet. Wieso also die SoundBuds hängen, kann ich dir leider nicht sagen – das kann gewiss einige Gründe haben, ich würde es aber nicht auf unterschiedliche Bluetooth-Versionen der jeweiligen Geräte schieben.

  7. Hi, ich habe eine PSI S3 Hybrid Box fuer Internet TV, und Sateliten TV und Youtube….Die Box arbeitet mit „Fernbedienung“ zur Programmeinstellung!Und ausserdem ohne Antennen bzw. Sat Anschluss, nur gesteuert ueber Handy App „PSI Hybrid Controller (alte Version) oder „Psi S plus“ (Controller neue Version) Meine 2 Handys (Smart Max 4. , Android 5.1, Bluetooth Vers.?? alt) und (VIVO Y30, Android 10, Bluetooth 5.0, arbeitet lt. Google Play nur mit S plus Vers. Controller) Beide Handys finden keine TV Sender, kein Bluetooth, egal mit welcher App! Andere Bluetooth Geraete finden sie sehr gut! Handys von Freunden z.B. Huawei Y7 (Android 8.1, Bluetooth 4.2, PSI S3 Hybrid Controller App) findet alles einwandfrei, und laesst sich gut pairing,Wifi u. Bluetooth! Wo koennte der Fehler liegen? Ich habe saemtl Konstellationen probiert, weiss nicht weiter?????? Die Box soll auch direkt auf Youtube zurueckgreifen koennen, findet es nicht aber auch nicht! Bei Freunden Huawei schon! Wobei alle Handys ueber WIFI direkt(ohne Box) ins Internet , alles abrufen koennen, auch mit oder ohne gueltige SimCard! Freundl. Gruesse H.W

    1. Puh, es kann zig Gründe haben, wieso etwas nicht funktioniert. Aber erstmal zum Verständnis: Mit deinen eigenen Telefonen klappt die Bluetooth-Verbindung nicht, mit den Telefonen von Freunden dagegen schon?

  8. Kann ich mit einem BT5.0 Smartphone auch BT5.2 V
    verbinden/nutzen? Mir ist es noch nicht wichtig die Features von 5.2 ausschöpfen zu können, lediglich die Übertragung muss funktionieren! Funzt das?

    Danke

  9. BT 5.2-Übertragungen funktionieren nur mit Geräten, die auch BT5.2 unterstützen. Eine Verbindung zwischen einem Gerät mit BT5.2 und einem mit BT5.0 erfolgt dann mit BT5.0.

  10. Jetzt haben wir schon April 2022 und es gibt immer noch keine Hörgeräte mit BLE Audio, die schon für Ende 2020 angekündigt wurden.

    Das liegt unter vielem Anderen daran, dass es noch immer nicht gelungen ist, eine barrierefreie Bedienung zu konzipieren. Man hat noch keine Idee, wie man die Hörgeräte auf einen gewünschten Stream einstellen kann, ohne dass man ein Smartphone mit spezieller App benutzen muss. Die Nutzung eines Smartphones wird aber aus einer Reihe von grundsätzlichen Erwägungen ausgeschlossen (vgl. z.B. §4 Behindertengleichstellungsgesetz).

    Der Weisheit letzter Schluss: man will zunächst im Broadcast-Modus nur einen Sender in der Funkreichweite (100m) zulassen. Das heißt, BLE Audio funktioniert nur dort, wo es so gut wie nicht genutzt wird. Besser kann man sich nicht selbst ein Bein stellen.

    Ebenfalls ergibt sich das Problem, dass im nicht-Broadcast-Modus nur max. 31 Hörgeräte von einem Sender versorgt werden können. Rechtes und linkes Hörgerät bekommen jeweils einen getrennten Stream, müssen sich dann aber zur synchronen Wiedergabe gegenseitig koordinieren. Für die Synchronisierung eignet sich dem Vernehmen nach nicht die Bluetooth-Frequenz 2,4GHz, man muss dazu also eine weitere Technik suchen und in die Höregräte einbauen.

    Im Übrigen müßten zur Nutzung von BLE Audio Millionen der bisherigen Bluetooth-Hörgeräten (BT 4.0-4.2) vorzeitig ausgetauscht oder mit Zusatzgeräten ausgestattet werden, sofern die Hersteller für ihre alten Geräte überhaupt noch Zusatzgeräte entwickeln würden.

    Und ganz nebenbei: der LC3-Codec braucht als Input ein schon digitalisiertes Soundpäckchen von 10ms Länge, das sind die ersten 10ms Latenzzeit. Dann erst beginnt die LC3-Komprimierung und der Paketversand. Auf der Empfänger-Seite erfolgt dann Empfangsverarbeitung, die LC3-Dekomprimierung, die Synchronierung mit dem anderen Hörgerät und erst dann kann die Wiedergabe des 10ms-Paketes begonnen werden. Wir können da bei einer realen Latenzeit von mindestens 30ms ausgehen. Das liegt dann schon kurz vor dem Verlust der Lippensynchronität. Zum Vergleich: bei professionellen Bühnensetups darf das InEar-Monitoring für die Musiker 20ms Latenz nicht überschreiten, sonst geraten sie zu leicht außer Takt.

    Was also Hörgräte betrifft, scheint BLE Audio also vermutlich eine Totgeburt zu werden.

  11. Hier scheint es nicht klar zu sein, dass Bluetooth nicht gleich Bluetooth ist. Es gibt zwei verschiedene Varianten von Bluetooth:

    1)
    Bluetooth-Classic: es teilt den 2,4GHz-Bereich in 79 Kanäle auf, über die in einer speziellen Reihenfolge (Frequenz-Hopping im Zeitscheiben-Verfahren) gesendet wird. Es unterstützt mit den Profilen HFP, HSP und A2DP die Audioübertragung mithilfe des alten langsamen SBC-Codecs oder – wenn beide Geräte es unterstützen, z.B. APTX.

    2)
    Bluetooth-LE seit der Bluetooth-Version 4.0. Es teilt den 2,4GHz-Bereich in 40 Kanäle auf, die ebenfalls im Frequenz-Hopping und Zeitscheiben-Verfahren genutzt werden. Es wurde konzipiert für das Internet der Dinge (IoT). Es beherrscht bis inclusive Version 5.1 von Haus aus keine Audio-Übertragung. In einer Spezial-Apple-Version kann es seit 2014 Audio an speziell ausgerüstete Hörgeräte übertragen (Hörgeräte Made for iPhone = MFi). Google ist Ende 2019 für Android ab Version 10 mit ASHA für Hörgeräte nachgezogen, das allerdings nur von wenigen Smartphones unterstützt wird.

    Diese beiden Varianten sind so unterschiedlich, dass sie untereinander nicht in Kontakt treten können. Sie existieren so nebeneinander wie z.B. die Paketdienste DPD und UPS, die auch nur eines gemeinsam haben: sie nutzen beide für die Transporte die Straße 2,4GHz. Oft sind sie sogar auf unterschiedlichen Chips untergebracht und teilen sich nur die Antenne.

    Das heißt, Bluetooth ist mit der Version 4.0 nicht stromsparender geworden, sondern es wird seitdem nur eine zweite, stromsparendere Technik ebenfalls unter dem Namen Bluetooth vermarktet. Das „alte“ Bluetooth wurde intern umbenannt in Bluetooth-Classic und frisst weiterhin genauso viel Strom wie schon immer und ist noch immer für die Audio-Übertragung notwendig. Das ist so, wie wenn auf einer Tafel Schokolade nur „Schokolade“ (=Bluetooth) steht und man von außen nur an der Chargen-Nr (Bluetooth-Profil) sieht, ob weiß (LE) oder braun (Classic).

    Der Grund, weshalb kaum einer die entscheidenden Unterschiede bemerkt ist, dass sie im Smartphone im selben Einstellungsmenü verwaltet werden. Da taucht der Bluetooth-LE-Blutzuckersensor neben dem Bluetooth-Classic-Headset auf, ohne dass der Anwender irgendeinen Unterschied sieht.

    Das Einstellungsmenü und den Bluetooth-Stack kann man sich vorstellen wie das Logistikzentrum einer großen Firma. Jede Abteilung=App schickt ihre Ware dort hin und erhält ihre Ware von dort. Der Versand sucht je nach Paketinhalt, Größe, Gewicht, Zieladresse, Kunde etc. für das Paket den passender Dienstleister (DPD, UPS, DHL, Luftfracht etc.) und erstellt jeweils einen speziellen Adressaufkleber mit z.B. der Sendungsnummer vom Frachtführer. Da kann man sich leicht vorstellen, dass DPD („Bluetooth-Classic“) ein Paket mit einem Aufkleber für UPS („Bluetooth-LE“) nicht annehmen wird. Im Wareneingang wird der Erhalt eines Pakets quittiert. Die Quittung für ein DPD-Paket kann nicht an UPS geschickt werden. Jeder Abteilung ist es egal, wer der Transporteur ist, sie muss zum reibungslosen Ablauf allerdings entsprechende Angaben machen für die Warenbegleitpapiere = Bluetooth-Profil, sodass die Daten vom Headset über Bluetooth-Classic und die Daten vom Blutzuckersensor über Bluetooth-LE verschickt werden.

    Mit der Version 5.2 wurde für Bluetooth-LE nun eine optionale (!) Audio-Übertragung definiert (BLE Audio). Das ist so komplex, dass mit dem Bedienkonzept Auracast erst im Sommer 2022 alle Spezifikationen fertig wurden, die den Broadcast-Modus betreffen. Für den verbindungsbehafteten Modus (geschlossene Usergruppe) gibt es noch kein Bedienungskonzept. Dieser Modus ist z.B. für das Telefonieren nötig, ansonsten könnte ja jede:r mithören.

    Derzeit gibt es nur einen Chipsatz, der BLE Audio im Broadcast-Modus unterstützt; ob er das Bedienkonzept Auracast unterstützt, ist unklar.

    An einer geschlossenen Usergruppe können nur 31 einzelne Kopfhörer-Seiten (rechts und links zählen getrennt) teilnehmen. Das ist nicht konferenztauglich. Für ein Konferenzzentrum müssten dann alle Gebäude und Stockwerke mit zahlreichen Bluetooth-Mesh-Sendern und Repeatern im Abstand von 10m ausgerüstet werden. Im verbindungsbehafteten Modus findet ja eine gegenseitige Kommunikation zwischen Kopfhörer und Bluetooth-Sender statt und der Kopfhörer kann nur max. 10m weit senden und zwar aus Energiespargründen, einer der Gründe für das Ganze.

    Wir sehen, dass irgendwann einmal die Bluetooth-Kopfhörer für den Broadcast-Modus kommen werden. Zu deren Bedienung ist übrigens ebenfalls ein neues Smartphone mit einem Bluetooth 5.2-Chip und BLE-Audio und Auracast-Unterstützung notwendig. Und wenn dann eines Tages auch der Modus für die geschlossene Usergruppe fertig sein wird, dann brauchen wir wieder einen neuen Bluetooth-Kopfhörer nebst neuem Smartphone, die auch diesen Modus und dessen Bedienkonzept unterstützen. Bis muss man zum Telefonieren auf den alten Bluetooth-Classic-Kopfhörer wechseln, denn im Broadcast-Modus könnte ja jede:r mithören. Oder der neue Kopfhörer beherrscht das Bluetooth-Classic und Bluetooth-LE, dann ist aber die Sache mit dem Stromsparen und der kleineren Bauform dahin.

    Also wird das eine teure Angelegenheit mit viel Elektronik-Schrott.

    Aber es gibt für das viele Geld ein paar Goodies: Eines fernen Tages werden meine Ohrstöpsel vielleicht so klein, dass sie so unsichtbar werden wie die kleinsten Hörgeräte und niemand sieht, dass ich die neueste Generation habe. Und ich erhalte den Sound aus dem Smartphone ein paar Millisekunden früher und mit messtechnisch etwas höherer Soundqualität. Das muss es uns doch wert sein.

  12. Wenn Bluetooth abwärtskompatibel ist, dann ist es doch theoretisch (und praktisch) egal, ob meine Bluetooth-Lautsprecher Standard 4.0, 4.1 oder 4.2 haben und das Quellgerät (Tablet oder Smartphone) bereits Bluetooth 5.0 oder höher unterstützt. Richtig? Meine Bedenken waren nämlich, ob ich mich von meinen „alten“, aber immer noch sehr guten und hochwertigen Canton Lautsprecher vorzeitig trennen soll oder nicht… die haben leider nur Bluetooth 4.0.

    1. Wenn du mit deinen Lautsprechern zufrieden bist, brauchst du nicht neue kaufen – nur wegen Bluetooth. Dein Smartphone oder Tablet sollte trotzdem problemlos eine Verbindung aufbauen können. Die Speaker unterstützen nur halt keine Funktionen, die neuere Bluetooth-Versionen theoretisch bieten. Aber praktisch wäre eh die Frage, was das sein soll. 🙂

  13. Hallo,

    kann man In-Ears mit BT 5.2 auch mit einem Smartphone nutzen, das nur BT 4.2 hat? Es geht speziell um den JBL Tune 230NC TWS. Testen kann ich das vorm Kauf nat. nicht.

    Danke.

    1. Hallo DMS, ja funktionieren sollten die Buds mit dem Phone in jedem Fall. BT-5.2-Geräte sind abwärtskompatibel. Es ist dann aber wahrscheinlich, dass du nicht alle Komfortfortfunktionen nutzen kannst, die die JBL Tune mitbringen.

      1. Hallo Herr Vielmeier, vielen Dank.

        Heißt aber, dass ich mit 4.2 zumindest ein Stereosignal auf den In-Ears haben werde?

        Gruß DMS

        1. Sehr gute Frage – und ich weiß es ehrlich gesagt nicht. 🤷🏻‍♂️ Bluetooth 4.2 unterstützt noch kein Stereo-Pairing. Es kann aber sein, dass die JBL-App auf dem Smartphone das trotzdem unterstützt, wenn du die Geräte darüber verbindest. Nur weiß ich das leider nicht sicher.

        2. Ich darf mir heute selbst antworten: Die genannten In-Ears laufen bei BT 4.2 im Stereomodus und bisher ohne erkennbare Einbußen.

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